In den 1950er Jahren schrieb das britische Ministry of Supply (z.dt. etwa: Versorgungsministerium) eine Ausschreibung für ein Überschall-Forschungsflugzeug aus. Die Fairey Aircraft Company erfüllte die Anforderungen mit einem Deltaflügler, der speziell für die Erforschung von Flug- und Steuereigenschaften bei schallnaher und Überschallgeschwindigkeit entwickelt wurde.

Die erste Fairey Delta 1 wurde 1951 in der Fabrik bei Stockport fertiggestellt. Sie verfügte über den berühmten, dünnen Deltaflügel, welcher auch auf der Fairey Delta 2 (FD 2, Erstflug 1954) Verwendung fand. In ihrer finalen Ausführung wurde das Flugzeug als einsitziger Mittelflügel-Eindecker entworfen, das mit einem Rolls-Royce Avon Triebwerk inklusive Nachbrenner angetrieben wurde.

Eine der interessantesten Eigenschaften des Flugzeugs war die Möglichkeit, die Pilotenkanzel sowie die Nasensektion um zehn Grad abzusenken, um dadurch die Sicht während des Start- und Landemanövers sowie des Rollflugs zu verbessern. Diese Eigenschaft fand später auch auf der berühmten Concorde Anwendung.

Peter Twiss, Testpilot bei Fairey, war der Erste, der die FD2 mit der Kennung WG774 flog.  Der Erstflug, auf den nicht weniger als 400 weitere Testflüge folgen sollten, fand am 6. Oktober 1954 statt. Die Idee, einen Anlauf zu unternehmen, um  den Rekord über 1000 Meilen pro Stunde zu brechen,  kam dem Piloten nach mehreren gelungenen Versuchen, die Schallmauer ohne volle Triebwerksleistung zu durchbrechen.  Ein erster Versuch, den Rekord zu brechen, wurde 1956 nach erhaltener Erlaubnis des Ministry of Supply auf Faireys Kosten unternommen.  Die Royal Air Force willigte zur Kooperation ein und bot ihre Radarstationen zur Unterstützung bei der Leitung des Flugzeugs an

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^{WG774 mit originaler Hochglanzmetall-Lackierung. Später wurden gelbe "Geschwindigkeitsstreifen" hinzugefügt und im Anschluss ein violett-gelbes Farbschema aufgetragen, bevor das Flugzeug später zur BAC 221 umgebaut wurde.}

Erst jedoch mit dem achten Versuch waren die Kameras am Boden in der Lage, das Flugzeug korrekt zu erfassen und der Rekord ging offiziell in die Geschichtsschreibung ein. Als erstes Flugzeug, dass 1132 Mph (1820 Km/h) im Horizontalflug erreichte, brach es den bisherigen Geschwindigkeitsrekord der amerikanischen F100 Super Sabre um 300 Mph (483 Km/h).

Es wurden nur zwei Fairey Deltas gebaut, da die britische Regierung dem Glauben anhing, dass die Zeit der Jagdflugzeuge mit Ende des Zweiten Weltkriegs vorüber war. Auch war die Lärmbelästigung durch die häufigen Überschallknalls beachtlich, was ebenfalls zur Einstellung der Entwicklung beitrug.  Das Flugzeug ist momentan im RAF Museum in Cosford ausgestellt.