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Flugzeug-Bordwaffen: MGs und SMGs
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Die Bewaffnung eines Kampfflugzeuges ist wichtig, um als Pilot die Kampfstärke des Flugzeugs einschätzen zu können. Die richtige Kombination von Waffen in einer bestimmten Situation ist ein wichtiger Faktor, der ein durchschnittliches Flugzeug in ein tödliches Kriegsgerät verwandeln kann. Um dies zu ergründen, muss man sich die Entwicklung der Flugzeugbewaffnung näher anschauen.

Die ersten Bewaffnungen waren Maschinengewehre (MGs) im Gewehrkaliber, deren Durchmesser von 6 bis 9 mm reichen konnten. Daneben wurden schwere Maschinengewehre (SMGs) eingesetzt, die über ein Kaliber von 10 bis 15 mm, einschließlich des .50-Inch-Kalibers (12,7 mm), verfügten.

Als 1914 der Erste Weltkrieg  ausbrach, wurde das Konzept des Luftkampfes eher als Fiktion und nicht als Zukunft angesehen, daher wurde der Entwicklung von Flugzeug-MGs keine Priorität eingeräumt. Einige Pioniere erkannten jedoch den Ruf der Zeit und realisierten, dass montierte Maschinengewehre den bis dato geläufigen Pistolen und Gewehren im Luftkampf überlegen sein mussten. Die meisten frühen Flugzeug-MGs basierten entweder auf dem berühmten Maxim-Maschinengewehr, dem dänischen Madsen oder der neueren Lewis Gun. Zwar war keines dieser Maschinengewehre optimal, doch die ersten Kampfflugzeuge waren das ebenso wenig. 

Mit dem Vorranschreiten des Krieges wurden die Flugzeuge stetig verbessert und auch die Maschinengewehre wurden effektiver, was zu den ikonischen Doppeldeckern, bewaffnet mit zwei MGs, führte. Es gab auch Entwicklungen von anderen Waffen, aber es wurden fast auschließlich nur normale MGs genutzt, die simple Vollmantelgeschosse feuerten. In den Vereinigten Staaten entwickelte John Moses Browning das zuverlässige M1917 MG für die US-Armee, das zum verbesserten M1919 im Kaliber .30-06 Springfield (7,62x63 mm R) speziell für den Einsatz in Flugzeugen führte. Später folgten die britischen .303 (7,62x56 mm R) Kaliber, was auf praktisch allen britischen Kriegsflugzeugen nach dem Ersten Weltkrieg bis in den Zweiten Weltkrieg genutzt wurde.

Als der US-General Pershing 1918 an der Front in Europa in Berührung mit befestigten Stellungen, gepanzerten Fahrzeugen und sogar dem ersten gepanzerten Flugzeug, der Junkers J.I, kam, forderte er eine Waffe um diese effektiv bekämpfen zu können. Fast gleichzeitig zum M1919, entwickelte Browning das M1921 .50 BMG (B für Browning, 12,7x99mm), ein effektiv vergrößertes M1919 MG. Jedoch stoppte Browning hier seine Arbeit nicht. Er und sein Unternehmen arbeiteten weiter, um dieses schwere Maschinengewehr zum Besten der Welt zu machen. Erst Jahre später begannen auch andere Unternehmen und Nationen Zeit und Geld zu investieren, um die eigenen Waffen zu verbessern.

Gleichzeitig wurden durch wissenschaftlichen Fortschritt und billigere Produktionsmöglichkeiten stärkere Materialien, neue Technologien und Techniken erschwinglich und in großen Stückzahlen verfügbar, so dass Flugzeughersteller ihre aus Holz gebauten und mit Stoff bespannten Luftfahrzeuge durch solche in Ganzmetallbauweise ersetzen konnten. Dadurch wurden höhere Geschwindigkeiten und Zuladungen möglich. Es wurden anspruchsvolle Ziele in der zivilen, wie auch der militärischen Luftfahrtbranche gesteckt, erreicht und auch in Begleitung eines großen Medienechos übertroffen. Dieses "Goldene Zeitalter" der Luftfahrt ist eine der großen Revolutionen der Industrie, das interessanterweise die militärischen Bestrebungen übertraf.

Kurioserweise verbesserten sich die Leistungsfähigkeiten von Flugzeugen jährlich im hohen Tempo, die Bewaffnung dieser blieb jedoch mit für gewöhnlich zwei Maschinengewehren weitestgehend gleich. Nur einige wenige waren z.B. mit vier MGs bewaffnet. Es gab auch andere Entwicklungen, die in der Luftfahrt einsatz fanden, darunter schwere Maschinengewehre und sogar Flugzeug-Maschinenkanonen etwa ab Mitte der 30er Jahre, aber leichte MGs blieben die Regel. Der Höhepunkt wurde im November 1934 erreicht, als der RAF Squadron Leader Ralph Sorley forderte, dass alle zukünftigen Jagdflugzeuge der Royal Air Force mit nicht weniger als acht Maschinengewehren bewaffnet werden sollten. Er argumentierte, dass es in kurzen Luftkämpfen am effektivsten sei, so viele Projektile wie möglich in kürzester Zeit abfeuern zu können. Die meisten realisierten aber nicht, dass die Flugzeuge dank der neuen Materialien, aus denen sie bestanden, auch deutlich Resistenter gegen den Beschuss mit leichten Projektilen wurden.

Wärend der Luftschlacht um England konnten viele Bomber der Luftwaffe an die französische Küste zurückkehren, obwohl sie häufig von MG-Geschossen druchsiebt worden waren. Viele waren zwar vorübergehend einsatzuntauglich, konnten aber mit relativ geringem Aufwand repariert werden, was den Beteiligten den Eindruck vermittelte, die RAF würde 'mit Wattebällchen schießen'. Auch die Ausrüstung der Hurricane Mk IIB mit 12 MGs löste dieses Problem nicht. Die Luftwaffe machte ähnliche Erfahrungen und selbst Jagdflugzeuge mit 20-mm-Kanonen hatten es schwer, große Flugzeuge des Gegners abzuschießen. Trotzdem wurde weiter an der Verbesserung der leichten MGs gearbeitet. Zum Beispiel fügten die deutschen Entwickler zwei MG-81J zusammen, um das erschreckende MG-81Z zu produzieren und die Sowjets entwickelten mit dem Ultra-SchKAS das wohl ultimative Maschinengewehr, das mit einer Feuerrate von 3000 Schuss pro Minute feuern konnte. Und obwohl Maschinengewehre mehr und mehr ineffktiv wurden, hatten Maschinenkanonen ab 20 mm so viele Nachteile; selbst die 13-mm-SMGs waren zu groß, um ohne große Änderungen am Flugzeugrumpf eingebaut werden zu können. So verblieben die leichten MGs weiterhin in vielen Flugzeugen, trotz geringer Effektivität.

Jenseits des Atlantiks nutzte die USAAF die leichte Flugzeug-Version vom M1921 .50 Inch 12,7x99mm SMG. Die lange und beständige Entwicklung mündete in der Version AN/M2 und wurde in den späten 30ern in einigen Flugzeugmustern eingebaut. Mit den Erfahrungen aus Europa dauerte es nicht lang, bis die Produktion vervielfacht und das AN/M2 zur Standardbewaffnung wurde, während die anderen Kriegsparteien noch schwere MGs entwickeln mussten, oder, wie die RAF, das in Entwicklung befindliche SMG von Vickers zugunsten des AN/M2 aufgaben. Auf dem AN/M2 basierten auch das etwas schwächere italienische Breda-SAFAT Maschinengewehr und das stark modifizierte und einzigartige japanische Ho-103/104. Auch das russische Beresin-MG war vergleichbar mit dem AN/M2. Die Spitzenentwicklung unter den SMGs ist wohl das deutsche MG 131 gewesen, welches rund 56% leichter als das AN/M2 war, aber fast die selbe Feuerkraft besaß. Trotz dieses wichtigen Vorteils im Jagdeinsatz wurde es nur in kleinen Stückzahlen in Jägern vom Typ Bf 109 und Fw 190 eingesetzt.

Während sich viele Kriegsparteien verschiedenen Luftkampfsituationen und -zielen stellen mussten, hatten die Amerikaner mit ihrem M1921 AN/M2 Browning SMG die perfekte Waffe für den von ihnen geführten Luftkampf. Es stellte sich auch als verheerende Waffe gegen Boden- und Seeeinheiten heraus, durch die hohe Kadenz, Mündungsgeschwindigkeit und Penetrationskraft, unterstützt durch die große Stückzahl pro Flugzeug. Dies machte den logistischen Aufwand, die Ausbildung und die Wartung einfacher, da es ähnlich zu bedienen und aufgebaut war wie das M1919 .303 und machte es zur Standardbeaffnung für das US-Militär, insbesondere der USAAF. Das Browning M1921 wurde zu einer Legende und gehört bis heute zur Standardausrüstung vieler Streitkräfte.

Autor: Joe “Pony51” Kudrna


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