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War Thunder Sound-Aufnahmen, Teil 2: Der Tiger II
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Heute fahren wir mit unserer Artikelserie über die Tagebucheinträge von Max Lachmann und seine Mission, authentische Soundeffekte von realen Fahrzeugen aufzunehmen, fort. Diesmal begeben sich Max und seine Kollegen nach Frankreich, wo sie den letzten verbliebenen Tiger II in fahrbereitem Zustand ausfindig gemacht haben. Vor dieser Reise hatte Max noch die Gelegenheit, seine Französischkentnisse aufzufrischen und erhält am Ende sogar von eine jungen französischen Frau Champagner.​


II. Die Saumur-Aufnahmen

Wir hatten bereits eine beeindruckende Anzahl an Aufnahmen für Jagdflugzeuge und Bomber für Gaijin durchgeführt, als sich Pavel erneut an Pole Position Production mit einer Anfrage wendete, denn sie benötigten eindrucksvolle Soundeffekte für authentische Landfahrzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg. Angetrieben von dieser einzigartigen Herausforderung machte ich mich sofort an die Nachforschungsarbeiten. Es hat nicht lange gedauert, bis ich herausfand, dass eine der besten Quellen für diese Zwecke das Musée Des Blindés in Saumur, Frankreich, war. Gleichzeitig erfuhr ich, dass sie im Besitz des letzten fahrtüchtigen Tiger II, dem legendären deutschen Panzer, waren.



Auf ihrer Website fand ich ein Kontaktformular, das ich in Englisch ausfüllte und dabei mich und das Unternehmen sowie unsere Absichten vorstellte. Erst nach ein paar Tagen erhielt ich eine Antwort, doch die war ganz in Französisch. Da sich meine französischen Sprachkenntnisse auf einige wenige Schimpfwörter beschränkten und daher im besten Fall als ‘kläglich’ beschreiben werden konnten, war ich anfangs ziemlich aufgeschmissen. Glücklicherweise hatte ich einige französischsprachige Freunde, die mir bei der Übersetzung helfen konnten. Meine Antworten schrieb ich also in Englisch, die dann von meinen Freunden übersetzt wurden - doch dieser Prozess stellte sich hinterher als viel zu langsam heraus. Ich verwendete stattdessen den Übersetzer von Google für meine Antworten und wusste genau, dass die Antworten zwar nicht perfekt sein würden, hoffte aber, dass man sie wenigstens einigermaßen verstehen könnte. Das ging dann auch für eine Weile gut, ehe man mich zu einem Telefonat aufforderte. Da mir der Google-Übersetzer hier nur wenig nützen würde, musste ich eine Alternative finden. Da wir in unserem Kontaktnetzwerk noch einen französischen Ex-Militär namens Dominique Ruer fanden, nahm ich mit ihm Kontakt auf und er übernahm schließlich die weitere Kommunikation. Dieser Schritt war für den Gesamterfolg unserer Aktion ausschlaggebend. Er hat fantastische Arbeit dabei geleistet, mit dem Museum nahezu täglich in Kontakt zu treten, unsere Wünsche zu kommunizieren und herauszufinden, was für Fahrzeuge aufgenommen werden können. Gleichzeitig konnten wir durch ihn die Kosten diskutieren, Verträge ausarbeiten und Versicherungen abschließen etc. Nach diesem langwierigen Prozess erhielten wir dann endlich eine Liste von Fahrzeugen, die für eine Aufnahme von Soundeffekten verfügbar wären. Ich leitete sie an Pavel weiter, der sich neben der offensichtlichen Wahl, dem Tiger II, auch für einen R35, B1 BIS, Somua S35, H39, TD M10, Valentine, Hetzer und Panther entschied.

Gemessen an der Anzahl der Fahrzeuge, die aufgenommen werden sollten, hielten wir eine Arbeitwoche für einen guten Zeitansatz, auch hinsichtlich der Planung von Pufferzeiten für schlechtes Wetter oder technische Probleme. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass solche alten Fahrzeuge manchmal nicht einfach zu starten sind. Wir arbeiteten also einen Zeitplan aus, den wir vor unserer Ankunft an das Museum schickten und der im Januar 2014 angesetzt war. Ich plante den Tiger II für den 2. Tag ein, da es sich bei ihm zweifelsohne um das seltenste Objekt handelte. Dadurch, dass ich ihn für den zweiten Tag eingeplant hatte, erhoffte ich mir, dass wir die Anfangsprobleme bis dato hinter uns gebracht haben würden und die geplanten Manöver sowie etwaige technische Probleme bereits beseitigt hätten. Dieses mal brachten wir auch einen Kameramann aus dem Vereinigten Königreich mit, da der Photograph, den wir eigentlich mitnehmen wollten, nicht verfügbar war. Wir hatten also Glück, dass uns der sehr talentierte Nick Kelly ausgeholfen hat. Wie auch schon beim Lancaster war auch Eilam Hoffman mit von der Partie und die beiden kamen mit dem Zug von London nach Paris, wärend Bernard von Stockholm aus flog, in Paris einen Mietwagen arrangierte und sich mit den beiden dann auf den Weg nach Saumur machte. Da wir nun bereits wussten, wie wichtig französische Sprachkenntnisse waren, brachten wir auch den unglaublich hilfreichen Dominique mit.



Bernard:

Wir erreichten das Museum am frühen Montagmorgen. Die Zone , in der wir unsere Aufnahmen machen sollten, befand sich an einer Straße vor dem Museumsgebäude, hinter den Toren. Zwar war der Bereich nicht gerade groß, doch wir fanden einen Weg, die Mikrofone für beste Ergebnisse mit den meisten Panzern zu platzieren. Dieses mal übernahm Eilam eine leitende Funktion bei der Aufnahme aus dem Fahrzeuginnenraum, während ich mich um die übrigen Aufnahmen kümmerte. Eilam bastelte an einem großen, kombinierten Aufnahmegerät aus dem zahlreiche, bunte Kabel hervorquollen. Mit ihm wollte er den Wechsel der Aufnahmegeräte von einem in das andere Fahrzeug vereinfachen. Im Fahrzeuginneren verwendete er drei Aufnahmegeräte mit insgesamt 18 Kanälen.

Wir entschieden uns dafür, am Start- und Endpunkt der Fahrt ebenso Mikrofone zu platzieren, wie an beiden Enden der Fahrtstrecke, um auch die Wendemanöver aufzeichnen zu können. Nachdem wir den Plan für die erste Aufnahme abgeschlossen hatten, begannen wir sofort mit der Vorbereitung des ersten Fahrzeugs. Während Nick alleine mit den Bildaufnahmen zurecht kommen musste, übernahm Dominique dank seiner guten Beherrschung seiner schwierigen Muttersprache mehr oder weniger die Rolle des ‘Regisseurs.’ Denn es war äußerst wichtig, dass die Fahrer verstanden, was wir von ihnen wollten und nichts aus unserer geplanten Manöverliste weglassen würden. Bei den ersten Fahrzeugen dauerte der Prozess natürlich etwas länger als geplant, bis wir die perfekte Platzierung der Mikrofone erreichten.

Der zweite Tag begann mit dem mächtigen Tiger II, gleich am frühen Morgen. Er befand sich innerhalb des Museums, was den Lärmpegel bei angeschalteten Motoren unerträglich machte. Das Museumspersonal war äußerst hilfreich und startete das Fahrzeug sogar erfolgreich per Kaltstart. Später im Velrauf des Dienstags nahmen wir uns dem Panther an, der ebenfalls ein wahres Monstrum war.

Nicht an jedem Tag war das Wetter perfekt und an einen Tagen regnete es leider, was die Sache für uns verkomplizierte. Mikrofone mögen es nicht wirklich nass zu werden, daher mussten wir uns mit Handtüchern und Plastiktüten aushelfen, um unsere Ausrüstung so trocken wie möglich zu halten.

Insgesamt waren die Aufnahmen alle ein Erfolg, auch wenn sie manchmal etwas stressig waren. Bis zum Mittagessen am Freitag hatten wir alle Fahrzeuge im Kasten. Wir nutzten die Zeit für eine Tour durch das Museum, und die jungen Frauen dort boten uns sogar ein Glas Champagner an. Ein tolles Ende einer herausfordernden Woche!


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