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Der Westfeldzug und die Schlacht um Frankreich
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Deutscher Vormarsch bis zum 16. Mai 1940

 

Am 10. Mai 1940 begann die deutsche Wehrmacht mit der Großoffensive im Westen und beendete damit die als 'Sitzkrieg' (oder im englischen Sprachraum als 'Phoney War') bekannt gewordene Phase der äußerst begrenzten militärischen Aktivität an der Westfront, bei der beide Kriegsparteien kaum mehr als Aufklärungsmanöver vollzogen hatten.
 
Nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 ohne vorherige Kriegserklärung hatten die Alliierten, bestehend aus den Großmächten Frankreich und Großbritannien, dem Deutschen Reich mit Bezug auf die Bündnisverpflichtungen gegenüber Polen den Krieg erklärt. Trotz anfänglicher Unternehmungen des französischen Militärs auf deutschem Boden im Rahmen der Saar-Offensive, vornehmlich zur Sondierung der Verteidigungsstärke des deutschen Westwalls, konnte sich die alliierte Führung, trotz scharfer Kritik einiger Militärvertreter, nicht zu einer Offensive gegen das Deutsche Reich entscheiden. Nach Ansicht des französischen Generals Giraud verschenkten die Westalliierten mit dieser Gelegenheit die Möglichkeit auf ein frühes Ende des Krieges, da die deutschen Streitkräfte zum Zeitpunkt des Polenfeldzugs im Osten massiert waren und eine entschiedene, britisch-französische Offensive im Westen möglicherweise nicht effektiv verhindern hätten können.
 
Mit dem Befehl zum 'Fall Gelb' invadierte die deutsche Wehrmacht die bis dato neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg unter dem Vorwand, sie hätten die Kriegsgegner Deutschlands einseitig begünstigt. Ziel des Vorhabens war es, die schweren Verteidigungspositionen Frankreichs entlang der Maginot-Linie im Elsass und in Lothringen mit einem Einfall in den Norden des Landes über Belgien zu umgehen. Die alliierte Führung war sich den deutschen Kriegsplänen spätestens nach dem Zwischenfall von Mechelen bewusst, bei dem ein deutsches Kurierflugzeug mit streng-geheimen Dokumenten in Belgien notgelandet und der Kurier festgenommen worden war. Die britischen Expeditionstruppen und die französische Armee bereiteten sich auf eine Verteidigung Frankreichs im Norden des Landes jenseits der Ardennen vor, da das dicht bewaldete und schwierige Gelände der Ardennen in den Augen der alliierten Militärs nicht für eine deutsche Offensive in Frage kam.
 
Die von der Wehrmacht bereits während der Invasion Belgiens und den Niederlanden genutzten Synergien eines gemeinsamen Vorgehens von Luftwaffe und Armee, hier besonders den Speerspitzen aus unabhängig operierenden Panzerverbänden, sorgten für ein auch auf deutscher Seite unerwartet rasches Vorankommen. Die deutsche Panzerwaffe, die größtenteils mit leichten Panzermodellen vom Typ I und II ausgerüstet war und nur in geringer Zahl über die größeren Modelle III und IV verfügte, war vor allem den französischen Kräften hinsichtlich Feuerkraft und Panzerung grundsätzlich unterlegen. Der Vorteil des deutschen Militärs lag im Rahmen von 'Fall Rot', der Invasion Frankreichs, nicht in der technischen, sondern in der taktischen Überlegenheit gegenüber dem Feind, die vor allem den Planungen und Ideen der deutschen Generäle von Manstein und Guderian entsprang. Die deutsche Offensive sowohl mit Panzern als auch mit Infanterie durch die als unzugänglich eingestuften Ardennen war einer der Hauptauslöser für das Scheitern der alliierten Kriegspläne und dem Zusammenbruch der alliierten Truppen an der Westfront.
 
Am 25. Juni 1940, nur knapp einen Monat nach dem Beginn von 'Fall Gelb', war der Westfeldzug mit dem Waffenstillstand von Compiègne und der Niederlage Frankreichs beendet. Die Geschwindigkeit, mit der Frankreich zur Kapitulation gezwungen wurde, schockierte die Weltöffentlichkeit und sorgte dafür, dass der Feldzug vor allem in der englischen Literatur als „Blitzkrieg“ in die Geschichte eingegangen ist.
 
Euer War Thunder Team
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