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Die Arado 234, der erste Düsenbomber der Welt - Teil I
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Eine deutsche Arado Ar 234 B in War Thunder


Die Arado Flugzeugwerke begannen im Ersten Weltkrieg unter dem Namen Flugzeugbau Friedrichshafen sehr erfolgreich mit dem Bau von Schwimmerflugzeugen. Die an der Ostsee bei Warnemünde gelegenen Anlagen blieben lange Jahre die Firmenzentrale. Mit Eintritt des von den Albatroswerken kommenden Konstrukteurs Walter Blume, der ab 1935 die Projektabteilung leitete, begann eine Ära von aerodynamisch sehr sauberen und fortschrittlichen Entwürfen.

Der Aufbau der Maschine in konventioneller Spantenbausweise
wird aus dieser Zeichnung deutlich.

Dünnes Flügelprofil oder Pfeilflügel? 

Während der Anstieg der Höchstgeschwindigkeit von Flugzeugen in den Jahren seit dem Ersten Weltkriegs nur sehr langsam erfolgte, begann ab Mitte der 1930er-Jahre eine rasante Entwicklung. Der absolute Geschwindigkeitsweltrekord rückte in die Nähe der theoretischen Grenze für mit Kolbenmotor und Propeller ausgerüstete Maschinen vor. Schneller ging es nur mit dem sich jetzt entwicklenden Strahltriebwerken.

Die Theoretiker waren sich uneins, wie ein Flügel für ein Flugzeug jenseits von 700 oder 800 km/h aussehen sollte. Die einen bevorzugten einen schlanken Flügel mit sehr dünnem und widerstandsarmen Profil, einige wenige wollten es dagegen mit dem neuartigen Pfeilflügel versuchen. Walter Blume und der Leiter seiner Aerodynamischen Abteilung, Rüdiger Kosin, neigten der ersten Lösung zu.

Der Rumpfaufbau

Die beiden Strahltriebwerke wurden unter den Tragflächen aufgehängt. Dies hatte den Vorteil, dass eine eventuelle Größenänderung der Turbinen leicht kompensiert werden konnte und diese auch gut von allen Seiten zu Warten waren. Der schlanke Rumpf trug vorne die völlig in die Kontur eingezogene und großzügig verglaste Pilotenkabine, deren Nase leicht heruntergezogen war. Der Rumpf bestand aus drei Baugruppen: Dem Vorderrumpf mit Cockpit, dem Mittelteil mit dem Hauptfahrwerk und der Befestigung für die Tragfläche und dem Hinterrumpf mit Leitwerk.


In dieser Werksübersicht hat der Aufklärer Ar 234 B-1 noch eine zusätzliche Wanne mit
Rückwärtsbewaffnung unter dem Rumpf. Diese wurde nie verwendet.  


Aufteilung der Bleche für die
Herstellung des Rumpfes.

Der Rumpfquerschnitt war oben breiter angelegt, um die Tragfläche in Hochdeckerkonfiguration aufzunehmen. Das hochgezogene Rumpfende ging harmonisch in das Seitenleitwerk über. Daran befestigt war das etwas höher gesetzte Höhenleitwerk.

In konventieller Metallbauweise gefertigt, hatten die 20 Spanten und die Stringer des Rumpfes einen Z-Querschnitt.Zusätzliche Gurte hatten im unteren Rumpfbereich einen U- und im oberen Rumpfbereich einen A-Querschnitt. Die Bleche wurden vernietet und nahmen einen Teil der Lasten auf.

Es wurde größter Wert auf eine glatte Bauausführung gelegt, daher wurden Versenkniete verwendet. Zusätzlich waren die Bleche mit einer Kante auf einen Falz des Nebenbleches gelegt, damit kein Stoß entstand. Als Baustoff kam hauptsächlich Dural zur Anwendung, Beschläge und Befestigungselemente für die einzelnen Zellenbaugruppen waren aus Stahl gefertigt und an die Struktur genietet.

 Unter  jedem Triebwerk fand ein 300-Liter-Zusatztank Platz.

Als die Notwendigkeit eines Einziehfahrwerks deutlich wurde, musste der Rumpf etwas verbreitert werden, um Bugrad und die beiden Hauptfahrwerke aufzunehmen.

Den Schutz des Piloten gegen Beschuss übernahm eine kleine Panzerplatte hinter dem Kopf und die beiden selbstdichtenden Tanks mit 1800 bzw. 1990 Litern Fassungsvermögen im Rumpf. Die Kameraausrüstung des Aufklärers befand sich hinter dem hinteren Tank im Rumpfheck. In diesem Raum wurde für die provisorische Nachtjagdausführung der Funkmeßtechniker untergebracht.

Er saß mit dem Rücken zur Flugrichtung und konnte durch ein kleines Plexiglasfenster im Rumpfrücken einsteigen. Rechts und links des Lastenraumes konnte je ein starres MG 151 eingebaut werden. Das Zielen dieser Waffen erfolgte mit dem gesamten Flugzeug über das Rückblickperiskop an der Cockpit-Oberseite.

Im zweiten Teil erwarten euch noch Informationen zum Aufbau der Flügel und einiger technischer Finessen des Entwurfs! Ihr könnt ihn in Kürze auf der War Thunder Website finden.


Für die Zerstörerversion der Ar 234 C sollte der Parasitjäger Arado Entwicklungsflugzeug E.381 entwickelt werden. Diesen hätte die Maschine auf Höhe der gegnerischen Bomber getragen und dort ausgeklinkt. Der liegende Pilot hätte mit Raketenantrieb einen einzigen Angriff fliegen können, bevor er auf einer Kufe hätte landen müssen. 


Über den Autor

Uwe Jack ist Luftfahrthistoriker und Journalist. Er ist der verantwortliche Redakteur für das Magazin FliegerRevueX und seit vielen Jahren auch in der Restaurierungs-Szene aktiv. Die FliegerRevueX ist ein zweimonatlich erscheinendes Fachmagazin und widmet sich den historischen Aspekten der Fliegerrei. Im Mittelpunkt stehen Beiträge der technischen Entwicklung von zivilen und militärischen Flugzeugen sowie ihr Einsatz. Darüber hinaus gibt sie Einblick in Museen, präsentiert Restaurierungsprojekte und informiert über luftfahrthistorische Flugshows.


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