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Ass des Monats - November - Major General Peter Pokryshev
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Diese berühmte Leih- & Pacht-Version der amerikanischen P-40E-1 ist im Spiel für  700  verfügbar.


Geboren am 24. August 1914, wuchs Pjotr Afanassjewitsch Pokryschew (Пётр Афана́сьевич Покры́шев) als Sohn einer Arbeiterfamilie in der Ortschaft Golaya Pristan in der heutigen ukrainischen Cherson-Region auf. Anfangs schien es, durch eine Anstellung in einem Werk in Cherson , als sei Pokryschew ein Arbeitsleben in der Industrie vorbestimmt. Allerdings entdeckte der junge Pokryschew im Alter von 14 Jahren das Segelfliegen für sich, und damit auch seine Liebe für das Fliegen. Zwei Jahre später erlangte er die Lizenz für motorisierte Flugzeuge und begann, im Alter von 17 Jahren, mit einer vom Militär gesponserten Ausbildung beim Chersoner Fliegerclub.

Als Mitglied der Jugendorganisation Komsomol wurde Pokryschew Interesse für die Luftfahrt weiter genährt und unterstützt. Mit dem Beitritt in die Luftwaffe der sowjetischen Armee begann Pokryschew seine militärische Ausbildung im Jahre 1934 in der Flugschule von Odessa. Er machte seinen Abschluss im Jahre 1935 und wurde zu seiner ersten Staffel im Großraum Leningrad versetzt.

Als im Jahre 1939 Kampfhandlungen zwischen der Sowjetunion und Finnland ausbrachen, hatte Pokryschew bereits den Dienstgrad eines Leutnants inne. Er flog 105 Einsätze während des Winterkrieges und schoss dann am 18. Dezember, während der Verteidigung einer Bombergruppe über Wyborg, auch sein erstes Flugzeug ab, eine Fokker D.XXI. Pokryschew wurde während dieses Einsatzes von Flugabwehrfeuer getroffen, konnte aber erfolgreich notlanden. Fünf Tage später erlangte Pokryschew seinen zweiten Abschuss.



Das Friedensabkommen von Moskau vom März 1940 beendete die Kampfhandlungen, doch Pokryschew sollte schon bald einem neuen Gegner gegenüber stehen. Die deutsche Invasion der Sowjetunion im Juni 1941, brachte Oberleutnant Pokryschew und das 158. selbstständige Jagdfliegerregiment (IAP) wieder an die Front. Die Überraschung, die die deutschen Truppen auslösten, war immens, so dass ganze Regimenter der sowjetischen Luftwaffe noch am Boden zerstört werden konnten. Als Konsequenz kämpften die wenigen, die die erste Welle überlebt hatten, Tag und Nacht, und zu meist in der Unterzahl. Das 158. IAP war Teil der 39. Jägerdivision und nahm an einigen der schwersten Kämpfe um Leningrad Teil.

Am 25. Juni entdeckte Pokryschew in seiner Yak-1 einen Junkers 88 Bomber. In der folgenden Jagd konnte Pokryschew über den Gegner steigen und ihn nach einer Sturzattacke zum Absturz bringen. Am 29. Juni schoss er zwei weitere Flugzeuge der deutschen Luftwaffe ab, ein weiteres Paar folgte am 3. Juli. Die 39. IAD war oft in der Unterzahl und wurde mit moderneren deutschen Flugzeugen, wie den Bf109 des JG 54, konfrontiert. Im August 1941 erzielten die Piloten der sowjetischen Luftwaffe im Gebiet um Leningrad 213 Abschüsse, die Hälfte davon durch die 39. IAD. Davon gingen wiederrum 4 auf das Konto von Pokryschew.

Pokryschew erhielt dann das Kommando über die 145. IAP, wo er unter dem Kommando von Major Matveyev diente. Die 154. IAP war eine der ersten sowjetischen Staffeln die mit über das Leih- und Pachtgesetz von den USA erhaltenen P-40 Tomahawks ausgerüstet wurden. Die P-40 wurde unterschiedlich von den sowjetischen Piloten angenommen: der amerikanische Jäger hatte einen deutlich größeren Einsatzradius als z.B. die Yak-1 oder MiG-3, auch die Sicht aus dem Cockpit war deutlich besser. Allerdings war die Steigleistung unzureichend und häufige Triebwerksausfälle ließen einige Piloten das Vertrauen in dieses Flugzeug verlieren. Pokryschew und seine Kameraden zeigten mit ihren erbrachten Leistungen jedoch, wie Leistungsfähig dieses Flugzeug sein konnte.



Am 17. Dezember 1941 – fast zwei Jahre nach seinem ersten erfolgreichen Abschuss eines Feindes – schoss Pokryschew die Bf109F von Hauptmann Julius von Sella des JG 54, der selbst ein Ass mit 15 Abschüssen war, ab. Dieser überlebte den Zwischenfall und ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft über. 1942 erhielt die Einheit die modernisierte P-40E Kittyhawk, die sich besonders durch ihre stärkere Bewaffnung von sechs 12,7 mm Maschinengewehren auszeichnete. Das 154. IAP nahm mit seinen neuen P-40E an der massiven Luftschlacht um den strategisch wichtigen Hafen von Kronstadt im April 1942 Teil. Zusammen mit seinem befreundeten Jäger-Ass Andrei Tschirkow arbeitete Pokryschew die in der Region verwendeten Taktiken für die sowjetischen Jäger aus. Die beiden begutachteten genau ob und welche Vorteile die traditionelle ’Vic’ Konstellation (also drei Flugzeuge) gegenüber der von den Deutschen verwendeten Rotte (Führer und Flügelmann) hatte. Außerdem versuchte sich Pokryschew an neuen Taktiken für die sowjetische Luftwaffe und drängte auf die Ausrüstung der Flugzeuge mit besseren Kommunikationsmitteln, so dass die Besatzungen besser im Kampf zusammenarbeiten konnten.

Bis zum Juli 1942 erlangte Hauptmann Pokryschew 11 Flugzeugabschüsse und weitere 7 Hilfestellungen bei Abschüssen. Im November 1942 erhielt das Regiment das Präfix „Garde“ und wurde so zum 29. selbstständigen Garde-Jagdfliegerregiment (GvIAP). Im Februar 1943 wurde er, für seine Leistungen am Himmel über Leningrad, mit dem begehrten Titel und Orden „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet. Damit trat er einem Pantheon an sowjetischen Helden der Lüfte bei, deren Name schon bald im ganzen Land bekannt sein sollten. Der nun zum Major beförderte Pokryschew übernahm das Kommando über das mit Lawotschkin La-5 ausgerüstete und an der Leningrader Front stationierte 159. IAP der 275. IAD. Er verblieb bis zum Ende der Kampfhandlungen an der Front und erlangte in 282 Einsätzen (von denen es nur in 50 zum Kampf gegen feindliche Flugzeuge kam) 22 Abschüsse und 7 Hilfestellungen.

Nach der Einstellung der Kampfhandlungen verblieb Pokryschew in der sowjetischen Luftwaffe, bis er im Jahre 1961 als Generalmajor in das zivile Leben überging. Während seiner beeindruckenden Laufbahn erhielt er den Leninorden, dreimal das Rote Banner und wurde zweimal zum Held der Sowjetunion ernannt. Nach seiner Karriere beim Militär wurde er Teil des Managements des Leningrader Flughafens. Er verstarb am 22. August 1967, zwei Tage vor seinem 53. Geburtstag. Seine sterblichen Überreste wurde in seine Heimatstadt überführt und dort beigesetzt.



Wie viele sowjetische Asse, so verblieb auch Pokryschew eher für seine Eigenschaften als militärischer Führer und seine taktischen Errungenschaften in den Köpfen der Menschen, statt seiner reinen Abschusszahlen. Er war ein ruhiger Pilot mit einem ernsten Charakter, der seinen Erfolg später auf sein Wissen über seine verwendeten Flugzeuge, die der Gegner und das Wissen über den ihn umgebenden Himmel zurückführte.

Niemals stellte er sich in den Mittelpunkt oder suchte Aufmerksamkeit. Pokryschews Erfolge rührten hauptsächlich aus seiner fast emotionslosen Disziplin, seiner Konzentration, seiner Teamfähigkeit und seiner Vorliebe für effiziente Manöver anstelle von beeindruckenden Tricks.


Über den Autor

     

Mark Barber, historischer Berater bei War Thunder

Mark Barber ist Pilot bei den Luftwaffenverbänden der Royal Navy des Vereinigten Königreichs. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing 2008 verlegt. In der Zwischenzeit hat er einige weitere Titel für Osprey geschrieben und auch Artikel in verschiedenen Magazinen, z.B. im Luftfahrtmagazin "Flypast", veröffentlicht.  Sein Hauptinteresse gilt der britischen Marinefliegerei im Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Geschichte des RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Für Gaijin Entertainment ist er als historischer Berater tätig und darüber hinaus in den historischen Bereichen des War Thunder Forums aktiv. Regelmäßig schreibt er die Artikel zum "Ass des Monats".


Euer War Thunder Team

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