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Die Königlich Thailändische Luftwaffe
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'Königlich Thailändische Hawk 75N im historischen grünen Tarnanstrich von 1941' von Hyenaz | hier herunterladen


Obwohl von westlichen Geschichtsbüchern beinahe gänzlich ignoriert und überschattet von Großereignissen in anderen Teilen der Welt, spielte die Königlich Thailändische Luftwaffe von ihrer Gründung an eine doch mehr oder minder wichtige Rolle in lokalen Ereignissen.
 

Nachdem sie in Frankreich Fliegen gelernt hatten, kehrten die drei Armee Offiziere aus Siam am 3. November 1913 mit vier Breguets und vier Nieuport IV, verpackt in Frachtkisten, zurück in ihre Heimat. Dies kennzeichnet den Beginn von etwas, das einmal die Königlich Thailändische Luftwaffe werden sollte. Mit ihrer über 101 Jahre ununterbrochenen operativen Aktivität ist sie eine der ältesten Luftwaffen in ganz Asien und hat eine reiche und interessante Geschichte. Während einer Vorführung auf der Pferderennstrecke von Sa Pathum im Februar 1911 durch den belgischen Piloten Charles Van Den Born erkannte die kluge (damals noch) siamesische Führung den militärischen Wert von Flugzeugen. Im folgenden Jahr wurde mit Frankreich, der zu dieser Zeit im Luftkampf führenden Macht, die Vereinbarung getroffen, drei Offiziere im Luftkampf auszubilden.
 

Grumman F8F-1 Bearcat im Museum der
Königlich Thailändischen Luftwaffe

Von da an wuchs die Bedeutung und Größe dieses Arms der Siamesischen Armee, bis sie 1937 als Königlich Siamesische Luftwaffe in eine eigene Teilstreitkraft aufging. Als 1939 die Ethnie der Thai an die Macht kam wurde der Name erneut geändert in Königliche Thailändische Luftwaffe (กองทัพอากาศไทย, Lautschrift: Kong Thab Akat Thai), diesen Namen sollte sie bis heute bei behalten. Abgesehen von einer unbedeutenden Verstrickung in die Geschehnisse des zweiten Weltkrieges und dem siamesischen Coup d'Etat von 1932, wuchs und entwickelte sich die Luftwaffe durch die Beschaffung von militärischem Equipment anderer Staaten. Diese Beschaffungen endeten in einem sehr ironisch anmutenden Mischmasch aus britischen und deutschen Bodengerät, sowie einem ebenso bunten Mix aus amerikanischen und japanischen Flugzeugen, wie der Vought O2U Corsair, der Curtiss BF2C Goshawk, der Curtiss Hawk 75N (P-36), der Martin 139 (B-10), der Nakajima Ki-27 „Nate“, der Nakajima Ki-43 Hayabusa „Oscar“, der Mitsubishi Ki-21 (Type 97 Schwerer Bomber) „Sally“, der Mitsubishi Ki-30 „Ann“, der Nakajima E8N „Dave“, der Mitsubishi F1M „Pete“, der Tachikawa Ki-9 „Spruce“, der Tachikawa Ki-36 „Ida“, und einigen anderen.
 

Als Frankreich aus den Kampfhandlungen des zweiten Weltkrieges ausschied, nutzte Thailand dies um Ländereien zurück zu fordern, welche Jahrzehnte zuvor im Zuge der französischen Kolonisation verloren gingen. Die Thailändische Armee und Luftwaffe zeigte sich klar überlegen gegenüber den Kolonialtruppen. Trotz der Erfolge kam der Sieg nicht sofort und Japan, mit der Absicht ebenfalls Land zu gewinnen, handelte eine Friedenerklärung zwischen den beiden Parteien aus welche sehr vorteilhaft für Thailand, und Japan war.
 

Obwohl freundschaftlich gegenüber Japan, so bestand doch kein Bündnis zwischen Japan und Thailand, und so kam es zur japanischen Invasion am 8. Dezember 1941 (am selben Tag wie der Angriff auf Pearl Harbor). Das Ziel war es eine Operationsbasis für den Angriff auf die britischen Kolonien zu etablieren. Da sie den japanischen Truppen weit unterlegen waren und von einer Zusammenarbeit große Vorteile ziehen hätten können, kapitulierte die thailändischen Führungsspitze bereits nach wenigen Stunden Gefecht und bildeten später eine Allianz mit der Hoffnung die thailändische Präsenz in der Region weiter zu erhöhen.
 

Thailändische Ki-27 von Thorvald_Gerwulf

Die Alliierten betraten Thailand kaum in ihrem Kampf gegen Japan und wachsende Abneigung gegen die japanischen „Gäste“ führte zu internen politischen Umbrüchen , was die äußere Wahrnehmung Thailands vom Teilnehmer und Verbündeten zum Opfer wechseln ließ. Dies führte zu geringen Schäden und ebenso geringen Forderungen für Reparationszahlungen. Der Erfolg des organisierten Widerstands und politische Verbindungen ins Ausland halfen Thailand in der Gunst des Westens zu steigen und erhielt dadurch Zugang zu großen Mengen von Kriegsgütern, die nach dem Ende der Kampfhandlungen oder durch das Aufkommen moderneren Geräts nicht mehr benötigt wurden. So wurden sie schon bald mit den modernsten F8F, SB2C Helldiver, Fairy Fireflies, Spitfire Mk. XIV und vielen anderen ausgerüstet.
 

Als sich die Lage in Vietnam zuspitzte waren die Flughäfen der thailändischen Luftwaffe sehr begehrt bei der USAF, welche von dort offene, verdeckte und humanitäre Operationen startete, was in einer immensen Aufstockung mit neuer Ausrüstung und der allgemeinen Expansion resultierte. Thailand selber nahm an Kampfhandlungen in Vietnam und Später Kambodscha sowie Laos teil.
 

Heute hat Thailand eine kleine aber schlagkräftige Luftwaffe mit einer großen Vielfalt an Flugzeugtypen, von sehr alten Modellen wie der Aero L-39ZA Albatros, dem Alpha Jet A, modernisierten C-47 (BT-67) und T-41D (Cessna 172) bis hin zu modernen Jets wie der Saab JAS 39 Gripen und Eurocopter EC725 Hubschraubern. Neben all diesem modernen Gerät kann man vor allem auf eine lange militärische Luftfahrtgeschichte zurückblicken, auf die man ohne Zweifel stolz sein kann.
 

Autor: Joe "Pony51" Kudrna


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