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– Wing Commander ‘Paddy’ Finucane
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Irish Air Corps Seafire LF.III Tarnanstrich für die Spitfire Mk. IX von Bomber_of_Bombs | Hier herunterladen


Nach einem bemerkenswerten Propagandadesaster war das RAF Fighter Command seit geraumer Zeit dazu übergegangen, Maßnahmen zu ergreifen, damit Kampfpiloten nicht wie auf den Titelseiten der Hochglanzmagazine in Nazi-Deutschland verherrlicht wurden. 1941 war es in den Straßen von London aber trotzdem nicht selten, dass Kinder mit Spielzeug-Spitfires spielten, die unter dem Cockpit mit einem grünen Kleeblatt geschmückt waren. Gelegentlich schafften es die Medien immer noch, an die Geschichten eines Jagdfliegers zu kommen und dafür zu sorgen, dass dieser zu einem Nationalhelden hochstilisiert wurde. Einer dieser Helden war der Pilot der mit einem Kleeblatt geschmückten Spitfire, der charismatische Ire “Paddy” Finucane.

 

Brendan Finucane wurde am 16. Oktober 1920 im irischen Dublin geboren. Sein Vater war eine gegen das britische Empire eingestellt und äußerte sich in der Öffentlichkeit dahingehend vernehmlich. Dieser Faktor schlug aber bei Brendan und seiner beiden jüngeren Brüder und den beiden jüngeren Schwestern nicht an. In der Schule war er ein begeisterter Sportler und seine größte Begabung zeigte sich beim Rugby. Dies spielte er nicht nur in Irland, sondern nach dem Umzug der Familie im Jahr 1936 auch in Richmond (Surrey). Seine letzten Jahre der Jugend macht er eine Ausbildung als Buchhalter und kurz vor seinem 18 Geburtstag trat er im August 1938 der Royal Air Force bei.
 

Seine Pilotenkarriere begann allerdings verhalten. Nach Abschluss seiner grundlegenden Pilotenausbildung an der No.6 Elementary Flying Training School (Einführungsflugschule) in Sywell wechselte er zur No.8 Service Flying Training School (Fortgeschrittene Flugschule) in Monstrose. Er schloss sein Training hier nur knapp ab. Der Ausbildungsleiter der Flugschule benotete ihn persönlich und gab ihm nur ein “unterdurchschnittlich” Dies ist mit nur einem Wort formuliert, schon ein sehr deutliche Enschätzung über die Leistungen eines Flugschülers. Als er damit begann Hawker Furies zu fliegen, änderte sich seine Beurteilung immerhin zu einem “Durchschnitt”. Er wurde dann nach Henlow beeordert um dort Funkdrohnen zu steuern. Bei Kriegsausbruch war er immer noch mit dieser nur wenig glamourösen Tätigkeit beschäftigt.
 

Während der Schlacht um Frankreich erlitt das RAF Fighter Command erhebliche Verluste und Finucane wurde zur No. 7 Operational Training Unit beordert und nach 22 Stunden Einführung auf die Spitfire wurde er zur 65. Staffel, die in Hornchurch stationiert war, an die Front beordert. Die 65. Staffel befand während der Schlacht um England mit ihren Kameraden der 11. Gruppe im Kampf. Finucan konnte dabei am 12. August seinen ersten Sieg über eine Bf 109 erringen. Ein zweiter Abschuss ist wahrscheinlich und eine dritte Maschine wurde von ihm beschädigt. Der zweite bestätigte Abschuss gelang ihm am folgenden Tag.
 

Finucane im Cockpit der "Flying Shamrock"

Ende August wurde die Staffel zur Erholung nach Turnhouse in Schottland verlegt. Als Finucane nach England zurückkehrte, war die Schacht um England bereits vorbei. Allerdings kämpfte er, bis er die Staffel im April 1941 verließ, mit der 65. Staffel, auch weiter gegen die Luftwaffe. Zu diesem Zeitpunkt hatte Finucan fünf Luftsiege über deutsche Flugzeuge errungen und teilte sich einen sechsten Abschuss. Im Mai wurde er mit dem Distinguished Flying Cross ausgezeichnet. Einer seiner unbestätigten Abschüsse war einigen Quellen zufolge möglicherweise der legendäre Adolf Galland. Dies geschah am 15. April. An diesem Tag schaffte es Galland seine beschädigte Bf 109 bis nach Frankreich zu fliegen. Dann musste er mit dem Fallschirm abspringen.
 

Nachdem Finucane zum Flight Lieutenant befördert wurde, wurde er zum Flight Commander der neu gegründeten 452. australischen Staffel. Dieses flog die Spitfire Mk. I und später auch die Mk.II von Kirton-In-Lindsay aus. Da er zu nahe an die Spitfire des Staffelkommandanten Dutton driftete und diese mit seinen eigenen Propeller berührte, hatte er in seiner neuen Position keinen guten Start. Diese Aktion zwang seinen CO dazu, eine Bruchlandung durchzuführen. Trotzdem waren seine Erfolge bei den Australiern erstaunlich. Er schoss weitere 17 deutsche Maschinen ab und erhielt den Distinguished Service Order und zwei Spangen zu seinem DFC. Im Oktober 1941 wurde er nach einem Unfall während eines Stromausfalls dazu gezwungen eine Pause vom Fliegen einzulegen.
 

Im Januar 1942 kehrte er in den Flugdienst zurück und übernahm das Kommando über die von Redhill aus operierende 602. Staffel. Diese verwendete Spitfire Mk.V. Hier schoss er fünf weitere Flugzeuge ab und erzielte drei weitere geteilte Luftsiege. Im Februar 1942 führte er seine Spitfires in einem offensiven Jägerangriff über Dünkirchen und stieß dort auf eine Gruppe von Fw 190. Im nun entbrennenden Kampf schlug eine Granate durch das Cockpit seiner Spitfire und ein Splitter riss eine Wunde von seiner Hüfte über das Bein bis zum Knie. Er schaffte es zurück nach Redhill und landete dort mit dem Glück der Iren.
 

Fincane (links) und Keith Truscott im Oktober 1941 nach einem erfolgreichen Einsatz.

Er war wegen seiner Verletzung für fünf Wochen außer Gefecht. Trotzdem verbreitete sich sein Ruf nicht nur in Großbritannien, sondern auch bei den Jagdstaffeln der Luftwaffe. Im Juni 1942 wurde Finucane erneut befördert und er war nun der jüngste Geschwaderkommandant der RAF und erhielt das Kommondo über das Hornchurch Geschwader. Während eines “Ramrod” Bodenangriffs am 15. Juli wurde seine Spitfire von Bodenfeuer getroffen und sein Motor fiel aus. Er schaffte es bis zum Meer und legte eine saubere Notwasserung hin. Aber die Spitfire versank schnell in den Fluten und nahm diesen tapferen Iren mit ihr. Beim Gedenkgottesdienst in der Westminster Cathedral kamen 2500 Menschen um ihren Respekt zu bekunden.
 

Nachkriegshistoriker haben versucht die genaue Zahl seiner Luftsiege zu ermitteln. Allerdings gibt es hierüber eine gewisse Unsicherheit. Wahrscheinlich sind es 26 bestätigte und 8 geteilte Luftsiege. Als einer der größten irischen Helden der Lüfte wurde Paddy Finucane nur 21 Jahre alt.
 

Mit einer sympathischen Kombination aus Charisma, Bescheidenheit und Freundlichkeit wurde der Verlust von Paddy Finucane von allen die ihn kannten betrauert. Einer seiner Flügelmänner, Len Thorne erinnerte sich später an eine Begebenheit: Beide waren mit dem Zug unterwegs. Thorne war ein frisch gebackener Sergeant und Finucane trug darum über seiner Uniform einen alten schmudeligen Regenmantel um von seinem beeindruckenden Rang und seinen zahlreichen Auszeichnungen abzulenken.
 

 


 

Mit einem der kommenden Updates führen wir bei War Thunder die Insignien ein, die von
Brendan "Paddy" Finucane auf seinem Flugzeug getragen wurden:


Über den Autor

     

Mark Barber, War Thunder Historical Consultant

Mark Barber ist Pilot bei den britischen Marinefliegern. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing im Jahr 2008 veröffentlicht. In der Zwischenzeit hat er weitere Titel für Osprey geschrieben und außerdem in verschiedenen Magazinen weitere Artikel veröffentlicht. Dazu gehört unter anderem das erfolgreichste britische Luftfahrtmagazin "FlyPast". Sein Hauptinteresse gilt den britischen Marinefliegern in den beiden Weltkriegen und dem RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Außerdem ist er für Gaijin Entertainment als historischer Berater tätig und betreut die den historischen Bereich des War Thunder Forums und schreibt maßgeblich an der "Ass des Monats" -Serie.


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