Der BMP-1 war das erste echte Schützenpanzer Anfang der 1960er Jahre entwickelt, was auch den Beginn dieser neuen Klasse von Fahrzeugen markiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erwartete die sowjetische Mitlitärführung, dass kommende Kriege mit chemischen, nuklearen und/oder biologischen Waffen geführt werden. Dies bedeutete, dass die gepanzerten Fahrzeuge, die in diesen Konflikten eingesetzt werden würden, mit einer besonderen Ausrüstung ausgestattet werden müssten, damit die Besatzungen vor den Druckwellen und der Strahlung von Kernwaffen oder andere Niederschläge von Massenvernichtungswaffen geschützt sind. Mit dem Beginn der Produktion der späten Varianten des T-54/55 wurden sowjetische Militärfahrzeuge mit einem solchen Schutz ausgestattet. Jedoch galt eine Klasse von Kampffahrzeugen besonders gefährdet, der Mannschaftstransportwagen. Fahrzeuge wie der BTR-152, einfach gepanzerte Truppentransporter, waren oftmals oben offen und der Innenraum ungenügend vor dem Fallout von ABC-Waffen geschützt. Die Antwort war die Entwicklung eines Hybridfahrzeugs, das die Aufgaben als Truppentransporter und leichter Panzer wahrnehmen konnte - der Schützenpanzer.

Das aus diesem Konzept entwickelte Fahrzeug war der BMP-1. Er war ein schneller, leicht gepanzerter und amphibischer Schützenpanzer, der acht Soldaten neben den drei Besatzungsmitgliedern in die Schlacht transportieren konnte, und nebenbei die Insassen vor leichtem beschuss und Schrapnellen schützte. Der BMP-1 war mit einer 73 mm Glattrohrkanone mit Autolader und einer Panzerabwehrlenkwaffeübber der Kanone für den Einsatz auf großer Entfernung bewaffnet. Gemäß der Einsatzdoktrin war der Schützenpanzer anders als der Mannschaftstransporter nicht nur für den transport der Infanterie gedacht, sondern sollte sie und Kampfpanzer im Gefecht direkt unterstützen.

Insgesamt wurden ungefähr 20000 BMP-1 allein in der Sowjetunion von 1966 bis 1982 gefertigt. Seit der Einführung des BMP-1 1966 wurde er auf der ganzen Welt eingesetzt, einschließlich der DDR, Finnland, China, Polen, Afghanistan. Obwohl in den meisten Ländern ausgemustert, wird er in modernisierten Varianten von einigen ärmeren Ländern bis heute eingesetzt.