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Pyotr Nesterov: Der erste Luftkampf
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Pyotr Nesterov ist eine dieser historischen Persönlichkeiten, die in der westlichen Literatur und Geschichte häufig nur als Fußnote Erwähnung finden. Wer sich jedoch mit seiner Person beschäftigt, erkennt, dass es sich um eine brilliante und inspirierende Persönlichkeit handelte.
 

Der Erste Weltkrieg, der ‘Große Krieg’, brachte völlig neue Dimensionen der Kriegsführung mit sich. Er brachte eine nie zuvor gesehene Mobilisierung der Volksmassen mit sich, gepaart mit einer Mechanisierung und Industrialisierung des Konflikts, wie es nur der Zweite Weltkrieg Jahre später zu schlagen vermochte. Viele neue Maschinerien wurden während der Kriegsjahre ausprobiert und unter ihnen auch das Flugzeug, das sich während dieser Zeit technologisch mit Höchstgeschwindigkeit entwickelte. Das Bild des Flugzeugs wandelte sich von gebrechlichen, pappkartonartigen Machwerken mit schier zahllosen Flügeln zu schlanken, metallernen Eindecker-Jägern, die zu gefährlichen Räubern am Himmel wurden.
 

Als sich die Technologie um den Bau der Flugzeuge entwickelte, brachte dies auch Aufschwung in der Entwicklung von dazugehöriger Taktik und Flugtechnik. Einer dieser jungen Luftfahrer, die bei der Entwicklung von Taktiken zur militärischen Anwendung des Flugzeugs Pionierarbeit leisteten, war der junge Pyotr Nesterov, geboren am 27. Februar 1887 in Nizhniy Novgorod. In eine Offiziersfamilie geboren, war ihm ein Werdegang in der Armee vorherbestimmt. Nach dem Tod seines Vaters und während seine Familie ums überleben kämpfte, schickte ihn seine Mutter mit zehn Jahren auf die Militärschule.
 

Nesterov an seiner Nieuport IV

Um 1906 machte der junge Unterleutnant Nesterov seinen Abschluss an der Artillerieschule. Bereits 1910 hatte ihn sein großes Interesse an der Luftfahrttechnik von der Artillerie weg hin zur militärischen Luftfahrt getrieben. Beflügelt von seiner Begeisterung mit dieser neuen Technik nutzte er seine vielen Kontakte und Freunde um seinen eigenen Gleiter zu entwerfen. Und obwohl diesem Gleiter nur ein kurzes Leben beschert war, festigte es Nesterovs Traum, hier seine Karriere zu machen. Seine Leidenschaft brachte ihn und andere junge Männer ähnlicher Begeisterung dazu, eigene Entwürfe für Gleiter und Flugzeuge zu entwickeln. Um 1912 hatte er bereits seinen Abschluss zum Militärpilot gemacht und war fest entschlossen, diesen Weg fortzuführen. Er betonte die Wichtigkeit in der Entwicklung von Luftkampftechniken und begann mit der Arbeit an Akrobatikmanövern. Dabei betonte er, dass es einem Piloten problemlos möglich sein sollte, mit einem Flugzeug einen vertikalen Looping zu fliegen, sofern er das richtige Flugzeug zur Verfügung hat - ganz zum Unglauben vieler seiner Kollegen.
 

Am 9. September 1913 hob Nesterov in einem französischen Nieuport IV.G ab, einem Eindecker, der von einem 70-PS-Gnome-Motor angetrieben wurde. Während seines Flugs vom Syretsky-Militärflughafen nahe Kiev schaffte er erfolgreich einen vollen vertikalen Looping und erreichte damit etwas, das nie zuvor in der Luftfahrt erreicht wurde. Nesterov verstärkte daraufhin seine Bemühungen bei der Kombination von Akrobatikmanövern zum Einsatz in der militärischen Einsatztaktik. Der vertikale Looping wurde ab diesem Tag der ‘Nesterov Looping’ genannt.
 

Nesterov war der erste Pilot, der einen
vertikalen Looping flog

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs sollte sich zugleich als Erfolg und Desaster für den mittlerweile zum Stabshauptmann beförderten Nesterov herausstellen. Bis dato hatte er mit Hochdruck an der Entwicklung von neuen Flugzeugentwürfen und deren Verwendung im Luftkampf gearbeitet - und dabei auch die Idee unterstützt, das Flugzeug selbst als Waffe zu verwenden. Dazu sollte der Pilot mit dem robusten Fahrwerk seines Flugzeugs die Flügel des feindlichen Flugzeugs so treffen, dass es zur Landung oder gar zum Absturz gezwungen wird. Das Aufflammen des Krieges zwang ihn jedoch diese Träume zurückzustellen und an der südlichen Front um Lviv selbst Hand an die Waffe zu legen.
 

Am 8. September 1914 entdeckten russische Streitkräfte den Albatross-Doppeldecker von Pilot Franz Malina und seinem Beobachter Baron Friedrich von Rosenthal am Himmel über den eigenen Positionen. Nesterov stieg in seine Morane-Saulnier G und holte rasch zur Albatross auf. Dort kreiste er über den Österreichern und flog wellenartige Manöver, um das Flugzeug zur Landung anzuweisen. Malina wich Nesterov aus und machte sich zugleich an den Rückzug und den Weg hin zu den eigenen Linien. Entschlossen, Malina und Rosenthal nicht entkommen zu lassen, setzte Nesterov einen gewagten Angriffsplan in die Tat um. Dabei rammte er den feindlichen Albatross von oben, sodass dieser - schwer beschädigt - an Auftrieb verlor und zu Boden stürzte. Doch der Zusammenstoß war auch für Nesterovs zerbrechliche Morane-Saulnier zu viel und er stützte ab.
 

Pyotr Nesterov, der mit Weitsicht neue Wege in der Luftfahrt beschritt, starb während des ersten Luftkampfs der Menschheitsgeschichte. Heute bleibt er vor allem für seine Pionierarbeit in der Luftfahrt in Erinnerung. Seine Leistungen würdigt die Russische Föderation mit der Verleihung der Nesterov-Medallie für ausgezeichnete Leistungen oder Mut in der Luftfahrt, sowohl an zivile als auch militärische Besatzungen.
 

Aaron “anglomanii” Lentz

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