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Ass des Monats - Januar - Kapitän zur See Mitsuo Fuchida
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'Nakajima B5N2 "Kate", AI-301, geflogen von Kdt. Mitsuo Fuchida' Tarnanstrich von Bineos_si | hier herunterladen


Mitsuo Fuchida wurde am 3. Dezember 1902 in der Präfektur Nara auf der japanischen Hauptinsel Honshū geboren. In seiner Jugend interessierte er sich nie besonders für die Luftfahrt. Mit seinem leidenschaftlichen Sinn für Patriotismus und angezogen vom Militär, meldete sich Fuchida als 18-Jähriger freiwillig bei der Marine und wurde zum Offizierslehrgang an der Marineakademie in Etajima, Präfektur Hiroshima zugelassen. Während seiner Grundausbildung kam ihm der Gedanke, seine Karriere bei den Marinefliegern zu absolvieren und er entwickelte bald ein großes Interesse für Flugzeuge und die Luftfahrt.
 

Hauptmann Mitsuo Fuchida

1924 schloss er seine Ausbildung in der Akademie von Etajima ab und wurde von der Kaiserlich Japanischen Marine im Rang eines Fähnrichs zur See (jap. Kaigun Shōi Kōhosei) in Dienst gestellt und bewarb sich erfolgreich um Aufnahme bei den Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräften (Teikoku Kaigun Kōkūtai). Zwei Tage vor seinem 25. Geburtstag wurde er, nach einem berüchtigt schweren Trainingslehrgang für Bomberpiloten, zum Unterleutnant (Kaigun Chūi) befördert.
 

In den 1930er Jahren wuchs Fuchidas Erfahrung als ein Marineflieger, so dass er 1936 als Fluglehrer ausgewählt wurde. Bekannt als Offizier mit großem Talent wurde er zum Korvettenkapitän (Kaigun Shōsa) befördert und nahm an einem einjährigen Lehrgang an der renommierten Marinehochschule in Tokio teil.
 

Als der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg 1937 ausbrach, flog Fuchida Einsätze und sammelte wertvolle Erfahrung, welche bald eine entscheidende Rolle in seiner Karriere als Marineflieger spielen sollte. Im Zuge des sich anbahnenden Konflikts zwischen Japan und den Vereinigten Staaten wurde er der Luft-Geschwaderkommandeur auf dem 37.000 Tonnen schweren Flugzeugträger “Akagi”.
 

Am 7. Dezember 1941 - dem “Tag der Ehrlosigkeit” (engl. Day of Infamy) - griffen die Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte mit all ihrer Kraft den amerikanischen Stützpunkt auf Pearl Harbor an. Fuchida, nur zwei Monate zuvor zum Fregattenkapitän (Kaigun Chūsa) befördert, führte den Angriff an. In der Dunkelheit vor Sonnenaufgang starteten 353 Flugzeuge von 6 japanischen Flugzeugträgern bevor sie sich formierten und dann in Richtung Oahu flogen. Fuchida flog in der Beobachtungskabine des Führungsflugzeuges mit, einer Nakajima B5N2 “Kate” – dies erlaubte ihm sich voll und ganz auf die Aufgabe als Einsatzleiter zu konzentrieren anstatt wertvolle Kraft auf das Steuern eines Flugzeugs und der Ausführung eines präzisen Angriffs auf den Boden zu verschwenden. Diese Aufgabe überließ er seinem Piloten Leutnant Mitsuo Matsuzaki.
 

B5N2 "Kate" Torpedobomber mit Torpedo-
Attrappe startet vom Deck der Akagi

Fuchidas Angriffswelle bestand aus 90 Flugzeugen. 50 von Korvettenkapitän Shigaharu Murata befehligte B5N2 führten 800 Kg Bomben mit sich, diese waren umgebaute 16-Zoll Schiffsartilleriegranaten mit einer angeflanschten Heckflosse. Die anderen 40 Bomber trugen modifizierte Torpedos, welche für das seichte Gewässer eines Hafens mit einer speziellen Heckflosse versehen waren. Zusätzlich gehörten noch 51 Aichi D3A1 “Val” Sturzkampfbomber und 43 Mitsubishi A6M2s “Zeke” zur Angriffswelle.
 

Um 07:49 Uhr Ortszeit erreichte Fuchida den Luftraum über Pearl Harbor und meldete dem Träger “Akagi” das heute berühmte Signal, dass der Überraschunsgangriff vollständig geglückt war: “To ra! To ra! To ra!”. Die erste Welle flog ihren Angriff in 20 Minuten; nachdem sie zum Trägerverband zurückbeordert wurden, verblieb Fuchida mit seiner Maschine über Pearl Harbor um den Angriff der zweiten Welle zu leiten. Diese bestand aus weiteren 54 “Kate”, 78 “Val” und 35 “Zeke”. Nachdem die Flugzeuge zu ihren Trägern zurückgekehrt waren, war ein Ausmaß an Zerstörung erreicht worden, welches weit über die Vorstellungen aller Beteiligter hinausging. Vier Schlachtschiffe der US-Marine wurden als versenkt gelistet (jedoch wurden zwei von ihnen später erfolgreich gehoben), vier weitere wurden schwer beschädigt, einige andere kleinere Einheiten wurden ebenfalls beschädigt und hinzu kamen noch 200 zerstörte Flugzeuge. Mehr als 2300 Amerikaner verloren bei dem Angriff ihr Leben. Im Gegenzug wurden 29 japanische Flugzeuge durch die Luftabwehr abgeschossen oder durch die handvoll US-Jäger, die es in die Luft schafften, herunter geholt; der berühmteste dieser amerikanischen Piloten war 2nd Lieutenant Phil Rasmussen des US Army Air Corps.
 

Also Fuchida zur “Akagi” zurückkehrte, wurde ihm an Bord ein heldenhafter Empfang bereitet. Wie beim britischen Angriff auf Tarent, woher die Japaner ihre Inspiration nahmen, blieben die Piloten startbereit um einen weiteren Schlag auszuführen. Aber wie bei Tarent entschied das Kommando eine Rückkehr zu einem Hafen mit alarmierten Verteidigungskräften lieber zu vermeiden. Fuchida wurde befohlen, niemand geringerem als dem Kaiser (Tennō), Hirohito direkt Bericht zu erstatten. Fuchida beschrieb ihm den Angriff bis ins Detail.
 

Fuchida in Vorbereitung auf
den Angriff auf Pearl Harbor

Bald wieder im Einsatz, leitete Fuchida im Februar 1942 den Luftangriff auf Darwin mit 188 Flugzeugen; den größten Luftangriff der je australischen Boden traf. Der verursachte Schaden erreichte nicht die Ausmaße von Pearl Harbor, trotzdem kann die Operation mit mehreren zerstörten wichtigen Frachtschiffen im Hafen von Darwin als sehr erfolgreich angesehen werden. Anfang März 1942 führte Fuchida seine Flugzeuge im Gebiet von British Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, gegen die Royal Navy an. Seine Flugzeuge waren für das Versenken von fünf Schiffen, einschließlich der schweren Kreuzer “HMS Dorsetshire” und “HMS Cornwall” verantwortlich.
 

Immer noch auf dem Träger “Akagi” stationiert, litt Fuchida an einer Blinddarmentzündung, welcher ihm aber auf der Krankenstation des Schiffes entfernt wurde. In den ersten Tagen seiner Genesung fand die Entscheidungsschlacht um Midway statt; Fuchida war noch nicht in der Lage zu fliegen, deshalb bot er an von der Brücke des Trägers die bestmögliche Unterstützung zu liefern. Nachdem die “Akagi” getroffen wurde (am wahrscheinlichsten von Lt Cdr Richard Best), wurde die Evakuierung des Schiffes befohlen. Voller Schmerzen durch die Folgen der Operation, verließ Fuchida die Brücke mit Hilfe eines Seils. Dabei wurde er plötzlich durch eine Explosion auf das Flugdeck geschleudert und brach sich dabei seine Sprunggelenke.
 

Als anerkannt mutiger, intelligenter und hoch respektierter Anführer wurde Fuchida 1944 zum Kapitän zur See (Kaigun Daisa) befördert und stieg nie wieder in ein Cockpit. Den Rest des Krieges verbrachte er als Stabsoffizier bei der “Kombinierten Flotte” (Rengō Kantai), der japanischen Hochseeflotte, und war auch bei der Schadensanalyse nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima involviert.
 

Fuchida verließ die Marine nach der Beendigung der Feindseligkeiten. 1948 hörte er die Geschichte von Jacob DeShazer, ein Überlebender des “Doolittle Raids”, welcher zum Christentum konvertierte als er um das Überleben während Folter und Misshandlung in seiner Zeit als Kriegsgefangener kämpfte. Nachdem er die Bibel gelesen hatte, konvertierte Fuchida selbst zum Christentum, sehr zum Entsetzen vieler seiner Freunde und früheren Kameraden. Er begegnete DeShazer 1950 persönlich. Mitsuo Fuchida widmete den Rest seines Lebens dem Christentum. Seine Schriften können im Internet einfach gefunden werden und er äußerte ein tiefes und überwältigendes Bedauern für die Leben, die er während des Zweiten Weltkrieges nahm. Er verbrachte eine lange Zeit in den Vereinigten Staaten und arbeitete als Prediger und Autor. Bekannt als ein sehr direkter und intelligenter Mann, verstarb er im Mai 1976 im Alter von 73 Jahren in der Nähe von Ōsaka.
 


Über den Autor

     

Mark Barber, historischer Berater bei War Thunder

Mark Barber ist Pilot bei den Luftwaffenverbänden der Royal Navy des Vereinigten Königreichs. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing 2008 verlegt. In der Zwischenzeit hat er einige weitere Titel für Osprey geschrieben und auch Artikel in verschiedenen Magazinen, z.B. im Luftfahrtmagazin "Flypast", veröffentlicht.  Sein Hauptinteresse gilt der britischen Marinefliegerei im Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Geschichte des RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Für Gaijin Entertainment ist er als historischer Berater tätig und darüber hinaus in den historischen Bereichen des War Thunder Forums aktiv. Regelmäßig schreibt er die Artikel zum "Ass des Monats".


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