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Kurt Knispel, die Panzerlegende
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Am 20. September 1921 wurde Kurt Knispel in der Kleinstadt Salisfeld (Salisov) im Sudetenland (Tschechien) geboren. Seine Kindheit verbrachte er zum größten Teil in Niklasdorf (Mikulovice) wo sein Vater im dortigen Automobilwerk arbeitete und machte dort nach der Schule eine Lehre. Knispel mochte die Arbeit in der Fabrik aber nicht sonderlich und trat darum im April 1940 als Freiwilliger der Wehrmacht bei.
 

Seine Grundausbildung begann Kurt Knispel bei der Panzerersatz-Abteilung in Sagan (Żagań, Polen). Dort erhielt die allgemeine militärische Ausbildung. Diese beinhaltete unter anderem Dinge wie das Grüßen, marschieren, Waffenausbildung an der Pistole P 38, dem Karabiner Kar98k und der Benutzung von Handgranaten. Nach dieser Grundausbildung erhielt er in der Panzerausbildung die Ausbildung auf den Panzertypen Pz I, Pz II und Pz III. Am 1. Oktober wurde Kurt Knispel der 3. Kompanie des 29. Panzerregiments, 12 Panzer-Division versetzt und erhielt seine abschließende Ausbildung als Ladeschütze / Richtschütze auf dem Pz IV. Bei einem Manöver auf dem Truppenübungsplatz Putlos zeigte er das erste Mal seine Fähigkeiten als Richt. Er hatte ein außerordentliches räumliches Vorstellungsvermögen und extrem schnelle Reflexe. Zu seiner Bestürzung bleib er aber in seiner Position als Ladeschütze.
 

Sein erstes Gefecht bestritt Knispel im August 1941 in einem Pz.Kpfw. IV. Im Verlauf der Operation Barbarossa gelangte er unter dem Kommando von Leutnant Hellman schnell in die Position des Richtschützen. Im Januar 1942 kehrte Knispel für die Ausbildung auf dem neuen PzKfw VI “Tiger” nach Putlos zurück. Zu dieser Zeit gingen bereits 12 Panzerabschüsse offiziell auf sein Konto. Seine nächste Verwendung erfolgte in der 1. Kompanie der schweren Panzer-Abteilung 503. Bei dieser nahm er als Flankenschutz für die 7. Panzer-Division in der Schlacht um Kursk teil. In der 503. erhielt er auch das Kommando über einen PzKfw VI Ausf. B “Tiger II”.
 

Kurt Knispel wurde vier Mal für das Ritterkreuz vorgeschlagen, erhielt diesen Orden allerdings nie. Da sein Ehrgeiz aber nicht im Gewinn von Ruhm und Orden lag, kümmerte ihn dies wenig. Knispels Abschussbilanz beläuft sich auf 168 bestätigte Abschüsse. Zählt man die unbestätigten Abschüsse hinzu, steigt diese Zahl auf 195. Aber selbst wenn man nur die bestätigten Abschüsse zählt, ist Kurt Knispel das erfolgreichste Panzerass des Zweiten Weltkriegs.
 

Er erzielte bei einer Entfernung von etwa 3.000 Metern einen fast unglaublichen Abschuss eines sowjetischen T-34 und erhielt das Eiserne Kreuz Erster Klasse nach 15 Abschüssen und das Panzerkampfabzeichen in Gold nach 100 Abschüssen, sowie nach der Zerstörung des 126. Panzers das Deutsche Kreuz in Gold und war der einzige nicht kommandierende Offizier der im Zweiten Weltkrieg jemals im Wehrmachtsbericht erwähnt wurde. Ihm wird nachgesagt, dass er einige seiner eigenen Abschüsse anderen zusprach anstatt sie selbst zu beanspruchen. Knispel scheute Diskussionen hierüber allerdings und war für seine umgängliche Art bekannt. Als Panzerkommandant war er dagegen in seinem Element. Es geschah nicht selten, dass er überlegene Gegner alleine stellte, um den eigenen Truppen die besten Möglichkeiten für den eigenen Vorstoß oder Rückzug zu bieten. Alfred Rubbel, einer der ersten Kommandanten Knispels, erklärte, dass Knispel auf dem Schlachtfeld auch unter den übelsten Bedingungen und der hoffnungslosesten Situation nie aufgab.
 

Knispel wurde durch den Kampf auf den verschiedensten Schlachtfeldern wie Kursk, Winniza, Jampol, Kamenez-Podolsk, dem Kessel von Korsun-Tscherkassy, beim Rückzug aus der Normandie in Cean und dann wieder an der Ostfront bei den Gefechten von Mezotur, Torokszentmiklos, Kecskemet, Cegled, dem Brückenkopf von Gran, Bab, Laa, Nitra, Gyula gestählt. Zein letztes Gefecht bestritt er in Wostitz, wo er zehn Tage vor Kriegsende am 28. April 1945 tödlich verwundet wurde, als beim Kampf mit sowjetischen Panzern in seinem Tiger II die mitgeführte Munition explodierte.
 

Sein Mangel an Ehrerbietung den höheren Befehlsrängen gegenüber trug zu seiem langsamen Aufstieg in den Rängen bei. Auch geriet er mehrmals in Konflikt mit den Nazi-Behörden. Bei einer Gelegenheit griff Knispel einen Offizier, der russische Kriegsgefangene misshandelte, an. Außerdem trug er sein Haar länger als erlaubt, hatte ein Tätowierung und einen Spitzbart und nur seine überragenden Abschusszahlen verhinderten ein Vorgehen gegen ihn. Trotz allem war er bei seinen Kameraden beliebt und keiner der anderen deutschen Panzerkommandanten, wie Michael Wittmann, Ernst Barkmann, Johannes Bolter, oder Otto Carius hatten mehr Abschüsse.
 

Die traurige Geschichte um den Verbleib seiner sterblichen Überreste könnte einen positiven Ausgang bekommen. Seine sterblichen Überreste wurden von Historikern in einem anonymen Grab hinter der Kirche von Vrbovec gefunden. Ein Sprecher des mährischen Museums meinte, er wurde anhand seiner Tätowierung am Hals identifiziert und es besteht die Möglichkeit einer Umbettung in die Heimat. Kurt Knispel, mögest Du in Frieden ruhen!

 
Andrew "Tzeentch_Chaos" O'Sullivan
 

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