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Major Richard Ira 'Dick' Bong
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Von 14.00 MESZ am 24. September bis 14.00 MESZ am 25. September

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Richard Bong wurde am 24. September 1920 als Sohn schwedischer Einwanderer geboren und wuchs auf einer Farm im ländlichen Wisconsin, USA, auf. Als akademisch begabter Jugendlicher brillierte Bong nicht nur mit ausgezeichneten schulischen Leistungen, sondern spielte auch noch erfolgreich in verschiedenen Sportmannschaften seiner Schule, darunter im Baseball-, Basketball- und Hockeyteam. Neben der Schule folgte er noch weiteren Interessen, wie dem Spielen der Klarinette und dem Singen im Kirchenchor. Für seine Zukunft bedeutend waren aber vor allem seine regelmäßigen Jagdausflüge, bei denen er mit seinem Gewehr eine ausgezeichnete Treffsicherheit zeigte. Weiterhin war er von der Luftfahrt fasziniert und verbrachte viele Stunden mit dem Bau von Flugzeugmodellen.
 

Als er 1938 in Wisconsin mit dem College begann, begann er auch damit regelmäßigen Flugunterricht zu nehmen, was teilweise über das von der amerikanischen Regierung unterstützte Förderprogramm für Zivilpiloten lief, aber auch von Bong privat mitfinanziert wurde. Mit jedem Flug während der Ausbildung wuchs seiner Begeisterung für die Luftfahrt, was Bong 1941 dazu verleitete, sich für das US Army Air Corps Kadettenprogramm einzuschreiben. Bei der Grundausbildung am Flugfeld Gardner in Kalifornien wurde Bongs Potential erkannt und er wurde für die Ausbildung zum Jagdpiloten ausgewählt. Seine erweiterte Pilotenausbildung führte er auf dem Flugfeld Luke in Arizona mit einer North American AT-6 durch und auch hier hob er sich deutlich von seinen Kameraden ab. Seine Fähigkeiten waren so überragend, dass er nach seinem Pilotenschein und der damit verbundenen Beförderung zum Leutnant im Jahr 1942 als Schießausbilder wieder zum Flugfeld Gardner zurückkehrte.
 

Nach einigen Monaten Tätigkeit wurde Bong auf Lockheeds neustem Langstreckenjäger, der P-38 ‘Lightning’ geschult, die in Zukunft immer mit seinem Namen verbunden sein sollte. Während seiner Zeit auf dem Stützpunkt Hamilton Field flog er einige sehr gewagte und vor allem auffällige Kunstflugmanöver auf niedriger Höhe über der Bucht von San Francisco, wozu auch ein Flug unter der berühmten Golden Gate Bridge gehörte. Eine amüsante Geschichte aus dieser Zeit entstand, als er mit seiner Maschine so tief flog, dass er einer Hausfrau die Wäsche von der Leine blies. Die Dame legte eine offizielle Beschwerde bei der US-Luftwaffe vor und im Interesse der guten Beziehungen mit der Zivilbevölkerung erhielt Bong den offiziellen Befehl die betreffende Hausfrau daheim zu besuchen, ihre Wäsche zu waschen und den Rasen ihres Hauses zu mähen.
 

Im September 1942 schließlich wurde Bong zu einer Einheit an der Pazifikfront, der 9. Staffel der 49. Jägergruppe, versetzt. Er und einige seiner Kameraden erreichten den Schauplatz allerdings vor der Ankunft ihrer P-38 und sie wurden temporär bei einer anderen Einheit, der 39. Staffel der 35. Jägergruppe, eingesetzt. Sein erstes Gefecht erlebte er daher mit eben jener Einheit in einer P-39 ‘Airacobra’ bei Port Moresby auf Neu-Guinea. Seine erste Auszeichnung, den Silver Star, erhielt er am 27. Dezember 1942, nachdem er eine japanische ‘Zero’ und ‘Oscar’ abgeschossen hatte.
 

Bis zum Sommer 1943 erreichte Bong, jetzt wieder im Cockpit seiner P-38, elf Luftsiege gegen japanische Flugzeuge und wurde zum Oberleutnant befördert. Wie bei vielen anderen erfolgreichen Piloten auch, hatte Bong den Ruf über eine ausgezeichnete Sehfähigkeit und dem damit verbundenen Vorteil, den Gegner früh zu erkennen, zu verfügen. Am 26. Juli schoss er, während er über Lae Eskorte flog, vier japanische Jäger ab und wurde mit dem Distinguished Service Cross ausgezeichnet. Am Ende des Monats erzielte er einen weiteren Luftsieg, wurde zum Hauptmann befördert und im August von der Front abgezogen und nach Australien beordert.
 

Kurze Zeit später war Bong wieder am Steuer seiner P-38 und schoss am 6. September 1943 zwei japanischen Bomber ab, konnte diese Abschüsse jedoch nicht bestätigen lassen. Anfang Oktober konnte er ein Ki-46-Aufklärungsflugzeug abschießen und über dem stark umkämpften Rabaul vier Zeros innerhalb von nur einer Woche. Zu diesem Zeitpunkt hatte er insgesamt bereits 21 Luftsiege errungen und erhielt daer die Erlaubnis, die Zeit um Weihnachten und Neujahr daheim in Wisconsin zu verbringen.


                      
  Richard Bong vor seiner P-38 mit Spitznamen 'Marge'   'P-38G Marge' Tarnanstrich von Wuax | hier herunterladen  

Während dieses Urlaubs, als er eine Willkommensfeier an der Hochschule besuchte, lernte Bong seine zukünftige Frau Marge Vattendahl kennen. Die beiden gingen eine Beziehung ein und nach der Rückkehr an die Front im Januar 1944 benannte Bong seine P-38 ‘Lighning’ nach seiner Angebeteten und versah sie mit einem Bild, das auf ihrem Foto basierte. Zurück an der Front um Cape Hoskins schoss er am 15. Februar sein erstes japanisches Flugzeug mit seiner neu geschmückten P-38 ab.
 

Am 12. April erreichte Bong drei weitere Luftsiege und übertraf damit offiziell Eddie Rickenbacker, der während des Ersten Weltkriegs den Rekord für die meisten Abschüsse eines US-Piloten hielt. Als Rickenbacker von Bongs Leistung erfuhr schrieb er ihm persönlich einen Brief, in dem er ihm zu seiner Leistung und jüngsten Beförderung zum Major gratulierte und ihn gleichzeitig auf einen Scotch einlud.
 

In den Vereinigten Staaten hatte Bong inzwischen Berühmtheit erlangt und flog darum zurück, um dort die Werbetrommel für den Dienst bei der Air Force zu rühren. Im September kehrte er dann als Schießausbilder auf den pazifischen Schauplatz zurück. Es wurde ihm nur unter strikten Auflagen, unter denen er nicht die Konfrontation mit dem Gegner suchen durfte, erlaubt, sich an Kampfeinsätzen zu beteiligen. Trotz dieser Anweisung schoss Bong bis zum Ende des Jahres 1944 zwölf weitere japanische Maschinen ab und erzielte zum Jahresende seinen 40. Abschuss Im November erhielt er die Ehrenmedaille des Kongresses, die ihm von General Douglas MacArtur im Dezember persönlich überreicht wurde.
 

Damit endete Bongs Einsatz an der Front endgültig. Er kehrte in die Vereinigten Staaten zurück und heiratete Marge Vattendahl. Erst im Februar 1945 wurde er zum Stützpunkt Whright Field befohlen, um dort als Testpilot die neue Lockheed P-80 ‘Shooting Star’ zu erproben. Am 6. August, dem selben Tag an dem die Enola Gay die Atombombe auf Hiroshima abwarf, kam Richard Ira Bong bei einem Routineflug ums Leben, nachdem er aufgrund eines Versagens der Kraftstoffpumpe gezwungen war, aus seiner P-80 auszusteigen. Durch seine geringe Flughöhe hatte er keine Möglichkeit, den Fallschirm rechtzeitig zu öffnen und starb im jungen Alter von nur 24 Jahren.
 

Amerikas größtes Pilotenass Richard Ira Bong behauptete immer bescheiden, er wäre der schlechteste Schütze der US Air Force gewesen und aus diesem Grund würde er immer so nah wie möglich an seinen Gegner heranfliegen ehe er zum schießen ansetzte. Seine Kameraden erinnern sich als einen zugänglichen, bodenständigen und leise sprechenden Menschen, der aus seiner Maschine immer das beste herauszuholen vermochte und es vermied, beim Fliegen eine große Show zu machen. Noch viel bewundernswerter war aber seine entschlossene Pflichterfüllung. Die Medien hatten sich immer für die Zahl seiner Abschüsse interessiert, doch Bong hingegen interessierte sich nicht wirklich dafür. Viel wichtiger war es ihm, seine Aufgabe bestmöglich zu erfüllen und das Beste aus sich herauszuholen.
 

Richard Ira Bong wurde in Poplar, Wisconsin, ganz in der Nähe seines Herkunftsorts beigesetzt. Die Trauerfeier wurde von tausenden Menschen besucht, die beherzt Abschied nahmen von Amerikas 'Ass der Asse'.


Über den Autor

     

Mark Barber, historischer Berater bei War Thunder

Mark Barber ist Pilot bei den Luftwaffenverbänden der Royal Navy des Vereinigten Königreichs. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing 2008 verlegt. In der Zwischenzeit hat er einige weitere Tite für Osprey geschrieben und auch Artikel in verschiedenen Magazinen, z.B. im Luftfahrtmagazin "Flypast", veröffentlicht.  Sein Hauptinteresse gilt der britischen Marinefliegerei im Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Geschichte des RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Für Gaijin Entertainment ist er als historischer Berater tätig und darüber hinaus in den historischen Bereichen des War Thunder Forums aktiv. Regelmäßig schreibt er die Artikel zum "Ass des Monats".


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