Nach dem Ende einer 69-jährigen militärischen und politischen Bevormundung durch das Kaiserreich Japan lag die Zukunft Koreas ab dem 15. August 1945, oder Juche 34, wieder in dessen eigenen Händen. Doch durch die politischen Umwälzungen der folgenden Jahre wurde Korea in zwei Staaten geteilt und die Militärs begannen mit der Vorbereitung auf eine ungewisse Zukunft.

Nordkoreanisches Feldgeschütz am Straßenrand

In den Jahren nach der Besetzung und dem Aufbau der Demokratischen Volksrepublik Koreas unter der Führung von Kim Il-Sung wurde die Luftwaffe der Volksarmee Koreas gegründet, in die die lokalen Verbände der Koreanischen Luftfahrtvereinigung eingegliedert wurden. Als eigenständige Waffengattung besteht die Luftwaffe der Koreanischen Volksarmee (LKVA) seit dem 20. August 1948.

Am 25. Juni des koreanischen Jahres Juche 39, oder für den Rest der Welt 1950, hatte die LKVA internationalen Berichten zufolge etwa 130 Flugzeuge und einige 1000 Mann an Personal (Piloten und Mannschaften) zur Verfügung. Während der ersten Phase des Koreakrieges waren sie ein ernster Gegner für die Luftstreitkräfte der Südkoreanischen Armee, die nur über AT-6 und kleinere Kurier- und Beobachtungsflugzeuge verfügten; dieser Zustand hielt aber nicht lange an. Während des so-genannten ‘Vaterländischen Befreiungskrieges’, vom Rest der Welt meist als Koreakrieg bezeichnet, verlor die LKVA in kürzester Zeit ihre Lufthoheit an die Luftstreitkräfte der USA, die unter der Flagge der Vereinten Nationen operierten.

Das erste Mal trafen Flugzeuge der Nordkoreaner am 27. Juni 1950 beim Flugfeld von Suwon auf Maschinen der Amerikaner. Norkoreanische La-7 griffen an diesem Tag die Flugfelder Kimpo und Suwon an. Die USAF war mit der Luftverteidigung dieser Region beauftragt und lieferte ihrem Gegner die ersten ernsthaften Luftkämpfe dieses Krieges. Durch die überwältigende Luftüberlegenheit verlor die LKVA an diesem Tag sieben Maschinen und sechs Piloten. Die USAF erzielte an diesem Tag die höchste Anzahl an Luftsiegen innerhalb eines Tages im ganzen Jahr 1950.

US F-86 auf einem koreanischen Flugplatz

Die LKVA-Maschinen der Typen La-7 und Il-10 waren den F-82 “Twin Mustang” und F-80C “Shooting Star” deutlich unterlegen und die US-Piloten hatten bereits reichliche Kampferfahrung während des Pazifikkrieges sammeln können. Dieses Ungleichgewicht wurde aber durch die aus China und der Sowjetunion eintreffenden Piloten und Flugzeuge bald aufgehoben. Speziell die neuen Flugzeuge waren für die UN-Piloten ein gewaltiger Schock.

Während des Koreakrieges von 1950 bis 1953 unterhielt die Koreanische Volksarmee ununterbrochen eine Luftwaffe zur Verteidigung und führt dies bis heute weiter. Während des Koreakriegs lies die Demokratische Volksrepublik Korea offiziell folgendes verbreiten:

“Die Koreanische Volksarmee tötete 1.567.000 Soldaten, darunter 405.000 US-Soldaten, oder nahm diese gefangen. Es wurden 12.200 Flugzeuge entweder zerstört oder erbeutet. 560 Schiffe verschiedener Klassen, 3.250 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, 13.000 LKW, 7.695 Geschütze oder andere Ausrüstung wurden zerstört. Das ist 2,3-mal mehr als die USA während des vier Jahre währenden Pazifikkriegs als Teil des Zweiten Weltkrieg verloren haben.”

Eine Frage besteht aber weiterhin: Wer, wenn nicht die Sieger, schreibt die Geschichte?

Aaron “anglomanii” Lentz

Die Markierung der Luftstreitkräfte der Nordkoreanischen Volksarmee wird mit einem kommenden Update hinzugefügt: