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Die Saaroffensive
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Viele Nachkriegsbetrachter behaupten zu Unrecht, Frankreich und Großbritannien hätten während der deutschen Invasion Polens nur untätig zugesehen. Nur wenige Menschen wissen, dass es tatsächlich eine französische Offensive gab, die den schnellen deutschen Vormarsch in Polen verlangsamen oder gar stoppen sollte. Am 19. Mai 1939 wurde diesbezüglich eine Vereinbarung zwischen dem französischen General Gamelin und dem polnischen Kriegsminister General Kaspzycki unterzeichnet. Der wichtigste Punkt der Vereinbarung war die Lieferung von 50 Renault R35 Panzer an Polen, während ein weiterer Punkt die Zusicherung einer schnellen französischen Reaktion im Falle eines groß angelegten Angriffs der deutschen Wehrmacht auf Polen war, um eine zweite Front gegen die Deutschen zu eröffnen.
 

Die französische Saar-Offensive wurde durch eine beträchtliche Anzahl an Infanterie mit Unterstützung durch Panzer und Artillerie durchgeführt. Am 4. September wurde auf Initiative der 4. Infanteriedivision ein ehrgeiziger Frontalangriff gestartet, bei dem die französischen Streitkräftegut vorankamen und ihre anfänglichen Ziele bis zum 7. September erreichen konnten. Allerdings hatten die deutschen Verteidiger strategische Positionen der Angriffswege stark vermint, wodurch die ersten Verluste an dieser Front zu Lasten der französischen Invasoren gingen. In Deutschland stießen sie zum ersten Mal auf eine Minenart, die später von französischen Ingenieuren kopiert wurde und deren Bedienungsanleitung eine direkte Übersetzung aus dem deutschen Originalhandbuch war. Die berühmte S-Mine war eine Springmine, die nach ihrem Hochschnellen und Explodieren in der Lage war, durch die Schrapnellwirkung zahlreicher kleiner Stahlkugelnim Umkreis von 20 Metern tödliche Verletzungen herbeizuführen. Dieses revolutionäre Gerät war die Ursache für den Tod zahlreicher Soldaten, die unvorbereitet auf diese Mine trafen. Die Panzertruppen, die vor allem aus Panzern vom Typ R35 und FT-17 bestanden, wurden vor allem durch Tellerminen bedroht, die während des ganzen Krieges erfolgreich im Einsatz waren.

Die deutsche 1. Armee unter General Erwin von Witzleben war relativ klein und verhältnismäßig schlecht ausgerüstet und daher nicht effektiv in der Lage, die französischen motorisierten Einheiten zu stoppen. Sie verfügte kaum über Artillerie und von den siebzehn Einheiten bestanden zehn aus Reservisten. Die Deutschen hatten keine Wahl als sich über Verzögerungsgefechte schrittweise zurückzuziehen. Allerdings verlangsamten die vielfachen Fallen den französischen Vormarsch, bevor dieser schließlich an der so-genannten Siegfriedlinie zum Erliegen kam. Die Franzosen verfügten nicht über ausreichende Mittel um die Verteidigungsanlagen zu durchbrechen und ein Versuch in der Nähe von Brebach scheiterte.
 

Die urspünglichen Befehle der französischen Angreifer besagten, die eroberten Gebiete zu halten und sich einzugraben, um eine erste Verteidigungslinie aufzubauen. Leider entschied sich der französische Generalstab aufgrund des Kriegsverlauf im Osten um. Die polnische Armee war fast besiegt und am 14. September wurden die ersten deutschen Einheiten nach Westen in Marsch gesetzt. Durch die ebenfalls erfolgende, verstärkte Präsenz der Luftwaffe verloren die französischen Luftstreitkräfte ihre Lufthoheit im Westen. Außerdem waren noch keine Einheiten zur Verstärkung bereit, da die Divisionen im Land zerstreut waren. Am 30. September wurde der Rückzug beschlossen und die Franzosen zogen sich langsam in Richtung Grenze zurück, während sie dabei viele der Brücken verminten. Außerdem wurden Panzersperren aufgebaut und mit beschlagnahmtem landwirtschaftlichem Gerät wurden Dorfzugänge blockiert. Die deutsche Armee war nun aber mittlerweile für den Angriff bereit und startete am 16. Oktober eine Gegenoffensive, um ihr Territorium zurückzuerobern. Die letzten französischen Kräfte waren bereits am 24. Oktober nach Frankreich zurückgekehrt und die Vorkriegsgrenzen waren wiederhergestellt. Frankreich hatte es versäumt den unglaublichen Druck auf die polnischen Streitkräfte zu vermindern.

Während dieser Offensive starben zwei französische Piloten, als ihre MS.406 von deutschen Bf 109 abgeschossen wurden. Die Morane Saulnier (MS) 406 war einer der bekanntesten französischen Jagdflugzeuge zu Beginn des Krieges. Sie war zuverlässig, robust und sehr wendig und obwohl dieses Flugzeug nur relativ leicht bewaffnet war, war es bei seinen Piloten sehr beliebt.
 

Euer War Thunder Team

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