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Die "Palembang Raids"
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Avenger Mk.I der Royal Navy


Aktion: Von 06:00 Uhr am 30. Januar bis um 06:00 Uhr am 31. Januar:

x4 RP für den ersten Tagessieg mit den Briten


Die "Palembang Raids"

Wenn die heutigen Marineflieger nach dem bekanntesten Einzelgefecht der Marineflieger im 2. Weltkrieg gefragt werden, werden die meisten wohl "Taranto" anführen. Zwar gibt es keinen Zweifel an der Bedeutung des "Taranto Raid", aber es ist schon seltsam, dass die "Palembang Raids" weit weniger bekannt sind. Vor allem weil die Angriffe auf Palembang die größten Operationen des "Fleet Air Arm"  als einzig eingesetzte Waffengattung waren. Bis Ende 1944 hatten die Alliierten die Streitkräfte Japans an die Wand gedrängt. Die US-Navy hatte die Japaner auf Saipan un im Golf von Leyte besiegt und die Eastfleet der Royal Navy hatte ihre ersten Angriffe auf Sumatra durchgeführt. Aber während zwischen den Streitkräften eine gute Arbeitsbeziehung herrschte, gab es in den Reihen der US Navy doch viele die der Meinung waren, die endgültige Niederlage Japans sollte, aus Rache auf den Angriff auf Pearl Harbor, doch eine rein amerikansche Angelegenheit sein. Es lag an Admiral Sir Bruce Fraser die US-Navy davon zu überzeugen, dass die britische Flotte nicht nur aus politischen Gründen anwesend war, sondern eine wichtige Waffe war. Nach Gesprächen mit Admiral Nimitz wurde für die Besatzungen der britischen Träger ein Angriffsziel vereinbart, - die Öllraffinerien Palembang auf Sumatra. Die Pladjoe und Soengei  Raffinerien waren im Fernen Osten die beiden größten ihrer Art und in der Lage fast zwei Drittel des von Japan benötigten Flugbenzins zu liefern. Ein Erfolgreicher Schlag gegen diese Ziele würde einen enormen Einfluss auf die japanischen Luftstreitkräfte haben. Allerdings lagen sie weit im Landesinneren und die Route dorthin führte durch bergiges Gelände. Verbündete Geheimdienste berichteten außerdem von einer starken Verteidigung die aus Soldaten und Flak bestand. Die ANwesenheit von 30 Sperrballons war den Cres allerdings unbekannt und ein herber Schock für die Angreifer der erhebliche Verluste unter ihnen verursachte.

Die Angriffe waren für den 24. und 29. Januar 1945 geplant. Der Plan sah vor Grumman Avenger Bomber, des 857., 854., 849. und 820. Naval Air Sqadrons, für den Angriff auf die Raffinerien einzusetzen. Jedes Flugzeug sollte mit vier 500 Pfund Bomben beladen werden. Die Hauptschlage sollten durch Corsairs und Hellcats begleitet werden. Fairy Firefly Flugzeuge sollten die Avengers, in einer Doppelrolle als Begleitjäger und mit ihren 60 Pfund Raketen als zusätzliche Bodenangriffskapazität, begleiten. Vor diesem Hintergrund sollten  zwei weitere Gruppen Corsairs offensive Manöver über den gegnerischen Landefeldern, die in Reichweite der Angriffsziele lagen, fliegen. Die übrigen Corsairs und Hellcats  sollten zusammen mit Seafires (Marineversion der Spitfire) der HMS Indefatigable würden die Trägerkampfgruppe decken. Ein weiterer sekundärer Angriff auf die Küstenstadt Mana wurde ebenfalls geplant. Hellcats flogen Foto Aufklärung und zwei Super Walrus Flugboote standen zur Rettung abgeschossener Besatzungen bereit. An der Operation waren insgsamt 244 Flugzeuge der Royal Navy beteiligt.

Der Angriffskommandant war Lt.Cdr. W. Stuart RNVR, der Kommandierende Offizier des 857. Squadron. Sub Lt(A) Frank Stovin - Bradford RVNR, ebnfalls vom 857. Squadron, flog beim ersten Angriff als Teil des Ablenkungsangriffse auf den Flugplatz von Mana. "Ich dachte, es war ein wunderbares Flugzeug.", erinnerte er sich an seine Erfahrungen mit der Avenger. "Sie flog wunderschön, sehr wendig, sehr groß, sehr komfortabel. Sie war nicht zum Rollen freigegeben, aber Kopfüberflüge nach Bombenanflügen waren nichts ungewöhnliches. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt etwa 300 Flugstunden auf der Maschine." 
Er war kurz vor 0730 der letzte an Deck.

"Unsere fünf Avengers bildeten eine Formation und flogen, mit unserer Eskorte über uns, in Richtung Mana. Der Flugplatz hatte zwei Landebahnen und auf dem Boden standen mehrere japanische Jäger. Wir griffen in Paaren an und formierten uns vor dem Abflug zur See wieder. Nachdem wir angrgriffen hatten, flogen die Jäger Störmanöver bevor wir alle in Richtung Buntuhan Landefeld weiterflogen. Die Flak war ganz schön heftig, eine unserer Begleitjäger, eine Hellcat wurde schwer getroffen und wir brachten ihn gerade noch zum Träger zurück.

Die Angriffe des ersten Tages waren ein Erfolg, hatten aber ihren Preis, beim Hauptangriff gingen mehrere Flugzeuge verloren. Der Angriff würde am 29. unter dem Codenamen "Meridian II" wiederholt werden. 48 Avengers (12 aus jeder Staffel), 16 Hellcats und 12 Fireflys würden von 48 Corsairs begleitet werden. Dieses Mal sollte Frank Stovin-Bradford am Hauptangriff teilnehmen und wieder war er der letzte der noch an Deck war.

"Das Wetter war ziemlich schrecklich als wir starteten. Wir fanden eine Lücke in den Wolken und stiegen auf 10.000 Fuß die uns beim Transit nach Sumatra mit ein paar Tausend Meter Abstand über die Barisan Berge brachten. Nach etwa 100 Meilen bemerkte mein Beobachter angreifende Jäger auf unserer linken Seite. Unsere Eskorte leistete großartige Arbeit, aber ein paar Jäger kamen trotzdem zu uns durch."

Die angreifenden Jäger waren japanische Armeeflieger, Ki-44 Shokis (Tojos). Die Tojo wurde von vielen Marinfliegern als gleichwertig bezeichnet, auch wenn die Hellcats und Corsairs etwas besser waren. In diesem Stadium des Krieges gab es nur sehr wenige erfahrene japanische Piloten und die neuen wurden mit nur sehr wenig Ausbildung an die Front versetzt. Die Qualität der Piloten um Palembang war aber in der Regel größer da sie viele Ausbilder in ihren Reihen hatten. Die Corsairs und Hellcats schlugen eine Schneise durch die Tojos, aber die wenigen japischen Piloten die durchkamen fanden die langsamen Avengers vor sich aufgereit vor.

"Es war in der Tat sehr knapp.", erinnerst sich Stovin-Bradford, "Knapp genug um mich genau an den japanischen Piloten zu erinnern der auf uns feuerte. Mein linker Flügel wurde in Brand gesetzt. Meine Instrumente wurden durch Granatsplitter beschädigt, meine Drosselklappe blockiert und mein Querruder reagierte nicht mehr. Ein zweiter Angriff kam von rechts und ich feuerte auf eine Tojo die vor meiner Nase querte."

Um die  Sache noch schlimmer zu machen, explodierten rund um die Avengers Luftabwehrgeschosse und das Flugzeug Stovin-Bradfords wurde erneut getroffen.  Ein Geschoß flog gerade über den linken Flügel und riß ein Rad ab. Sein Heckschütze feuerte noch immer auf die angreifenden Jäger. Die Kontrollen sprachen kaum noch an. Er entschied sich weiter in Formation zu bleiben und den Angriff durchzuführen.

"Wir hatten ein kurzes Gespräch untereinander und etschieden uns weiterzumachen. Ich rief den Co und bat ihn, meiner Frau meine Grüße auszurichten und dann ging ich in den Zielanflug. Ich musste die Trimmklappen verwenden um meinen Anflug durchzuhalten und tauchte zwischen den Sperrballons ab. Bei etwa 3000 Fuß warf ich meine Bomben ab, als mein Höhenmesser getroffen wurde und ausfiel. Wir wurden am rechten Flügel erneut vom Flakfeuer getroffen."

Mit dem Totalverlust seiner Hydraulik, Klappen und Motorsteuerung und nur mit dem Seitenruder und der Trimmung steuern flog er die Avenger, navigiert von seinem aus einer Kopfwunde blutenden Beobachter, zurück zur britischen Flotte.

"Wir hatten nur ein Fahrwerk, keine Räder, keine Klappen, keine Motorsteuerung, also würde eine Notwasserung schwierig werden. Wir haben alles entfernt was uns beim Ausstieg im Weg sein würde: Verkleidungsbleche, Schalttafeln, sogar unsere Revoler und Macheten. Dann stiegen wir langsam herab und als der letzte Treibstoff weg war, setzten wir auf einem Wellenkamm auf. Das ganze Flugzeug sank wie ein U-Boot unter die Welle. Lange genug um mich denken zu lassen wir wären am Ende. Aber dann tauchten wir wieder zur Oberfläche. Die drei Flieger wurden vo der HMS Wessex aufgenommen, Spearman, sein Beobachter, kam auf die Krankenstation. 

Während der Angriffe auf Palembang verlor die Royal Navy 41 Flugzeuge und 32 Mann Besatzung. Tragischerweise auch 9 Mann, die als Kriegsgefangene, die bei einem japanischen Kriegsverbrechen, das später als "Die Palembang Nine" in Erinnerung bleiben würde, umkamen.

Die Verluste des "Fleet Air Arm" bestanden aus sechs Avengern, einer Firefly, acht Corsairs und einer Hellcat. Elf Flugzeuge konnten Notwassern und vierzehn weitere gingen durch "Decksunfälle" verloren. Im Zuge der Angriffe hatten  japanische Flugzeuge versucht , sich dem britischen Trägerverband zu nähern , aber sie wurden bei jeder Gelegenheit von den Begleitflugzeugen abgefangen. Seafires schossen ohne eigene Verluste vier Gegner ab. Insgesamt gingen 68 japanische Flugzeuge verloren, 30 davon in der Luft. Vor allem die strategischen Auswirkungen des Angriffs waren signifikant. Die Pladjoe Ölraffinerie Produktion wurde für einen Monat eingestellt; Soengei Gerong für fast drei Monate. Das Ausmaß der Schäden an den Ölraffinerien war groß genug, dass die volle Produktion nicht bis nach dem Ende des Krieges wieder augenommen werden konnte.

Die Palembang Razzien waren ein großer Erfolg , ein Beweis für die Tapferkeit und die Professionalität der Besatzungen und des Bodenpersonals und ein Ereignis, das nun zu Recht als Beweis dafür, zu was die Fleet Air Arm der Lage war, und nimmt seinen Platz neben Taranto ein

 

The author
Mark Barber, War Thunder Historical Consultant
Mark Barber is a pilot in the British Royal Navy's Fleet Air Arm. His first book was published by Osprey Publishing in 2008; subsequently, he has written several more titles for Osprey and has also published articles for several magazines, including the UK's top selling aviation magazine 'FlyPast'. His main areas of interest are British Naval Aviation in the First and Second World Wars and RAF Fighter Command in the Second World War. He currently works with Gaijin as a Historical Consultant, helping to run the Historical Section of the War Thunder forums and heading up the Ace of the Month series.

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