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Eine neue Art von Landfahrzeug in War Thunder
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Zwei 'Objekt 104' (später 'ST-1') nehmen an Übungen im Felde teil. 
Das Foto wurde kurz nach den ersten Prototypentests aufgenommen.


Die Entwicklung des ST-1 begann noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Der Erste Weltkrieg, der auch als der ‘Grabenkrieg’ bezeichnet wurde, zeigte Mängel am klassischen Durchbruch der feindlichen Linien mit Infanteriestreitkräften auf und machte die Entwicklung eines völlig neuen Landfahrzeugs notwendig. Dieses neue Fahrzeug sollte nicht nur Gräben problemlos überwinden können, sondern auch zerstörte Straßen und Terrain, das von Explosionen umgepflügt wurde, mit Leichtigkeit passieren können. Und genau darum ging es bei der Entwicklung des ST-1 - dem ersten und einzigen Panzerkampfläufer der Weltgeschichte.

Blaupause des Objekt 104 (ST-1)

Im April 1937 übersendete das Oberkommando der Panzertruppen der Roten Armee die Anforderungen zur Entwicklung einer ‘Kriegsmaschine neuer Art’ an die Fabrik #184, die über eine Masse von 50 Tonnen, mindestens 60 mm Panzerung und die Möglichkeit zur Anbringung unterschiedlicher Bewaffnungen verfügen sollte. Je nach Aufgabe sollte auf das Fahrzeug ein 10,7-cm-Geschütz oder eine Haubitze im Kaliber 12,2 cm oder 15,2 cm montiert werden können. Als Sekundärbewaffnung waren ein 4,5-cm-Geschütz, ein großkalibriges Flugabwehrmaschinengewehr und eine 20-mm-Panzer-Maschinenkanone vorgesehen.

Trotz der Komplexität der Aufgabe konnte das Konstruktionsbüro von Fabrik #184 einen Entwurf produzieren (Objekt 104), der über ein Jahr auf dem werkseigenen Testgelände erprobt wurde. Während dieser Zeit wurden eine Vielzahl von Mängel aufgedeckt, die im Verlauf der weiteren Tests behoben wurden.


Es folgt ein Auszug aus einem Dokument des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation mit dem Titel ‘Bericht des Oberkommandos der Panzetruppen der Roten Armee bezüglich der Entwicklung von Objekt 104’:

"6 Maschinen einem Lauftest unterzogen. Folgende Mängel festgestellt:

a) Dieselmotor und Elektromotor mussten aufgrund Überhitzung und niedrigem Öldruck ausgetauscht werden.
b) Überhitzung des Hauptgetriebes.
c) Instabiles Verhalten des Antriebs der Seitentürme.
d) Hohe Temperaturen im Kampfraum.
e) Unzureichende Leistung der Gyrostabilistaoren.“


Sowjetische Truppen in der Offensive, 1941.


Im September 1939, nachdem die meisten Konzeptschwächen behoben worden waren, wurde der Prototyp von Objekt 104, jetzt als ST-1 bezeichnet, nach Moskau verbracht, wo er Regierungsvertretern und dem Oberkommando der Roten Armee vorgestellt wurde. Die Demonstration des neuen Kampffahrzeugs beeindruckte die politische und militärische Führung der UdSSR. Es wurde die Produktion einer Vorserie befohlen, die operativen Tests unterzogen werden sollte. Ihre Feuertaufe erfuhren die neuen Fahrzeuge während des sowjetischen Überfalls auf Finnland. Der ST-1 wurde dabei neben weiteren Fahrzeugen zur Erprobung an die Front geschickt. Dabei wurde der ST-1 in Berichten als KV aufgeführt, um die feindliche Aufklärung zu verwirren.

Erzwungene Flussüberquerung, ST-1 im Kampf

Der ST-1 verfügte nicht nur über eine ausgesprochen bemerkenswerte Geländegängigkeit, sondern war auch nahezu immun gegen Panzerabwehrminen und Panzersperren. Dank seines einzigartigen Erscheinungsbilds sorgte er zudem in den Reihen der feindlichen Infanterie für Angst und Schrecken. Die 15,2-cm-Haubitzen ermöglichten die Zerstörung von betonbefestigten Bunkeranlagen mit minimalem Munitionsverbrauch. Die finnischen 3,7-cm-Geschütze konnten den Kampfraum nicht durchschlagen und die im Konflikt berühmt gewordenen Molotov-Cocktails waren gegen das Fahrzeug dank des immens hohen Profils faktisch wirkungslos. Die Hauptnachteile waren der große tote Winkel des Hauptgeschützes und das begrenzte Sichtfeld.

Der erfolgreiche Einsatz im Kampf überzeugte sogar die pessimistischsten Militärvertreter von der Notwendigkeit, den ST-1 in die Massenproduktion zu schicken. Unterschiedlichen Quellen zufolge wurden bis Juni 1941 zwischen 20 und 30 ST-1 produziert. Alle Fahrzeuge wurden dabei zum Ausbruch der Feindseligkeiten mit Deutschland in den westlichen Militärbezirken der Sowjetunion eingesetzt. Die Mannschaften waren jedoch noch immer nur spärlich mit dem neuen Kriegsgerät geschult und schnell kam ein Mangel an Ersatzteilen auf, der sich vor allem auf die häufigen Ausfälle in der Elektronik begründet sah. Im Verlauf der grenznahen Scharmützel mit Deutschland im Sommer 1941 wurden alle bereits fertig gestellten ST-1 als Verlust abgeschrieben. Einige von ihnen fanden jedoch in deutschen Frontberichten Erwähnung.


Aus einem Bericht der 14. Panzerdivision der Wehrmacht:

“... Zum ersten Mal im Verlauf des Feldzugs im Osten sind wir einer Kampfmaschine neuer Art begegnet. Das überwältigende Auftreten eines 55 Tonnen schweren, laufenden Panzers konnte kaum ein Landser übersehen...”
“...Unsere 5-cm-Kw.K. können die Panzerung nur an wenigen Schwachstellen auf Entfernungen unter 200 Metern durchschlagen...”
“...Die Panzerung unserer Fahrzeuge wird von der Zerstörungswucht der panzerbrechenden 15-cm-Granaten schlichtweg überwältigt. Sogar die Explosion einer Explosivgranate in unmittelbarer Nähe kann verheerende Auswirkungen haben.”
“...Die genannten Fakten sollten ebenso Berücksichtigung finden wie der deutliche Eindruck, dass sich die Russen der technischen Überlegenheit ihrer Panzerläufer bewusst sind. Wir müssen Untersuchungen anstreben, die weiteren Schaden von unseren gepanzerten Verbänden abwenden.”
“...Das wir gegen die russischen Kamfpläufer und Panzer nur mit unseren 8,8-cm-Flugabwehrgeschützen und den 10-cm-Haubitzen bestehen können ist eine Katastrophe. Beide Waffen sind behäbig und können häufig nicht schnell genug in Schussposition gebracht werden, ehe sie entdeckt und kampfunfähig gemacht werden.”

“...Um der Bedrohung durch die schweren Panzer und gepanzerten Läufer der Russen Herr zu werden, schlagen wir die folgende Vorgehensweise vor: 

I) Die Entwicklung von Sturmgeschützen zur Bekämpfung schwer gepanzerter Ziele:
II) Neben der Entwicklung weiterer Modernisierungen sind die Arbeiten am 26-Tonnen-Panzer fortzusetzen. Ferner sind die erbeuteten und unbeschädigten 55-Tonnen-Läufer der Russen in die eigenen Verbände zu integrieren und zu je einem Fahrzeug an die Kampfverbände auszugeben.
III) Die Entwicklung einer Selbstfahrlafette mit 10-cm-Geschütz ist anzustreben. Mindestens sechs dieser Sfl. sollten pro Panzer-Regiment eingesetzt werden.
IV) Das Fertigstellen der Entwicklungsarbeiten an einer neuen Munitionsart mit deutlich erhöhter Durchschlagsleistung gegenüber Panzerstahl.
V) Die Entwicklung einer neuen Panzerabwehrmine, die einen 55-Tonnen-Läufer kampfunfähig machen kann. Unsere bestehenden Minen sind der Aufgabe nicht gewappnet.”


Deutscher gepanzerter Zug mit erbeuteten ST-1

Der Wehrmacht gelang die Eroberung verschiedener Prototypen, die ohne Treibstoff und Munition aufgegeben wurden. Die sowjetischen Besatzungen der Kampfläufer folgten den Direktiven und versuchten, aufgegebene Fahrzeuge mit Handgranaten zu zerstören. Dennoch konnten die Deutschen im Verlauf der Kriegsjahre verschiedene Läufer in ihren Besitz bringen und funktionstüchtig machen und in gelegentlichen Scharmützeln einsetzen.

Die für die Sowjetunion schwierige Situation an der Front und die Notwendigkeit der Verlegung vieler Fabrikanlagen in den fernen Osten des Landes zwang die sowjetische Militärführung dazu, die Produktion weiterer Kampfläufer einzustellen. Stattdessen wurde sich auf die Produktion weniger beeindruckender Fahrzeuge konzentriert, die leichter gehandhabt werden konnten und dabei weniger Material verbrauchten. Drei Vorserien-Prototypen des ST-1 wurden im Rahmen des Technologie-Austauschprogramms an die Vereinigten Staaten von Amerika übergeben. Im Herbst 1941 wurden sie dem Aberdeen Proving Ground überstellt und dort für anderthalb Monate getestet.


Es folgt ein Auszug aus dem Testbericht des Kampfläufers ST-1:

“1 . Gepanzerte Wanne:

Die angewinkelten Panzerplatten an Wanne und Turm sorgen für ausgezeichnete Schutzwirkung gegen Geschosse...

2. Bewaffnung:

Die Feuerkraft übertrifft unsere eigenen Panzer deutlich und ermöglicht die Zerstörung beliebiger Ziele auf dem Schlachtfeld, inklusive massiver Betonbunkeranlagen. Die verbaute Sekundärbewaffnug in Form eines 4,5-cm-Geschützes ermöglicht bei der Bekämpfung leicht gepanzerter Ziele eine hohe Feuergeschwindigkeit. Die montierten Maschinengewehre sind zuverlässig und von einfacher Konstruktion, was sie einfach zu produzieren und installieren macht. Die Maschinengewehre können problemlos mit unseren eigenen Fabrikaten ersetzt werden.

3. Sichtbereich und Zielvisiere:

Die Zielvorrichtung ist ausgezeichnet, doch der Sichtbereich ist eingeschränkt. Insgesamt ausreichend.

4. Antrieb:

Der Motor ist für seine Größe äußerst leicht, da die meisten Teile aus Aluminium gefertigt wurden. Komponenten können einfach transportiert werden. Öl- und Treibstoffverbrauch ist moderat. Die Motorkühlung entspricht nicht unseren Standards. Wäre der Motor nicht entsprechend angepasst, wäre die Motorlebenszeit drastisch reduziert. Ein Hilfsmotor könnte sich als nützlich erweisen und ein Einsatz als Starthilfe muss mindestens in Betracht gezogen werden.

GESAMTURTEIL ÜBER DEN PANZER ‘ST-1’
Dieser russische Kampfläufer ist ein Fahrzeug gänzlich neuen Designs, der für die Massenproduktion durch angelernte Produktionskräfte ungeeignet ist. Die Gefechtsgeschwindigkeit ist gut, Traktion entsprechend, Wartung aufwändig. Schlechte Motorkühlung limitiert die Einsatzbarkeit in von Temperaturschwankungen betroffenen Klimazonen. Öl- und Treibstoffverbrauch ist moderat, Motor verlässlich und Start zuverlässig. Zusätzlicher Wartungsaufwand durch schlechte Filterausrüstung und Kühlungsleistung."


Deutsche Truppen während des Marsches, ein erbeuteter ST-1 im Hintergrund.


Die Entwickler von War Thunder haben in den verganenen Wochen Informationen aus Archiven auf der ganzen Welt gesammelt, um den ‘laufenden Panzer’, den ‘Panzerkampfläufer’, im Spiel nachzuempfinden. Als praktisch stellte sich dabei heraus, dass einzelne Entwicklungen des ST-1 in weiteren Panzerprojekten der UdSSR Verwendung fanden, darunter dem KV-2, dem T-26 und sogar dem T-60.

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