War Thunder background
Deutschlands 'Wunderwaffen'
Achtung! Diese Neuigkeiten wurden auf der alten Version der Webseite gepostet. Es können Probleme bei der Anzeige mit einigen Browser-Versionen auftreten.

Eine Tempest Mk. V versucht eine V-1 mit der Flügelspitze zu destabilisieren, Küste von England, 1944.
G.E. Kosh, No.3 Squadron, Newchurch, June 1944 Tarnanstrich von BlackCat_27 | hier herunterladen


Während des Zweiten Weltkriegs unterhielt das Deutsche Reich ein anspruchsvolles Forschungsprogramm zur Entwicklung von Flugbomben und Raketen. Als die daraus resultierenden ‘Wunderwaffen’, wie die deutsche Propaganda sie nannte, 1944 endlich in Dienst gestellt werden konnten, sollten sie dabei helfen das Blatt in einem Krieg zu wenden, der bereits verloren war.

Eine Fieseler Fi 103 (V-1) wird für den Start transportiert und vorbereitet, 1944/45

Die erste ‘Wunderwaffe’, die Fieseler Fi 103, wurde mit einem Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums zur Entwicklung eines ‘Ferngeschosses in Flugzeugform’ begründet. Die Entwicklung der unbemannten Flugbombe startete 1942 bei den Gerhard-Fieseler-Werken in Kassel unter der Verwendung des Pulso-Schubrohr As 014 Pulsstrahltriebwerks der Argus Motoren Gesellschaft in Berlin.

Mit etwa 850 Kilogramm Sprengstoff auf Amatolbasis wog die Fi 103 insgesamt 2160 Kilogramm. Durch den Antriebsschub von 3,28 kN konnte der ‘Höllenhund’, wie die Waffe während der Entwicklung genannt wurde, eine Maximalgeschwindigkeit von 576 km/h auf 760 Metern Höhe und bei einer Reichweite von 286 Kilometern erreichen. Vor dem Start wurde der Kurs der Fi 103 vorkonfiguriert, bei dem das so genannte ‘Kirschkern-Verfahren’ Anwendung fand. Dabei wurden die Telemetriedaten einer bereits im Flug befindlichen Fi 103 ausgewertet und zur Optimierung des Kurses der folgenden, noch zu startenden Flugbomben eingesetzt.

Aufgrund der schwachen Treffsicherheit in einem Umkreis von 12 Kilometern um das angepeilte Ziel war die Fi 103 für den Angriff auf militärische Punktziele nicht verwendbar. Sie wurde deshalb als ‘Vergeltungswaffe 1’ oder V-1 in Dienst gestellt, um durch Terrorbombardements auf Städte die feindliche Bevölkerung zu demoralisieren. 

Am 12. Juni 1944 wurden die ersten zehn V-1 mit der britischen Hauptstadt London als Ziel gestartet, von denen nur vier das englische Festland erreichten. Weitere zehntausend Angriffe  der ‘Buzz Bombs’, wie die Briten sie nannten, sollten im Verlauf der Endphase des Kriegs allein auf England folgen, doch der Erfolg war begrenzt. Viele verfehlten ihre Ziele ganz, fielen wegen technischer Probleme aus oder wurden von alliierten Jägern abgeschossen. Dennoch was es eine kosteneffektive Waffe, die zu dieser Zeit tun konnte, was deutsche Bomber nicht mehr schafften.

Ein Aggregat 4 (V-2) startet vom Erprobungsplatz, 1942

 

Eine weitere deutsche ‘Wunderwaffe’ ähnlicher Natur ist das Aggregat 4, eine ballistische Rakete die seit 1939 durch den berühmten Raketeningenieur Wernher von Braun in Peenemünde entwickelt wurde. 

Die vierzehn Meter hohe Rakete wurde mit einem Flüssigkeits-Raketentriebwerk angetrieben und, im Gegensatz zur Fi 103, die über die ‘Walter-Schleuder’ abgefeuert wurde, vertikal von einer Starteinrichtung abgeschossen. Das Triebwerk produzierte eine Schubleistung von nahezu 250 kN, was eine revolutionäre Zahl für die damalige Zeit war, und konnte die A4 in 60 Sekunden Brennzeit auf Mach 5 (~5500 km/h) beschleunigen.

Ähnlich wie die Fi 103 wurde der Rakete ein bestimmter Kurs vor dem Start einprogrammiert. Während des Fluges war ein modernes Trägheitsnavigationssystem in Verbindung mit Kreiselgeräten für die Einhaltung des Kurses verantwortlich. Ein Analogrechner erkannte dabei Abweichungen vom Kurs, die über verschiedene automatisierte Steuerruder korrigiert wurden.Armed with around 738 kilograms of Amatol-based explosive, the destructive power of the ‘Aggregat 4’ was comparable to the Fi 103, although it came at a much higher cost of 100.000 (compared to only 3.500) Reichsmark per unit. The main advantage of the A4 over the Fi 103 however was the way ‘how’ and ‘how fast’ it could reach its destination.

Mit einem etwa 738 Kilogramm schweren Sprengkopf auf Amatolbasis verfügte die A4 über vergleichbare Zerstörungskraft wie die Fi 103, obwohl die Kosten mit 100.000 Reichsmark um ein Vielfaches über den Produktionskosten der Fi 103 mit 3.500 Reichsmark pro Einheit lagen. Der große Vorteil des Aggregats 4 gegenüber der Fi 103 war jedoch die Art ‘wie’ und ‘wie schnell’ es ein Ziel erreichen konnte.

Bei einer effektiven Einsatzreichweite von 250 bis 320 Kilometern war die A4 in der Lage, ein Ziel in einer ballistischen Flugbahn in nur 4 bis 5 Minuten nach dem Start zu erreichen. Damit wurde nicht nur ein Abfangen unmöglich: Während es bei der Fi 103 noch möglich war, die Bevölkerung über Fliegeralarm vor einer ankommenden Flugbombe zu warnen, war die A4 so schnell, dass der Überschallknall erst nach der massiven Explosion der Rakete zu hören war.

Am 13. Juni 1942 fand der erste erfolgreiche Start einer A4 in Peenemünde statt, bei dem die Rakete eine Höhe von 1,3 Kilometern erreichte, bevor sie explodierte. Bei einem späteren Start durchbrach eine A4 die Kármán-Linie und wurde damit zum ersten von Menschen geschaffenen Objekt im All. Ab 1944 bis zum Ende des Krieges wurde sie als ‘Vergeltungswaffe 2’ oder V-2 mit ähnlichen Absichten und Erfolg wie die V-1 eingesetzt.


Euer War Thunder Team

Mehr lesen:
Operation Overlord: Holt euch den Churchill AVRE
  • 30 Mai 2024
Seek & Destroy: Verbesserungen und Verfeinerungen
  • 14 Juni 2024
Thunder Show: CLASSIC BOMB vs NUKE
  • 14 Juni 2024
Tag der deutschen Marine: Zwei Schiffe und ein Abzeichen!
  • 14 Juni 2024