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Ass des Monats - Februar - Major George Preddy
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P-51D-30 Mustang "Cripes A' Mighty", Major George E. Preddy, 328th FS, 252nd FG, Belgien, Dezember 1944,
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George E. Preddy Jr. wurde am 5. Februar 1919 in Greenboro, einer schnell wachsenden und relativ wohlhabenden Stadt in North Carolina, geboren. Preddy lernte früh zu fliegen und entschied sich schnell für eine Karriere als Pilot. Im Alter von 20 Jahren verbrachte er seinen ersten Sommer als “Barnstormer” – er verdiente sein Geld auf ländlichen Shows vor kleinem Publikum mit Kunstflügen und Schaustellungen. Da er zum Militär wollte, musste sich Preddy entscheiden, ob er für die Armee (US Army Air Corps) oder für die Marine (US Navy) fliegen sollte. Er entschied sich für letztere, jedoch wurden nicht weniger als drei seiner Bewerbungen von der US Navy aus physischen Gründen abgelehnt.

Ermutigt durch die Nachrichten über den Luftkrieg in Europa und im Nahen Osten, bewarb sich Preddy schließlich beim USAAC. Dieses mal hatte er Glück – er wurde angenommen, musste aber auf einen Ausbildungsplatz warten. Um etwas militärische Erfahrung zu gewinnen, ging Preddy zur Nationalgarde (engl. National Guard) und diente bei der Küstenartillerie. Nachdem er sein Flugtraining im April 1941 begann, dass er nur einen Tag nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten beendete, wurde er als 2nd Lieutenant (dt. Leutnant) nach Australien verschifft um in der 9th Pursuit Squadron (engl Jagdstaffel) der 49th Pursuit Group (Jagdgruppe) zu dienen. Sechs Monate lang flog er als Teil der US Fifth Air Force (dt. 5. Luftflotte) in einer P-40 Einsätze gegen die japanischen Streitkräfte. Seine ersten Erfolge als Kampfpilot war das Beschädigen von zwei japanischen Flugzeugen, jedoch kollidierte er im Juli 1942 mit einer anderen P-40 während einer Trainingsmission zusammen, als der andere Pilot 2nd Lieutenant John Suber durch die blendende Sonne die Orientierung verlor: Preddy wurde schwer verletzt, konnte aber mit seinem Fallschirm abspringen. Suber wurde bei dem Unfall getötet.

Nach drei Monaten Genesung in den Vereinigten Staaten, wurde Preddy zum Hamilton Field an der Bucht von San Pablo in Kalifornien beordert und dort auf die P-38 Lightning umgeschult, von der er begeistert war. Nach einigen Diensten, die er mehrere Monate über die ganze USA verteilt versah, wurde er im Juli 1943 endlich wieder zurück in den operationellen Dienst versetzt. Nun Teil der 352nd Fighter Group, wurde Preddy auf der RAF Basis Bodney in Norfolk in England stationiert. Seine neue Einheit war mit P-47 Thunderbolts ausgestattet und wurde mit dem Jagdschutz der Bomberverbände über dem besetzten Europa betraut. Nach dem er sich kurze Zeit mit der neuen Aufgabe vertraut machen musste, flog Preddy seine erste Kampfmission mit der 8th Air Force im September. Im Dezember, zwei Jahre nachdem er die Qualifikation zum Jagdpiloten erhalten hatte, schoss er sein erstes Flugzeug ab, eine Bf 109. Nur drei Wochen später wurde er für den Distinguished Service Cross vorgeschlagen, nachdem er drei P-47 gegen sechs Me 210 führte, die eine einsame, beschädigte B-24 angriffen. Preddy schoss einen deutschen Jäger ab und vertrieb die restlichen, so dass die B-24 sicher heimkehren konnte. Er wurde nicht mit dem Distinguished Service Cross ausgezeichnet, erhielt aber den Silver Star.

Am 29. Januar 1944 schoss Preddy eine Fw 190 über der französischen Küste ab, wurde aber von Flugabwehr getroffen und war gezwungen mit dem Fallschirm über dem Ärmelkanal abzuspringen. Ein Flugboot der Royal Air Force wurde entsand, um Preddy zu bergen. Jedoch überfuhr das Flugboot ihn bei der Landung, nachdem der Pilot die Kontrolle in der rauen See verlor. Preddys Verletzungen waren zum Glück nicht schwer und er flog bald schon wieder. Mit der Zeit wurde die 352nd Fighter Group – nun von den Deutschen wegen ihres charakteristischen Anstriches als “Die Bastards mit den blauen Nasen aus Bodney” genannt – im April 1944 auf die P-51 umgerüstet, und Preddy konnte zwei weitere Luftsiege erringen. Preddy wurde erst richtig bekannt und erfolgreich mit diesem neuen Jagdflugzeug: nachdem er seinen fünften Luftsieg am 20. Juni errang, folgte eine ganze Serie von Abschüssen. Am 18. Juli schoss Preddy gleich vier Gegner an einem einzigen Tag ab. Jedoch war es der 6. August, wo Preddy durch eine Sternstunde unsterblich wurde und es der größte Einzelerfolg einer P-51 in der Geschichte wurde.

Nachdem Preddy am Vortag einen Gegner abschoss, musste er erfahren dass am nächsten Tag der Flugbetrieb Aufgrund des schlechten Wetters eingestellt werden sollten. Er und einige seiner Kameraden aus der Staffel wollten die Nacht einen draufmachen. Jedoch stellte sich die Wettervorhersage wie üblich nicht zu 100% als wahr heraus und die Offensivoperationen wurden wieder eingesetzt. Preddys Kater von der durchzechten Nacht war so heftig, dass seine Flugtauglichkeit in Frage gestellt wurde, doch führte er seinen Schwarm mit den anderen der Group um B-17-Bombern Jagdschutz zu geben. Die Bomber wurden durch eine große Formation von Bf 109 angegriffen, und Preddy stürzte sich mit seiner P-51 sofort in den Kampf. Im folgenden Luftkampf verbrauchte er seine gesamte Munition und schoss sechs Bf 109 ab. Dies wurde durch andere Piloten und das Bildmaterial der Schießkamera bestätigt. Preddy wurde daraufhin für die Congressional Medal of Honor vorgeschlagen, bekam aber stattdessen das Distinguished Flying Corss verliehen.

Als Held bejubelt und nun einer der erfolgreichsten Fliegerasse der US Army Air Force, wurde Preddy zurück in die Vereinigten Staaten beordert. Doch er bestand fest darauf, an die Front zurückzukehren. Im Oktober 1944 übernahm er den Oberbefehl über die 328th Fighter Squadron der 352nd Fighter Group. Er befand sich im Dezember bald wieder im Kampf, als die alliierten Kräfte ihren Vormarsch nach Deutschland fortsetzten. Am ersten Weihnachtsfeiertag führte Preddy ein Patrouille von zehn P-51, als sie eine Formation von deutschen Jagdflugzeugen entdeckten. Er schoss zwei Bf 109 ab, aber als er sich in Position brachte, um einen dritten deutschen Jäger anzugreifen, wurde er von amerikanischen Flugabwehrfeuer abgeschossen. Seine Kameraden berichteten später, dass sie noch dass sein Schleudersitz in ca. 200 m Höhe ausgelöst wurde, jedoch war es Preddy nicht mehr möglich sein Flugzeug rechtzeitig zu verlassen.

Zugleich in Erinnerung bei vielen seiner Flugkameraden und den Bodenbesatzungen, war Preddy ein beliebter Mann und bekannt für seinen Mut, seinen Optimismus, seine Vorraussicht und seine Rücksichtnahme. Als begeisterter Fan von Würfelspielen rief er oft “Cripes A’Mighty!” für Glück beim Würfeln, dies war sein Wahlspruch und er hatte ihn auf seinen Jagdflugzeugen aufmalen lassen. Seine absolute Anzahl an Luftsiegen war über mehrere Jahrzehnte nach seinem tragischen Tod umstritten, aber Zurzeit sind weitgehend 26,83 Luftsiege und 5 am Boden zerstörte Flugzeuge anerkannt. Viele Nachkriegsautoren behaupten, wenn er nicht am Weihnachtstag 1944 gestorben wäre, wäre er sicher als der erfolgreichste amerikanische Jagdpilot aus dem europäischen Schauplatz des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen.


Über den Autor

     

Mark Barber, historischer Berater bei War Thunder

Mark Barber ist Pilot bei den Luftwaffenverbänden der Royal Navy des Vereinigten Königreichs. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing 2008 verlegt. In der Zwischenzeit hat er einige weitere Titel für Osprey geschrieben und auch Artikel in verschiedenen Magazinen, z.B. im Luftfahrtmagazin "Flypast", veröffentlicht. Sein Hauptinteresse gilt der britischen Marinefliegerei im Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Geschichte des RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Für Gaijin Entertainment ist er als historischer Berater tätig und darüber hinaus in den historischen Bereichen des War Thunder Forums aktiv. Regelmäßig schreibt er die Artikel zum "Ass des Monats".


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