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Ass des Monats - Dezember - Captain David McCampbell
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Eine F6F-3 in Bemalung des VF-84, ähnlich dem Flugzeug von McCampbell. Dieser Tarnanstrich wurde von
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Die Debatte zwischen Historikern und Luftfahrtbegeisterten, wer der größte Kampfpilot aller Zeiten war, wird wohl noch bis in alle Ewigkeit weitergehen. Bis heute herrscht nicht Einigkeit darüber, ob bloße Abschusszahlen oder Führungqualitäten wichtiger sind. Doch wenn die US Navy einen einzigen Mann als einen der größten Jagdpiloten hervorgebracht hätte, wäre dieser Mann Davic McCampbell.

McCampbell am 16. Januar 1910 wurde in Bessemer in Alabama geboren, aber zog bald mit seiner Familie nach West Point Beach, wo er aufwuchs. Er wurde an der Staunton Militärakademie in Virginia vom 13. bis zum 18. Lebensjahr ausgebildet, bevor er ein Jahr an der Georgia School of Technology verbrachte. Jedoch währte seine Zeit in Atlanta nur kurz als er an die Marineakadamie der Vereinigten Staaten in Annapolis, Maryland 1929 berufen wurde. 

McCampbells Karriere bei der Navy begann mit beachtenswerten Erfolgen, als er mehrere Wettbewerbe gewann und 1933 als Marineingenieur abschloss. Jedoch endete hier seine Karriere vorerst, als McCampbell ehrenhaft aus der Marine entlassen wurde, da der Staat seine Militärausgaben verringerte. Er wurde der US Navy Reserve als Ensign zugeteilt und fand Arbeit beim Bau und später an der Fließbandfertigung bei Douglas Aircraft Corporation.



Im Juni 1934 wurde McCampbell wieder aktiv in die US Navy aufgenommen und wurde der Schiffskompanie des 10.000-Tonnen-Kreuzers USS Portland zugeteilt. Während seiner Zeit auf der Portland begann McCampbells Leidenschaft für Luftfahrt - auch wenn seine Mutter später angab, er wäre immer von der Luftfahrt begeistert gewesen - als er mit der Beobachtungsstaffel 11 arbeitete, welche 4 Flugzeuge auf dem Kreuzer hatte. 1937 wurde McCampbell zum Lieutenant Junior Grade und kam nach seinem Ersuch zu den Marinefliegern. Er machte seine Ausbildung als Pilot an der Pensacola Naval Air Station in Florida 1938 und wurde der Jagdstaffel Nr. 4 auf dem Flugzeugträger USS Ranger zugeteilt, wo er Grumman F2F und später F3F Doppeldecker flog.

McCampbell diente bei der VF-4 ‘Red Rippers’ für 2 Jahre bis er dann vom Flugdienst abgezogen und Landeoffizier auf dem Träger USS Wasp im Mai 1940 wurde. Während dieser wichtigen und oft auch gefährlichen Aufgabe wurde McCampbell im Mai 1941 zum Lieutenant befördert. Den Rest des Jahres war McCampbell schwer beschäftigt und wies neue Flugbesatzungen auf dem Träger ein und bereitete Patrouillen auf dem Atlantik vor, um die amerikanische Neutralität zu wahren.



Als die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 eintraten, wurde die USS Wasp überholt, was bis zum Januar 1942 dauerte. Sie wurde dann zur britischen Homefleet entsandt und nahm an Begleiteinsätzen nach Russland und Malta teil und war so Teil der Operation Calendar und Operation Bowery. Im Juli 1942 wurde die USS Wasp in den Pazifik verlegt und nahm an der Schlacht von Guadalcanal teil. McCampbell überlebte den Untergang der USS Wasp am 15. September, die nach drei Torpedotreffern durch ein japanisches U-Boot mit 193 Besatzungsmitgliedern sank.

Aber McCampbell kehrte nicht zum Flugdienst zurück. Er wurde nach seiner Rückkehr in die USA zum Lieutenant Commander befördert und Ausbilder der Landeoffiziere in Florida bis zum August 1943. McCampbell wurde als kommandierender Offizier der neu aufgestellten VF-15 Jagdstaffel - eine schwierige Aufgabe, denn McCampbell hatte seit drei Jahren keine Flugpraxis und war davor nur zwei Jahre in Friedenszeiten in den Fronteinheiten.



Ungeachtet der neuen Aufgaben, die er sich stellen musste, tat sich McCampbell als kommandierender Offizier hervor. Die Staffel verbrachte mehrere Monate um auf der neuen F6F Hellcat ausgebildet zu werden - wieder eine schwierige Aufgabe für McCampbell, der bisher nur Doppeldecker geflogen war. McCampbell wurde zum Commander befördert und übernahm die Air Group 16 im Februar 1944, die Mai des selben Jahres auf den Träger USS Essex verlegt wurde.

McCampbell war in einer seltenen Position. Als ein 34 Jähriger Kommandant, führte er dutzende Flugbesatzungen an, welche nur etwas älter als Teenager waren und zu ihm aufblickten und unterwiesen werden wollten, aber seine meiste Erfahrung hatte am Boden oder auf See gemacht, aber nicht in der Luft. Als er am 19. Mai seinen ersten Lufteinsatz über der Markusinsel, oder auch Minami-Torishima genannt, leitete, war das auch sein erster Kampfeinsatz. Drei Wochen später, am 11. Juni, schoss McCampbell eine Zero über Saipan ab - sein erster Luftsieg seit dem er 1938 Jagdpilot wurde.



Seinen zweiten Luftsieg machte er zwei Tage später wieder über Saipan, als er eine Ki-49 abschoss. Dann, am 19. Juni wurde McCampbell eine Legende der US Navy. In der Schlacht in der Philippinensee, in der Flugezuge von 15 amerikanischen Flugzeugträgern und von 9 japanischen involviert waren, herrschte ein gewaltiger Luftkampf über den beiden Flotten. McCampbell führte die Jäger der ‘Fable Fifteen’ Air Group gegen 80 Flugezuge der Japaner an. In wenigen, kurzen Angriffen konnte McCampbell nicht weniger als 5 japanische Sturzkampfbomber abschießen, wahrscheinlich sogar 6.

Später am selben Tag startete er erneut, er schoss eine weitere Zero ab bevor er ein weiteres Paar von japanischen Jägern auf dem Rückflug zum Träger machte. Die beiden Zeros waren dabei ein amerikanisches Flugboot abzuschießen, welches einen abgeschossenen US-Piloten rettete. McCampbell schoss eine Zero ab, sein Flügelmann die andere. An einem einzigen Tag schoss McCampbell also mindestens 7 Flugzeuge ab, vielleicht sogar 8, 5 davon in nur wenigen Minuten und bei einem einzigen Ausflug.



McCampbell führte immer direkt von der Frontlinie und pflegte seine wachsende Reputation als wagemutiger Pilot und begeisternder Anführer als er immer mehr Luftsiege errang, einschließlich von 5 Flugzeugen am 12. September und weitere 3 am nächsten Tag. Wenn es irgendeinen Beweis benötigte, dass seine Abschusserfolge kein Zufall waren, dann war es die folgende Schlacht im Golf von Leyte am 24. Oktober 1944.

Als eine Angriffsgruppe bestehend aus dutzenden japanischen Flugzeugen auf die Essex zuflog, wurden alle verfügbaren Jäger zum Abfangen gerufen. McCampbell und Esign Rushing waren die ersten von nur 7 Hellcats die von Deck aus starteten um die Gegner zu stellen. McCampbell gab an fünf der Hellcats den Befehl, die feindlichen Bomber abzufangen, während er Ensign Rushing persönlich zu den 40 Begleitjägern führte. Erstaunlicherweise schoss McCampbell im folgenden Luftkampf 9 japanische Jagdflugzeuge ab, während Rushing 6 Luftsiege errang. Rushing landete mit leeren Magazinen und McCampbell hatte nur noch 2 Schuss. Dieser Rekord von den meisten Luftsiegen durch einen einzelnen Piloten bei einem einzigen Ausflug ist bis heute ungebrochen.



Davin McCampbell erhielt die Medal of Honor für seine Fahigkeit und Führung im Pazifikkrieg. Er hat 34 bestätigte Luftsiege als Frontpilot errungen. McCampbell diente der US Navy auch nach dem Krieg, wurde zum Captain befördert und befehligte den Träger USS Bon Homme Richard, bevor er schlussendlich stellvertretender Stabschef des Oberbefehlshabers des Continental Air Defense Command wurde.

Captain David McCampbell ging 1964 in Pension. Er verstarb am 30. Juni 1996 im Alter von 86 Jahren und wurde auf dem Nationalfriedhof Airlington beigesetzt. Neben der Medal of Honor wurde er mit dem Navy Cross, Silver Star, Legion of Merit und Distinguished Flying Cross ausgezeichnet. Er ist bis heute der erfolgreichste Jagdpilot der US Navy und seine Leistungen sind bis heute unerreicht in der Geschichte des Luftkriegs.


Über den Autor

     

Mark Barber, historischer Berater bei War Thunder

Mark Barber ist Pilot bei den Luftwaffenverbänden der Royal Navy des Vereinigten Königreichs. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing 2008 verlegt. In der Zwischenzeit hat er einige weitere Titel für Osprey geschrieben und auch Artikel in verschiedenen Magazinen, z.B. im Luftfahrtmagazin "Flypast", veröffentlicht.  Sein Hauptinteresse gilt der britischen Marinefliegerei im Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Geschichte des RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Für Gaijin Entertainment ist er als historischer Berater tätig und darüber hinaus in den historischen Bereichen des War Thunder Forums aktiv. Regelmäßig schreibt er die Artikel zum "Ass des Monats".


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