War Thunder background
Ein USMC-Veteran über den M1A1 Abrams-Panzer: "Dieser Panzer wurde für einen Angriff entworfen!"

Der USMC-Veteran und aktive War Thunder-Spieler Conte_Baracca berichtet über seine Erinnerungen an den aktiven Dienst im M1A1 Abrams und wie sich dieser Panzer in unserem Spiel anfühlt.

Würden Sie bitte etwas über sich selbst erzählen? Wann haben Sie sich für eine militärische Laufbahn entschieden und warum sind Sie insbesondere dem Marinekorps der Vereinigten Staaten beigetreten?

Ich bin 1975 geboren und in Oklahoma in den Vereinigten Staaten aufgewachsen. Während meiner Highschoolzeit nahm ich als Kadett an der Civil Air Patrol teil, einer zivilen paramilitärischen Organisation mit Schwerpunkt auf Suche und Rettung.

In meinem Abschlussjahr meldete ich mich in der Reserve des Marinekorps der Vereinigten Staaten. Nach dem Abschluss der High School ging ich in ein "Boot Camp" des Marine Corps in San Diego und diente in der USMC-Reserve, bis ich zum Offizier ernannt wurde. Nach Abschluss der Rekrutenausbildung des Marinekorps (Boot Camp) besuchte ich mit einem akademischen Stipendium die Universität von Oklahoma, wo ich einen Abschluss in Geschichte erwarb.

Ich besuchte die Offiziersanwärterschule während meines Studiums an der Universität von Oklahoma und wurde nach Abschluss meines Studiums zum Leutnant der USMC-Reserve ernannt. Im USMC war der Dienstgrad in der Reserve zu der Zeit eher eine rechtliche Einstufung. Ich würde die nächsten vier Jahre im aktiven Dienst bei den Marines dienen, bevor ich in einen aktiven Dienstgrad erhielt und weitere 16 Jahre diente. Ich wurde als "Boden"-Offizier eingesetzt, und nach einer 6-monatigen Grundausbildung wurde ich als Panzeroffizier vorgesehen und begann diese Spezialisierung in Ft. Knox, Kentucky.

Während meiner Karriere als Offizier habe ich in verschiedenen Positionen gedient. Ich habe auch Akquisitionen für den Projektleiter “Panzer” durchgeführt, war Kontaktperson des USMC zur PM Abrams (dem Akquisitionsprogramm der US-Armee für Abrams). Dort habe ich an verschiedenen Modernisierungsprogrammen für den Panzer mitgearbeitet. Ich bin am 1. März 2017 aus dem USMC ausgeschieden.

Ich entschied mich für eine militärische Karriere, als ich als Teenager in der High School war. Ich fand Militärfahrzeuge faszinierend, und ich hatte auch den starken Wunsch, Abenteuer zu erleben. Ich wollte in ferne Länder reisen, und ich wollte mich auf diesen Reisen selbst herausfordern. Ich war auch begeistert von der Aussicht, mich selbst an meine Grenzen zu bringen und mit motivierten und engagierten Menschen zusammenzuarbeiten, wie man sie im USMC finden. Trotz der Anforderungen und der Schwierigkeit der Arbeit und trotz der Herausforderungen, die der Dienst während mehrerer Kriege mit sich brachte, fand ich die Arbeit lohnend und aufregend und ich hielt bis zu meiner Pensionierung daran fest.

Conte_Baracca in seinem Panzer

Ich habe mich insbesondere für das USMC entschieden, weil es den verdienten Ruf hat, sich von den anderen Zweigen des Militärs abzuheben. Ich wollte mich selbst am meisten herausfordern. Ich wollte mit den besten Leuten zusammenarbeiten. Kurz gesagt, ich wollte mit der Elite arbeiten. Ich wurde nicht enttäuscht.

Mit welchen militärischen Fahrzeugen und Fahrzeugvarianten haben Sie wann Erfahrungen gemacht? Haben Sie eventuell sowjetische Ausrüstung aus dem Arsenal der irakischen Armee ausprobiert?

Während meiner Zeit im Marinekorps habe ich mit verschiedenen Militärfahrzeugen gearbeitet. Ich fuhr Kampfpatrouillen auf den HMMWVs (sowohl die leicht gepanzerten als auch die schwer gepanzerten Varianten), dem Cougar 4X4 und Cougar 6X6 MRAPs sowie auf dem M-ATV . Mein Favorit war bei weitem die Cougar 6X6. Viele meiner Marinekameraden und ich bezeichneten ihn als "Kampf-Cadillac". Er war bequem (Rennsitze mit Fünf-Punkt-Gurten), hatte eine ausgezeichnete Klimaanlage, Spannungswandler, damit man seine persönliche Ausrüstung anschließen konnten, und viel Platz, um unsere Ausrüstung zu transportieren. Wir hatten sogar Platz für Feldbetten, so dass wir nachts nicht auf dem Boden schlafen mussten. Während ich Kampfpatrouillen in all diesen Fahrzeugen führte, habe ich immer nur in der leicht gepanzerten Aufklärer Version des HMMWV gekämpft. Wir setzten das Kaliber .50 M2-Maschinengewehr, auf dem Fahrzeug, effektiv ein und bekamen im Gegenzug nur wenig Feuer ab. Eine gute Sache, denn die Panzerung war bei diesem speziellen Modell des HMMWV sehr schwach.

Wenn es um Panzer geht, diente ich auf drei Unterversionen des M1A1. Dem M1A1 Common, dem M1A1 Heavy Common und dem M1A1 Firepower Enhancement Package (FEP). Der M1A1 Common war eine Variante mit sehr begrenzter Anzahl, welcher wie der M1A1 Heavy Common war, nur ohne das abgereicherte Uran-Panzerungspaket. Der Gebrauch des Wortes "Common" (gemeinsam/allgemein) hier ist darauf zurückzuführen, dass die Varianten sowohl im USMS als auch im Herr verwendet wurde. Es gab Änderungen gegenüber dem Basis M1A1, die den Einbau eines Tiefwat-(Schnorchel-)Kits, eines digitalen Triebwerkssteuermoduls und die Einführung des Pulse Jet Systems (PJS, ausgesprochen Pee-jazz), neben einigen anderen kleineren Änderungen, erlaubten. Der Heavy Common war der gleiche Panzer wie der Common mit der DU-Panzerung. Der M1A1 FEP war ein grundlegend modernisiertes Fahrzeug. Es erhielt ein eingebettetes Diagnosesystem, ein FLIR-Visier der zweiten Generation für den Richtschützen, eine stabilisierte Waffenstation für den Kommandanten (Kaliber .50 des Kommandanten, das wie das Hauptgeschütz stabilisiert und mit einem Wärmezielgerät ausgestattet war), ein Wärmebildgerät für den Fahrer und ein System zur Fernzielortung, das die Erzeugung eines 8-stelligen Rasters für Ziele unter Verwendung des Feuerleitsystems ermöglichte. Es handelt sich um die Version, die wir heute im USMC verwenden und es ist eine enorm leistungsfähige Maschine.

Ich diente 2004 aktiv auf dem M1A1 Heavy Common und 2007/08 im M1A1 FEP, beide in der irakischen Provinz Al Anbar. Lassen Sie mich jedoch über meine zweite Tour Klartext reden. Wir sind nie in einen Kampf geraten. Der Irak war damals ein sehr friedlicher Ort, und wir verbrachten unsere Zeit hauptsächlich damit, durch die Wüste zu fahren, um Infiltrationsrouten zu unterbrechen und wichtige Autobahnen zu sichern.

Der Irak im Jahr 2004 war eine ganz andere Geschichte. Dort führten wir monatelange, kontinuierliche Kampfhandlungen rund um die Stadt Falludscha im Irak durch. Ich persönlich war nur an sieben Feuergefechten beteiligt, aber zwischen allen Elementen der Kompanie waren wir an Dutzenden von Gefechten beteiligt.

Tarnanstrich des T-55A, von der Irakischen Armee aufgegeben, unbekannte Einheit ,Al Mutla-Pass, Kuwait, erstellt von Dart_Foer

Ich hatte nicht die Gelegenheit, nicht-amerikanische Ausrüstung im Irak einzusetzen, aber ich hatte die Möglichkeit, einen Tag lang an einem T-55A zu arbeiten, als Teil der unterstützenden Ausbildung vor dem Einsatz für andere Einheiten. Es ist kein wirklich fairer Vergleich, denn der T-55A, den wir hatten, war kaum funktionstüchtig und offensichtlich ein viel älteres Design und ein sehr viel älteres Fahrzeug als der Abrams, den ich gewohnt war. Ich denke, das Auffälligste ist, wie klein der T-55A ist. Aber abgesehen von der Lagerung der Munition im Turm, direkt neben der Besatzung, fand ich das Konzept ziemlich beunruhigend, da ich gepanzerte Türen und Ausblaseelemente gewohnt war, die die Besatzung vor Munitionsexplosionen auf dem Abrams schützten.

Könnten Sie bitte ein wenig erzählen, wie Ihre M1A1-Kampferfahrung in Falludscha aussah? Was waren Ihre typischen Kampfeinsätze? Welche Arten feindlicher Waffen sind Ihnen dort begegnet?

Ich kämpfte den ganzen Sommer 2004 zwischen der ersten und zweiten Schlacht von Falludscha. Aus vielen diplomatischen und politischen Gründen durften wir die Stadt nicht betreten. Konsequenterweise erwiderten wir das Feuer aber, wenn wir gelegentlich von innerhalb der Stadt beschossen worden sind, während wir aber außerhalb blieben. Wir bereiteten uns jedoch im Geheimen auf die zweite Invasion von Falludscha vor, sollte sie notwendig werden.

Um diese Vorbereitungen zu unterstützen, unternahmen wir mehrere groß angelegte Scheinangriffe. Dabei handelte es sich um Operationen, die wie groß angelegte Angriffe auf die Stadt aussehen sollten, bei denen es sich nicht um tatsächliche Angriffe handelte. Diese Operationen trugen alle Merkmale eines modernen Kampfes: Luftnahunterstützung (Close Air Support = CAS), Drohnen, die über uns flogen und uns mit Informationen versorgten, Artillerieunterstützung und natürlich die Panzer meiner Kompanie.

Wir fuhren bis an den Stadtrand und feuerten erst, als wir vom Gegner mit direktem Feuer belegt worden sind. Wir erwiderten das Feuer und forderten Luft- und Artillerieunterstützung an. Der Feind beschoss uns hauptsächlich mit Handfeuerwaffen, aber das ist für einen Abrams natürlich keine echte Bedrohung.

(...) das eine Mal, als sie einen Panzer auf dem Turmdach direkt trafen, lösten sie lediglich die Schutzschalter am Panzer aus (...)

Erstens, indirektes Feuer durch Mörser. Der Feind hatte viele 82-mm-Mörser und versuchte, uns damit anzugreifen. Dies erwies sich jedoch als nicht besonders problematisch, da sie nicht sehr genau waren und das eine Mal, als sie einen Panzer auf dem Turmdach direkt trafen, lösten sie lediglich die Schutzschalter am Panzer aus, wodurch dieser abgeschaltet wurde. Nicht mein Panzer, es war ein Panzer des ersten Zuges. Die Besatzung setzte die Sicherungsautomaten zurück und startete den Panzer fast augenblicklich wieder, so dass er schnell wieder in den Kampf eingreifen konnte. Zuerst war die Lage angespannt. Wir dachten, die Besatzung sei außer Gefecht gesetzt und versuchten verzweifelt, über Funk mit dem Fahrzeug zu kommunizieren. Natürlich funktionierte das Funkgerät nicht, da der Panzer ohne Strom war, aber nach einigen Augenblicken streckte der Panzerkommandant in einer Daumen-hoch-Geste seine Hand durch die Luke des Kommandanten aus, um zu zeigen, dass es ihm und seiner Besatzung gut ging.

Zweitens, die ehrwürdige RPG-7. Der Feind hatte viele RPG-7 und setzte sie sogar aus Gebäuden heraus ein. Dieses war für uns aber auch keine ernst zu nehmende Bedrohung. Der durchschnittliche Kämpfer in Falludscha war schlecht an diesem Waffensystem ausgebildet und daher nicht sehr präzise. Und selbst wenn sie mal trafen, erwies sich die Panzerung des Abrams als mehr als ausreichend, um die RPG zu stoppen, ohne dass der Panzer Schaden nahm. Außerdem konnte der Feind selten mehr als eine Rakete abschießen. Immer, wenn sie eine RPG auf uns abfeuerten, benutzten wir das leistungsstarke Feuerleitsystem des Abrams, um sofort ein 120-mm-Projektil zurückzuschießen. Dies führte fast überall zu einem explosiven Ende des RPG-Schützen.

Die letzte Bedrohung ging von rückstoßfreien Geschützen aus. Der Feind hatte nur wenige davon und sie auf Lastwagen montiert, die er als mobile Reserve zum Angriff auf unsere Panzer verwendete. Unglücklicherweise für sie waren sie sehr schlechte Schützen, und ein Lastwagen ist ein ziemlich offensichtliches Ziel. Trotzdem bin ich bei einem unserer Scheinangriffe am südöstlichen Rand von Falludscha fast von einem rückstoßfreien Geschütz außer Gefecht gesetzt worden. Der Schütze fand eine Stelle, an der er gerade noch das Heck meines Panzers sehen konnte, und ich ihn aber nicht sehen konnte. Glücklicherweise schoss er zweimal über mein Hinterdeck, bevor ihn jemand im zweiten Zug mit dem Hauptgeschütz des Panzers ausgeschaltet hat.

Welche Arten von Geschossen haben Sie verwendet und was können Sie über deren Leistung sagen?

Ich habe natürlich die beiden Standardtraining Geschosse verwendet. Die Geschosse M865 TPCSDS-T (Target Practice Cone Stabilized Discarding Sabot - Tracer) und M831A1 HEAT-TP-T (High Explosive Anti-Tank - Target Practice - Tracer) wurden im Training viele, viele Male eingesetzt. Bemerkenswert ist, dass das HEAT-Geschoss keine Wirkung im Ziel hatte (Ballast im Geschoss anstelle der eigentlichen Treibladung) und die Übungs-Sabot tatsächlich die höchste Mündungsgeschwindigkeit aller 120-mm-Geschosse aufweist. Aber die Kegelstabilisierung des Treibkäfigs verlangsamte ihn ziemlich schnell, so dass er nach etwa 9000 Metern ballistisch instabil wurde und unweigerlich zu Boden fiel. Dies geschah, um zu verhindern, dass versehentlich ein Geschoss zu weit flog und eventuell zivile Ziele traf. Die maximale Reichweite der M829A1 zum Beispiel beträgt 88.438 Meter, wenn sie bei maximaler Rohrerhöhung (56 Grad) abgefeuert wird. Im Training will man im Allgemeinen nicht, dass so etwas passiert.

Als Gefechtsmunition benutzen wir das M830 HEAT-MP-T (High Explosive Anti-Tank - Multi-Purpose - Tracer), das als “HEAT”-Geschoss bezeichnet wird. Das M830A1 HEAT-MP-T (HEAT-MP-T), welches als “EM-Pat” bezeichnet wird. Das M908 HE-OR-T (High Explosive - Obstacle Reduction - Tracer), bezeichnet als “OH AR”. Und das Geschoss M1028 Canister, genannt CAN.

Leider wurde das M1028 erst aufgrund von Rückmeldungen aus Kampfeinsätzen (einschließlich Falludscha) entwickelt und deshalb erst nach 2004 in Dienst gestellt, so dass ich es nicht im Kampf einsetzen konnte. Aber ich konnte HEAT, MPAT und OR bei Kampfeinsätzen einsetzen.

Das HEAT-Geschoss hatte die größten Knall, aber da es sich um eine Hohlladung handelte, war es nicht ideal für die Bekämpfung der Infanterie in Gebäuden geeignet. Es war das, was wir hatten, also haben wir es benutzen müssen. Tatsächlich haben wir mit dem Geschoss viele feindliche Truppen und schwere Waffen ausgeschaltet. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass viele feindliche Truppen die massive Druckwelle überlebt haben, die wir erzeugten, wenn wir einen Raum trafen und nur die Menschen starben, die sich direkt im Weg des Plasmastrahls des Munroe-Effekts befanden. Bei dem MPAT-Geschoss gab es ein ähnliches Problem, da es im Grunde genommen ein HEAT-Geschoss mit einem verstellbaren Zünder war, um einen Annäherungsmodus für den Beschuss der feindlichen Flieger zu aktivieren. Der Annäherungszünder war nicht für den Einsatz am Boden vorgesehen, daher setzten wir ihn im Panzerabwehr Modus mit Aufschlagzünder ein. In diesem Modus ist er im Grunde das Gleiche wie der M830 HEAT. Das OP-Geschoss war eine andere Geschichte. Es war ein MPAT-Geschoss, bei dem der schaltbare Zünder entfernt und durch einen Stahlkonus und einen Verzögerungszünder ersetzt wurde. Es wurde für Einsätze in Korea entwickelt, bei denen das Geschoss zur Zerstörung von Stützmauern der riesigen Steinhaufen verwendet werden sollte, die auf vielen Pässen in Südkorea errichtet worden waren, um diese Pässe für die Nordkoreaner zu sperren. Leider war die irakischen Gebäude nicht annähernd so beeindruckend wie diese Stützmauern, so dass das OR-Geschoss das gesamte Gebäude (und gewöhnlich auch das dahinter liegende) durchschlagen hat, bevor es explodiert ist. Wir haben uns dadurch beholfen, dass wir jeweils auf das unterste Stockwerk gezielt haben, um die tragende Konstruktion zu beschädigen. Dies führte zu gemischten Ergebnissen.

Ich habe das M1028 Canister-Geschoss im Training eingesetzt. Es handelt sich im Wesentlichen um eine riesige Schrotladung, die 1000 Wolframkugeln in diesem schaurig perfekten Muster mit über 1400 Metern pro Sekunde aus dem Panzerrohr schießt. Ich hätte sie gerne in Falludscha gehabt. Ich hätte die Gebäude mit den feindlichen Truppen darin wirklich zerfetzen können.

Haben Sie während der Missionen alle Munitionslager aufgebraucht oder war das Hauptlager in der Regel ausreichend?

Wir mussten oft Munition aus dem sekundären Bereitschaftsmunitionslager verwenden. Tatsächlich waren mehrere verschiedene Modelle von Munitionslager für den Abrams-Panzer im Einsatz und die Bereitschaftsmunitionslager konnten je nach Ausführung zwischen 16 und 18 Geschosse aufnehmen. Es kam sehr häufig vor, dass wir diese ersten 16-18 Granaten verbraucht hatten, und dann auf das sekundäre Munitionslager (hinter dem Kommandanten) zurückgreifen zu müssen, um die eigentliche Bereitschaftsmunition wieder aufzufüllen.Dieses war eine ziemlich anstrengende Angelegenheit. War Thunder macht es einem im Spiel viel zu leicht. Viel zu leicht. Die gepanzerte Munitionstür hinter dem Kommandanten war auf einer Schiene INNERHALB der Schiene der hydraulisch betätigten Ladetür montiert. Um also Munition aus dem zweiten Bereitschaftsmunitionslager zu entnehmen, muss man einen Bolzen am Hydraulikkolben aus der Tür des Laders ziehen und ihn von Hand herumschieben. In der Zwischenzeit musste die Munitionstür des Kommandanten mit Hilfe eines integrierten Hebels aus ihrer "verriegelten" Position in die Laufschiene geschoben werden. Dies war äußerst schwierig. Dann musste man beide Türen von Hand herumschieben, während man die Geschosse hinter dem Kommandanten herauszog und sie in das Bereitschaftsmunitionslager schob. Danach musste man alles wieder verriegeln und die Tür des Laders wieder anschließen. Es dauerte MINUTEN, um ein einziges Geschoss zu bewegen. Aber nachdem man erst einmal damit angefangen hat, ging es ziemlich schnell, denn das Hantieren mit den Türen war der schwierigste Teil. Ich musste dies im Kampf an einem Abend im September 2004 tun, als es im Turm etwa 65,5 Grad Celsius warm war. Ich bekam einen Hitzeschlag und kotzte schließlich die ganze Seite des Panzers hinunter. (Es war mir egal, ob ich angeschossen wurde, ich wollte nicht, dass meine Besatzung meine Kotze von der Innenseite des Panzers säubern musste).

M1A1 Abrams
Tarnanstrich des M1A1 Abrams "Rockin' Reaper" des 4th Tank Batallion, Irak 1991 erstellt von _Sabro_

Soweit uns bekannt ist, haben einige Panzerfahrer ihre M1A1 personalisiert, indem sie ihnen coole Spitznamen gegeben haben. Haben Sie sich selbst an der Namensgebung eines Panzers beteiligt?

Als Offizier gibt man seinem Panzer normalerweise keinen Namen. Man erlaubte es der Mannschaft, da sie sich viel Mühe gab, den Panzer in Stand zu halten, während die Offiziere damit beschäftigt waren, Dinge wie die Einsatzbesprechungen und das Schreiben von Befehlen zu erledigen. Im Laufe der Jahre gab es viele gute Namen, die von Doppeldeutigkeiten wie "We Like Bush", das sich auf den damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten bezog, bis hin zur... weiblicher Anatomie reichten. Zum Beispiel nannte mein stellvertretender Offizier seinen Panzer “WAR PIG”. Bei meinen Kampfeinsätzen verzichteten wir jedoch darauf, Namen, taktische Markierungen oder irgendetwas anderes auf unseren Panzern anzubringen, da wir gegen Aufständische kämpften und ihnen nicht die Gelegenheit geben wollten, unsere Bewegungen zu verfolgen und festzustellen, wie viele Panzer wir tatsächlich hatten.

Könnten Sie uns bitte etwas über die häufigsten Ausfälle von Panzer erzählen,die Ihnen während dem Dienst widerfahren sind? War der M1 Abrams im Feld leicht zu reparieren?

Die Aufhängung und die Ketten. Ende der Geschichte. Aufhängungs- und/oder Kettenfehler waren das bei weitem häufigste Problem, das wir bei Kampfeinsätzen mit dem Panzer hatten. Im Kampf verwendeten wir frisch überholte Panzer, um sie nach etwa 1000 Betriebsstunden wieder auszuwechseln. Auf diese Weise blieben die komplexeren Teile des Panzers höchst zuverlässig. Das heißt nicht, dass wir keine Probleme mit dem Hydrauliksystem, den Motoren oder einem von Millionen und einem Untersystemen hatten. Wir hatten welche, aber Probleme mit der Aufhängung und den Ketten waren bei weitem das häufigste Problem. Deshalb sieht man immer Ersatzkettenglieder und Ersatzräder an den Panzern. Sie sind das, was am ehesten kaputt geht.

Der M1 wurde von Grund auf so konzipiert, dass er vor Ort repariert werden kann.

Der M1 wurde von Grund auf so konzipiert, dass er vor Ort repariert werden kann. Selbst das komplexeste Subsystem kann mit einigen Steckschlüsselsätzen und etwas Geduld vollständig entfernt werden. Die Motorabdeckung war vollständig abnehmbar, so dass man die gesamte Motor-/Getriebeeinheit herausziehen konnte. (Wir nannten es das FUPP Full Up Power Pack). Dies erforderte zwar den Einsatz eines M88 Bergepanzers, der über einen Kran verfügte, aber es war dennoch relativ einfach zu bewerkstelligen. Man musste lediglich die Endantriebe abklemmen, und es gab eine Schalttafel mit allen Anschlüssen des Motors, wie Kraftstoff und Strom, mit Schnellkupplungen. Es war ein Wunderwerk der Technik, um ehrlich zu sein.

Wann und wie haben Sie begonnen, War Thunder zu spielen? Wie oft spielen Sie jetzt und welche Spielmodi bevorzugen Sie?

Ich habe im Juni 2017 angefangen War Thunder zu spielen. Es tauchte in meinem Steam-Feed als empfohlenes Spiel auf. Etwa nach fünf Sekunden in meinem ersten Spiel war ich süchtig danach und habe nie bereut. Ich liebe dieses Spiel.

Ich bin jetzt im Ruhestand, so dass ich viel freie Zeit habe um ein paar Stunden pro Tag zu spielen. Ich spiele lieber, als fernzusehen und War Thunder hat ein so hohes Maß an Unterhaltung und Abwechslung, dass es mich wirklich dauerhaft interessiert.

Ich spiele Luft RB (normal und anhaltende Konfrontation), Boden RB und Marine RB (normal und anhaltende Konfrontation). Meine Lieblingsmodi sind, in dieser Reihenfolge: Boden RB, Marine anhaltende Konfrontation RB, Luft anhaltende Konfrontation RB, Marine RB, Luft RB.

Zum Zeitpunkt dieses Interviews hatte unser Interviewpartner den M1A1 im Spiel noch nicht erforscht. Das War-Thunder-Team beschloss, ihm den Panzer zu leihen, damit er einen Vergleich zwischen dem Spiel und dem echten Panzer machen konnte.

Was haben Sie gefühlt, als Sie das erste Mal versuchten, den M1A1 in War Thunder zu spielen?

Ich empfand viele verschiedene Dinge.

Erstens hatte ich das Gefühl, dass ich mich verpflichtet fühlte, in dem M1A1 gut abzuschneiden, da ich dem erstaunlichen echten Panzer das zu Teil werden lassen möchte, was er verdient. Ich fühlte einen großen Druck, gut zu spielen und alle daran zu erinnern, dass der M1A1 die beste Kampfbilanz aller Panzer hat, die je gebaut wurden.

Zweitens gab es dieses Gefühl des Unwirklichen. Ich habe so viele Monate meines Lebens im M1A1 gelebt, trainiert und gekämpft, und ich war seit Jahren nicht mehr im M1A1. Wenn man ihn in War Thunder spielt, wird man mit Erinnerungen an gute und schlechte Zeiten, an Angst und Jubel, an Stress und Entbehrungen bombardiert, aber auch mit dem Nervenkitzel, eine der leistungsstärksten Kampfmaschinen zu benutzen, der je gebaut wurden. Jedes Teil des Spiels mit dem M1A1 bringt ein Dutzend Erinnerungen mit sich, von dem Verfahren zur Verwendung des Mündungsreferenzsensors, wenn man ihn am Ende des Geschützrohrs sieht, bis hin zum Trocknen über der Motorabdeckung, wenn es die ganze Nacht geregnet hat.

Schließlich fühlte es sich einfach gut an. Als ob ein Stück Geschichte, das mich persönlich betrifft, in guter Erinnerung bleibt. Jeder bekommt einen kleinen Vorgeschmack davon, wie es ist, gegen einen selbst zu kämpfen, indem man einfach "War Thunder" spielt. Natürlich ist der Kampf in einen Panzer im wirklichen Leben ganz anders, aber in diesem Spiel ist so vieles davon umgesetzt, dass es sich immer noch echt wie möglich ”anfühlt”. Ich habe das sehr genossen.

Was halten Sie von der Grafik und dem Sound von M1A1 im Spiel? Ist das nah genug an den echten Panzer, wie Sie ihn in Erinnerung haben?

Die Grafik ist einfach unglaublich. Zugegeben, es gibt leichte optische Unterschiede zwischen dem USMC und der US Army M1A1, aber in allen wichtigen Punkten sind die Panzer identisch. Ihr Modell des M1A1 ist Spitzenklasse. So authentisch, dass ich das Metall fast riechen kann. Sie haben alles auf diesem Panzer eingefangen. Von den winzigen Scheibenwischern auf dem zentralen Sichtblock des Fahrers bis hin zu den Verriegelungsbolzen für die Schürzenbolzen ist alles so akribisch dargestellt. Ich könnte noch weitere Absätze darüber schreiben, wie Sie das Äußere des Tanks so getreu wiedergeben. Die rutschfeste Farbe auf der Oberseite des Panzerturms und der Wanne mit den winzigen Schatten, die sie im wirklichen Leben hätte, ist eine besonders reizvolle Note.

Die Grafik ist einfach unglaublich.

Der Sound. Ich werde zu 100 % ehrlich zu Ihnen sein. Die Außensounds sind für mein Empfinden ein wenig zu schräg. Mir fehlt das Vokabular des Toningenieurs, aber der Motor klingt zu "luftig", er klingt eher wie ein Staubsauger als ein Panzermotor. Der Panzer hat mehr vom "Heulen" der Kompressorgebläse. Außerdem ist im wirklichen Leben das lauteste Geräusch des Panzers, wenn das Antriebsrad in die Gleiskette greift. Wenn man den M1A1 in freier Wildbahn hört, klingen die Zähne des Antriebsrads, das die Kette antreibt, eher metallisch. Dieses Geräusch ist in dem Modell im Spiel definitiv vorhanden, und es ist tatsächlich eine ziemlich gute Umsetzung des Geräusches im wirklichen Leben, und in vielen Situationen eine sehr gute Darstellung. Es ist eher ein Problem, wenn man sich mehr als 100 Meter vom Panzer entfernt befinden. Das Geräusch scheint zu verschwinden. Das Kaliber .50 ist zu metallisch. Im wirklichen Leben hört man davon nichts, wenn man schießt. Man hört nur die Detonation der Treibladung der Patrone, und den Knall, wenn das Geschoss die Schallmauer durchbricht. Das Hauptgeschütz lässt sich mit Lautsprechern nicht gut nachbilden. Der Klang ist einfach so kraftvoll. Es ist ein Erlebnis, das die Sinne auf eine Weise überwältigt, die kein Lautsprecher reproduzieren kann.

Die Innensounds sind besser. Sie lassen mich tatsächlich ziemlich gut eintauchen. Aber das Lauteste, was man im Panzer hört, ist das Heulen der Turbine. Da man sich im Panzer befindet, hört man das "luftige" Auspuffgeräusch überhaupt nicht, sondern nur das Heulen des Motors und das Wimmern der Hydraulik, wenn der Panzer läuft. Es dringt durch alles hindurch und übertönt fast jedes andere Geräusch. Das Spiel leistet da gute Arbeit, da der Motor das lauteste Bauteil im Panzer ist. Es wurde dafür eine gute Lautstärke gewählt, damit man einerseits ein gutes Gefühl erhält, anderseits aber auch nicht taub dabei wird.. Es braucht jedoch eine Feinabstimmung des Kompressors gegenüber den Auspuffgeräuschen. Auch das Abfeuern der Maschinengewehre ist im Inneren des Fahrzeugs viel besser. Das koaxiale 7.62mm Maschinengewehr ist besonders gut dargestellt, da im wirklichen Leben das Auspuffrohr das gesamte Geräusch der Treibladungsexplosion und des Geschosses, das die Schallmauer außerhalb des Fahrzeugs durchbricht, übertönt. Das .50 Kaliber ist eine andere Geschichte, da man im wirklichen Leben nur dumpfe Detonationen hört und die eigentlich Aktion überhaupt nicht richtig hören kann. Die Hauptkanone ist auch sehr gut umgesetzt, sie hört sich wirklich ziemlich echt an, soweit es durch die Ausgabe über Lautsprecher überhaupt möglich ist. Es ist ein viel leiseres Geräusch, ein Hauptgeschütz aus dem Inneren eines Panzers heraus abzufeuern. Das Einzige, was fehlt, ist das laute DING der Geschosskartusche, die vom Geschossabweiser abprallt, nachdem sie nach dem Schuss automatisch ausgeworfen wird.

Es gibt eine heiße Diskussion über die tatsächliche M1-Nachladegeschwindigkeit, da sie völlig von den Fähigkeiten des Ladeschützen abhängt. Ist die Nachladezeit der M1 Abrams nach Ihren Erfahrungen im Spiel realistisch?

Im Spiel ist sie viel zu langsam. Wir haben eine Reihe von Standards, die jede Panzerbesatzung durchlaufen muss, bevor sie einen Panzer im Kampf oder in der Ausbildung besetzen dürfen. Sie sind unter dem Namen "Tank Crew Gunnery Skills Test" bekannt. Es gibt eine Reihe von Tests, die Sie halbjährlich absolvieren müssen, um auf Panzer fahren zu dürfen. Eine der Fertigkeiten ist das Laden des Hauptgeschützes. Die auf der M1A1 maximal zulässige Ladezeit beträgt 7 Sekunden. Gegenwärtig erlaubt man einer unerfahrenen Besatzung 7,8 Sekunden. (Für die 105mm M1 und die M1IP BTW sind es 5 Sekunden). Praktisch gesehen strebt ein guter Lader eine Wiederbeladung von 4 Sekunden an. Und wirklich außergewöhnliche Ladeschützen können dies in nur 3 Sekunden erreichen. Meine Lader konnten alle 5 Sekunden schießen, selbst unter den schwierigsten Bedingungen. Nun, einer konnte es nicht, daraufhin hat mein Panzerkommandant (ein Master Sergeant) ihn gefeuert, nachdem er routinemäßig in nur etwa 6,5 Sekunden geladen hatte.

 

Kommentar des Dev-Teams. 

Es wird darauf hingewiesen, dass sich dies auf die Geschwindigkeit des Nachladens bezieht, wenn der Panzer für eine kurze Serie von 3-5 Schüssen pro Minute stillsteht. Unter solchen Bedingungen kann ein gut trainierter Ladeschütze tatsächlich eine Ladegeschwindigkeit von ~3-4 Sekunden pro Schuss vorweisen. Und so werden Ladeversuche durchgeführt. Zusätzlich zu der Tatsache, dass die Nachladezeit ein ausgleichendes Werkzeug ist (bei Panzern ohne Lademechanismus), kann im Spiel die maximale Feuerrate (6 Sekunden) für die erste Stufe des Regals mit 18 Granaten sowohl stationär als auch in Bewegung und bei hoher Geschwindigkeit erreicht werden.

Wir schließen jedoch für die Zukunft eine Änderung der Nachladeparameter für die M1-Panzer in Richtung größerer Realitätsnähe nicht aus (Unterteilung des Hauptmunitionslagers in mehr oder weniger günstige, längere Zeit für den Transfer der Geschosse von der Kommandantenseite zur Ladeschützenseite usw.).

Könnten Sie den Spielern, die in War Thunder den M1A1 spielen, irgendeinen Rat mit auf den Weg geben?

Zuerst sollte man sich universelle Gutscheine im Kriegsanleihenshop kaufen (eines der besten "kostenlosen" Angebote im Spiel) und dadurch seine Einstiegsmöglichkeiten in einer Schlacht verdoppeln. Sich bis zum Ende des Spiels in Ecken zu verstecken, ist NICHT das, wofür dieser Tank konzipiert wurde. Die größten Vorteile dieses Panzers sind seine Geschwindigkeit und sein ausgezeichnetes Feuerleitsystem. Der M1A1 beschleunigt gut, ist schnell und hat eine ausgezeichnete Turmdrehrate. Dieser Panzer wurde entwickelt, um anzugreifen. Es ist am besten, die Taste W zu drücken und nicht gar nicht erst loszulassen. Ich empfehle nicht, direkt in den Feind hineinzufahren (obwohl das auf einigen Karten eine großartige Idee ist).Ich empfehle, dass man seine Geschwindigkeit und Feuerleitanlage nutzen sollten, um dorthin zu gelangen, wo der Feind einen nicht erwartet und dass man diese schnelle Turmdrehrate und Höhenrichtbereich in schnellen Gefechten nutzen sollten, bevor man zur nächsten Position vorrückt.. Schließlich ist Ihre Panzerung nicht die beste, aber die Absprengplatten und die Verteilung der Besatzung tragen zu Ihrer Überlebensfähigkeit bei. Gehen Sie also einige Risiken ein. Wenn Sie verlieren, sind die Reparaturkosten gar nicht so schlimm. Und wenn Sie gewinnen...

Wenn Sie über ausgezeichnete Kenntnisse der in War Thunder vorhandenen Kampffahrzeuge verfügen und Erinnerungen an Ihren Militärdienst und Ihre Eindrücke vom Spiel mit uns teilen möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an [email protected].


Euer War Thunder Team

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