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Stanley Gordon Orr
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Premium-Flugzeug Hellcat Mk.I im Tarnanstrich des Fleet Air Arm. Im Spiel für 1300  verfügbar.


Stanley Gordon Orr wurde am 28. September 1916 in London geboren. Da sein Vater Börsenmakler war, genoss er den Vorzug in einer wohlhabenden Familie aufwachsen zu können. Nach dem Börsensturz von 1929 musste der junge Orr das Internat jedoch verlassen. Nach dem College machte er eine Ausbildung, bevor er schließlich in der Kraftfahrzeugindustrie arbeitete. Im Alter von 19 nahm er eine Stelle beim Flugzeugbauer Handley Page  an. Und obwohl er sich schon immer für die Fliegerei interessiert hatte, begann er erst dort wirklich eine Leidenschaft fürs Fliegen zu entwickeln.

Stanley Gordon Orr

Nachdem er drei Jahre in der Entwicklung von Bomberflugzeugen tätig war, bewarb sich der 22 jährige Orr bei der Royal Air Force als Pilot. Er wurde abgelehnt, da er durch den Sehtest fiel, doch das konnte ihn nur kurz aufhalten. Die britischen Marineflieger wurden kurz zuvor aus der RAF ausgegliedert und wieder der Royal Navy zugeführt und so bewarb sich Orr beim Fleet Air Arm. Ihm stellten sich die Nackenhaare auf, als er sich in die Schlange für den gleichen Sehtest im selben Raum und im selben medizinischem Gebäude einreihte. Diesmal wurde er jedoch von einem anderen Arzt getestet und bestand.

Orr wurde als Sub-Lieutenant in der Royal Navy Volunteer Reserve aufgenommen und begann auf der HMS Argus mit der Grundausbildung. Die ARgus war ein ehemaliges Passagierschiff, das 1918 zum ersten vollwertigen Flugzeugträger der Royal Navy umgebaut wurde. Nachdem er seine Flugstunden absolviert hatte und sich als Pilot qualifizierte, wurde Orr als Jagdpilot ausgewählt und begann Anfang 1940 mit dem Training auf der Gloster Sea Gladiator und Blackburn Skua des 759 Naval Air Squadron. Nachdem er sein Training für Trägerlandungen absolvierte, wurde er im Mai des selben Jahres – kurz nach seiner Hochzeit – zu seiner ersten Fronteinheit versetzt, dem 806 Naval Air Squadron, das mit der Blackburn Skua und der Blackburn Roc ausgerüstet war.

Orr wurde auf der Royal Navy Air Station Hatston auf dem Orkney-Archipel im Norden Schottlands stationiert und hatte seinen ersten Kampfeinsatz über Norwegen, bei dem er Bombereinsätze gegen die feindliche Infrastruktur und Einsätze gegen Schiffe flog. Seine Staffel wurde dann auf der RAF Basis Detling in Kent stationiert, um Luftunterstützung bei der Evakuierungsoperation Dynamo in Dünkirchen zu fliegen. Die 806. NAS wurde nun mit dem neuen Jagdzweisitzer Fairey Fulmar ausgerüstet und wurde im Juni 1940 auf dem Flugzeugträger HMS Illustrious stationiert.

Auf diesem Jäger entwickelte Orr wärend seiner Dienstzeit im Mittelmeer großes Geschick. Am 4. September, war Orr am Abschuss eines Savoia-SM.81-Bombers über den Dodekanes beteiligt; zwei Wochen später schoss er ein Flugboot vom Typ Z.501 ab. Am Ende des Jahres hatte er 7 bestätigte Abschüsse auf dem Konto (einschließlich der Abschussbeteiligungen) und wurde außerdem mit dem Distinguished Service Cross, für seine Beteiligung an den Kämpfen gegen deutsche Stellungen in der Region, ausgezeichnet.

Die Fairey Fulmar, ein zweisitziges Flugzeug
das im Zweiten Weltkrieg im Einsatz war

Am 10. Januar 1941 wurde die HMS Illustrious von zwei SM.79 und 40 Ju 87 Stukas der Sturzkampfgeschwader 1 und 2 “Immelmann” attackiert. Orr war schon zusammen mit 2nd Lieutenant Graham Hogg in der Luft und die beiden Fulmar-Fliegerasse griffen die beiden italienischen Torpedobomber an, drängten sie vom Flugzeugträger ab und schossen einen von ihnen anschließend ab. Beide Piloten verbrauchten ihre gesamte Munition – bei der Fulmar Mk.I 750 Schuss pro MG (zweimal mehr als bei der Spitfire). Dies war entweder ein Beweis für die Robustheit der italienischen Bomber oder die Unbrauchbarkeit der 0.303 cal Munition im Luftkampf.

Auch mit verbrauchter Munition war Orr entschlossen den Flugzeugträger zu schützen. Er stieg durch die Nebel der Kannonade der Flugabwehrgeschütze und warf seinen Jäger gegen die deutschen Sturzkampfbomber, so dass einige ausweichen und ihren Angriff abbrechen mussten, aus Angst von der Fulmar angegriffen zu werden. Trotz der Anstrengungen der Fulmars wurde die HMS Illustrious sechs Mal getroffen – der schwer beschädigte Träger musste mit letzter Kraft nach Malta für Notreparaturen zurückkehren.

Orr und seine Staffelkollegen wurden nun auf die Basis Hal Far auf Malta verlegt. Mit der HMS Illustrious im Hafen, waren die Fulmars weiterhin damit beschäftigt, die deutschen und italienischen Bomber abzuwehren. Am 5. Februar schoss Orr eine Ju 88 ab, die nach einer Mission über Malta auf dem Heimweg war. Dies war einer von fünf Luftsiegen, die Orr über Malta errang und resultierte in der Verleihung eines zusätzlichen Bandes zu seinem Distinguished Service Cross.



Als die HMS Illustrious genügend repariert wurde, um das Mittelmeer für weitere Reparaturen zu verlassen, wurde die 806 NAS auf der HMS Formidable stationiert. Orr flog Jagdschutz für die Bomber des Fleet Air Arm in der Schlacht bei Kap Matapan und errang zwei weitere Luftsiege, bevor die HMS Formidable am 26. Mai ebenfalls von Stukas schwer beschädigt wurde. Damit war die Formidable gewzugen, der Illustrious nach den nötigsten Reparaturen in Malta in die USA für ausgedehnte Reparaturen zu folgen. Die 806 NAS wurde nach Dekheila in Ägypten verlegt, wo sie zusätzlich mit Hurricanes der RAF ausgerüstet wurde. Dort flog sie Einsätze gegen die Streitkräfte der französischen Vichy-Regierung währen der Invasion von Syrien.

Die amerikanische F6F Hellcat war auch beim
804 Naval Air Squadron im Dienst

Die übrigen Teile des 806 NAS wurden mit der No.269 Wing’s Royal Navy Fighter Squadron im August 1941 zusammengelegt und Orr wurde zurück nach Großbritannien geschickt, um sich von 18 Monaten Fronteinsatz zu erholen. Er verbrachte ein Jahr als Fluglehrer auf der Royal Navy Air Station Yeovilton und wurde zum Lieutenant befördert, bevor er im August 1942 als kommandierender Offizier der neu gebildeten 896 NAS in die USA versetzt wurde. Nachdem er mit seiner Staffel in den neuen Grumman Martlets (britische Bezeichnung für die F4F Wildcat) trainiert hatte, wurde Orr im Februar 1943 auf die HMS Victorious versetzt. Sein Kommando währte jedoch nur kurz, da er sich die Kinderlähmung zuzog und verbrachte mehrere Wochen im Krankenhaus in Pearl Harbor, bevor er zurück nach Großbritannien geschickt wurde.

Im August 1943, nun Lieutenant Commander, bekam Orr das Kommando des 804. NAS, ausgerüstet mit Grumman Hellcats. Im Dezember auf der HMS Emperor stationiert, wurden die Hellcats Anfang 1944 mit Konvoigeleit betraut, aber auch gegen Schiffe an der norwegischen Küste eingesetzt. Im März wurde das 804 NAS Teil des Geleitschutzes für Operation Tungsten – dem Angriff der Royal Navy gegen das Schlachtschiff Tirpitz. Orr befehligte die zweite Gruppe und wurde mit einem zweiten Band zu seinem Distinguished Service Cross ausgezeichnet.

Orrs letzter Luftkampf im Zweiten Weltkrieg war am 14. Mai 1944, als eine gemischte Gruppe Hellcats des 800 NAS und des 804 NAS fünf He-115-Flugboote nahe der Insel Flakstadøy zerstörten. Orr erreichte eine Abschussbeteiligung – seinen letzten Abschuss, bei dem es sich zugleich auch um das letzte Flugzeug der Luftwaffe handelte, das von einer Hellcat abgeschossen wurde. Den Rest des Krieges war Orr leitender Pilotenausbilder auf der Royal Navy Air Station Henstridge und wurde Testpilot auf der Basis Boscombe Down. Er wurde mit dem Air Force Cross für seine Pionierarbeit beim Landen von Strahlflugzeugen auf Flugzeugträgern ausgezeichnet.

Orrs Frontkarriere war aber noch nicht beendet. Er flog während des Koreakrieges Bodenangriffsmissionen von der HMS Ocean, kehrte als Testpilot zurück und wurde zum Commander befördert, bevor er 1966 in den Ruhestand ging. Er verstarb am 11. August 2003 im Alter von 86 Jahren. Insgesamt erreichte er 14 Luftsiege – 6 eigene und 8 Abschussbeteiligungen.


Mit einem kommenden Update werden wir das Abzeichen des '804 Naval Air Squadron' hinzufügen:

Abzeichen von Jej 'CharlieFoxtrot' Ortiz


Über den Autor

     

Mark Barber, historischer Berater bei War Thunder

Mark Barber ist Pilot bei den Luftwaffenverbänden der Royal Navy des Vereinigten Königreichs. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing 2008 verlegt. In der Zwischenzeit hat er einige weitere Titel für Osprey geschrieben und auch Artikel in verschiedenen Magazinen, z.B. im Luftfahrtmagazin "Flypast", veröffentlicht. Sein Hauptinteresse gilt der britischen Marinefliegerei im Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Geschichte des RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Für Gaijin Entertainment ist er als historischer Berater tätig und darüber hinaus in den historischen Bereichen des War Thunder Forums aktiv. Regelmäßig schreibt er die Artikel zum "Ass des Monats".


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