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Die Dunkelheit als Verbündeter: Nachtkämpfe
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Seit den frühen Tagen der Luftfahrt haben Piloten die Dunkelheit genutzt, um den Gegner zu meiden; von Heißluftballons, die aus dem belagerten Paris 1870 entkamen bis zu den Zeppelinangriffen des Ersten Weltkrieges. Bei Nacht fliegen ist von Natur aus gefährlichen, aber mit den Verteidigungsmöglichkeiten können die Vorteile die Nachteile überwiegen; am Anfang des Zweiten Weltkrieges bombardierten die RAF und Luftwaffe bei Tag, aber wegen der unglaublichen Verluste führten beide Luftstreitkräfte ihre Bombardierungen ab Ende 1940 nur noch bei Nacht durch.

Die meisten Gefechte bei War Thunder finden am Tag bei klarer Sicht statt, aber sie können auch bei Nacht stattfinden. Nachtkämpfe sind optisch ansprechend, mit Suchscheinwerfern, die den Himmel ableuchten und Leuchtspurmunition, die in der Dunkelheit aufblitzt; die Effekte sind nicht nur Show, der Lichtkegel des Suchscheinwerfers blendet wie die Sonne, wenn man darin gefangen ist.

Das Mondlicht verursacht eine gewisse Sichtweite im Spiel, so müssen die Spieler nicht in kompletter Dunkelheit umherirren, aber Ziele sind in dem schwachen Licht nur schwer zu identifizieren. In Spielmodi mit Zielmarkern sind diese noch vorhanden, aber tauchen erst auf kürzeren Distanzen auf als bei Tageslicht. Bomber haben eine höhere Chance unentdeckt zu bleiben, besonders wenn ein Pilot das Terrain oder die Wolken sich zu nutze macht, um ungesehen zum Ziel zu gelangen. In den Panzerschlachten sind stehende Fahrzeuge schwer zu entdecken, was ein großes Hinterhaltpotential birgt.



Nachtkämpfe im Simulatormodus lassen einen Hauch der Herausforderungen wahrnehmen, denen sich die Nachtkampfpiloten stellen mussten, um ein feindliches Flugzeug nur mit dem bloßen Auge 1940 zu entdecken. Frühe Abfangversuche waren praktisch nicht mehr als eine Sache des Glücks, aber ab 1941 und 1942 setzten die RAF und die Luftwaffe radargestützte Nachtjäger wie die Beaufighter, Mosquito, Bf 110 und Ju 88 ein. Das Schlachtfeld vergrößerte sich nun auch auf dem elektromagnetischen Feld, als jede Seite immer komplexere Radargeräte, Störsender und Peilsender bis zum Kriegsende einsetzte. Anstatt die feindlichen Flugzeuge in der Luft zu orten, war die andere Option die Bomber schon auf ihren Stützpunkten anzugreifen. Die Do 17Z-7, die im Update 1.53 eingeführt wurde, war ein Fernnachtjäger, der zusammen mit der Ju 88 über England operierte. Die Einsätze waren erfolgreich und so wurde die Do 217J für diese Rolle entwickelt, aber 1941 verfügte Hitler den Baustop und gab der Reichsverteidigung den Vorzug. Die RAF startete mit der No. 23 Squadron, ausgerüstet mit der Havok Mk I Intruder (als Premiumflugzeug in War Thunder verfügbar), und im Gegensatz zu der Luftwaffe weitete die RAF die Einsätze dieser Art aus. Mehr Staffeln wurden aufgestellt und Flugzeugtypen gebaut, die für taktische Nachteinsätze gegen Luftbasen und andere mögliche Ziele wie Züge und Bahnhöfe eingesetzt wurden.

Nachteinsätze sind in Gefechten in War Thunder unüblich, aber man kann das Wetter und die Tageszeit im Testflug oder der Testfahrt angeben. Für Flugzeuge im Hangar gibt es auch einen Missionseditor unten links im Testflug-Bildschirm. Diese Option erlaubt es eine benutzerdefinierte Mission gegen die KI zu fliegen, wie zum Beispiel Bomber bei Nacht anzugreifen oder zu verteidigen.


 


Nachtangriffe waren nicht nur auf dem Kriegsschauplatz in Westeuropa beschränkt. An anderen Schauplätzen waren dieser Angriffe bedeutend kleiner und zielten nur auf die Störung und die Beunruhigung der feindlichen Truppen ab. Sowjetische Nachtbomberregimenter, ausgestattet mit Po-2 Doppeldeckern, waren der Fluch vieler Wehrmachtsverbände, das bekannteste war das 588. Nachtbomberregiment, besser bekannt als die “Nachthexen”. Die Po-2 ist manchmal in Spezialevents in War Thunder verfügbar und hat unter Spielern einen legendären Ruf durch die Höchstgeschwindigkeit von 150 Km/h erworben. Als Antwort darauf, nutze auch die Luftwaffe Schuldoppeldecker, wie die Ar 66 und die Go 145 in den Frontdienst, in so genannten Nachtschlachtgruppen organisiert. Als die Ju 87 für Tageinsätze zu verwundbar wurde wurden viele NSG mit den Nachtschlachtversionen der Stuka ausgerüstet und operierten über der Ost- und Westfront.



Im Pazifik verursachten japanische Nachtflugverbände, das erste mal über Guadalcanal, nur geringe Verluste, aber bekamen einige Spitznamen wie “Louie the Louse” oder “Washing Machine Charlie” von US-Soldaten, die unter dem ständigen Schlafentzug litten. Die US-Streitkräfte hatten zu Beginn nur wenige Nachtjäger, aber die USAAF, USN und USMC wurden mit der Zeit mit erfolgreichen Flugzeugen wie die P-61 Black Widow oder Nachtjagdvarianten der F6F Hellcat ausgerüstet. Mit Radargeräten ausgerüstete F6F waren unüblich als einmotorige und einsitzige Maschinen. In der Regel hatten Flugzeuge in der Rolle noch einen Radar-Operator an Bord. Als die Angriffe der B-29 gegen Japan starteten, stellten die IJA und IJN Nachtjäger, wie die Ki-45 und J1N1 Gekko, in Dienst um die Bomber zu bekämpfen, aber die Superfortress war ein enormer Gegner für die angeschlagene Japanische Luftwaffe.

War thunder bietet viele Missionen gegen KI-Gegner (zu finden unter “Einzelmissionen” im Menü). Diese spielen auf den verfügbaren Kriegsschauplätzen, darunter Nachtmissionen wie die “Rettung von Nachthexen”, wo eine abgeschossene Po-2 Besatzung an der Ostfront zu retten ist und “Nachtwache”, um japanische Konvois vor Peliliu mit einer F6F zu versenken.

Die Nachtgefechte geben einen sehr kleinen Einblick in die Schwierigkeiten, die echte Piloten in Flügen bei Dunkelheit haben und geben eine interessante Abwechslung, wenn sie mal auftauchen. Nichtsdestotrotz werden die meisten Spieler froh sein, dass solche Missionen die Ausnahme und nicht die Regel in War Thunder sind.

Autor: John Moore


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