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Die Luftwaffe der Slowakei
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'Bf 109G-6, Weiße 6, Letka 13, W.Nr. 161 717, Pilot P. Zelenak, 1944' Tarnanstrich von Paegas | hier herunterladen
Diese Bf 109 unternahm eine Bruchlandung nach einem Angriff auf eine B-24 der US-Luftwaffe am 26. Juni 1944.


Als im März 1939 die Tschechoslowakei aufgrund der Besetzung durch die Wehrmacht de facto aufhörte zu existieren, bestand die tschechoslowakische Luftwaffe aus insgesamt sechs Regimentern. Jedoch war nur eines von ihnen in der Slowakei stationiert – Luftwaffen-Regiment 3, benannt nach dem Luftwaffengeneral Milan Rastislav Štefánik.


Am 13. März 1939, empfang Adolf Hitler einige Repräsentanten der Slowakei in Berlin: Jozef Tiso und Ferdinand Ďurčanský. Der Plan des Diktators sah die Auflösung der Tschechoslowakei als eigenständigen Staat vor. Um sein Ziel zu erreichen, entschied er sich dazu die Slowaken zur Hilfe zu nehmen. Im Austausch für die Aufspaltung der Tschechoslowakei von innen bot Hitler die Gründung eines eigenständigen slowakischen Staates an und drohte Tiso und Ďurčanský, dass im Falle des Versagens seiner Forderung die Slowakei unter Ungarn und Polen aufgeteilt werden würde. Tiso und Ďurčanský stimmten in die Vereinbarung ein und schon am nächsten Tag, dem 14. März 1939, wurde ein unabhängiger Staat mit Namen Slowakischer Staat (Slovenský štát) gegründet.
 

Bf 109 G-2/R6

Das bereits erwähnte Luftwaffen-Regiment 3 wurde daraufhin als Basis für die Gründung einer slowakischen Luftwaffe genutzt und in Slovenské vzdušné zbraně (SVZ, „Slowakische Luftwaffe“) umbenannt. Zu Zeiten seiner Gründung zählte die SVZ eine Stärke von 220 Flugzeugen, welche noch aus tschechoslowakischen Beständen stammten. Das Rückgrat der Jägerstaffeln bildeten Avia B.534 Doppeldecker, während die Aufklärungsstaffeln mit leichten Doppeldeckern des Typs Letov Š-328 gebildet wurden und auch als Angreifer oder leichte Bomber eingesetzt werden konnten.
 

Die ersten Kampfhandlungen, in denen die sich die SVZ beweisen musste fanden während der zweiten Hälfte des Märzes 1939 statt, als es zu Grenzstreitigkeiten mit Ungarn kam. Während dieser Gefechte verlor die SVZ neun Avia B.534 Jäger und zwei Š-328, entweder in Kurvenkämpfen oder während Bombardements. Die nächste Region in der slowakische Piloten kämpften was Polen, hier war die Hauptaufgabe die Eskorte von deutschen Junkers Ju 87 Sturzkampfbombern während Angriffen auf das polnische Schienennetzwerk oder die Sicherung des slowakischen Luftraumes gegen gelegentlich vorkommende polnische Eindringlinge. Am 6. September 1939 konnte die SVZ ihren ersten bestätigten Abschuss verbuchen, als eine Gruppe Avia B.534 es schaffte ein polnisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Lublin R-XIII ab zu schießen.
 

Als Deutschland am 22. Juni 1941 den „Fall Barbarossa“ und damit die großangelegte Invasion der USSR begann, unterstützten slowakische Piloten die Luftwaffe. An der Ostfront wurden zwei Jägerstaffeln (die Staffeln 12 und 13), bestehend aus B.534, und drei Aufklärungs- und Beobachtungsstaffeln (Staffel 1,2,3) in die Ukraine verlegt wo sie die Luftnahunterstützung für slowakische Bodeneinheiten stellten. Gefechtsbedingte Verluste und Abnutzung forderten ihren Tribut und so wurden die eingesetzten Staffeln aus ihren Einsatzgebieten zurück in die Slowakei beordert und die letzten slowakischen Piloten verließen die Ostfront im August 1941. Das heftigste Gefecht der SVK ereignete sich im September 1941 als der 12. Staffel der Schutz einer wichtigen Brücke über den Fluss Dnjepr bei Gornostaipol anvertraut wurde und sie sich dort gegen sowjetische Piloten behaupten musste. Ihnen gelang der Abschuss von drei sowjetischen Polikarpov I-16.
 

Letov Š.328.13, Anapa 1943

Im Ganzen flog die slowakische Luftwaffe 2962 Einsätze während ihrer Teilnahme an den Gefechten der Ostfront und verlor dabei lediglich vier Piloten – einen verlor sie an sowjetisches Flakfeuer und drei starben bei Abstürzen. Obwohl die eingesetzten B.534 und Š-328 technisch schon mehr als überholt waren, stellten slowakische Piloten, nach ihrer Rückkehr an die Ostfront im Sommer 1942, weiterhin Luftnahunterstützung für die eingesetzten Hilfsdivisionen, welche versuchten die sowjetischen Partisanen in der Ukraine auszuschalten. Nach der Rückkehr der SVZ aus der USSR, stimmten sowohl die Repräsentanten der Slowakei als auch Deutschland der Notwendigkeit der Aufrüstung zu modernerem Gerät zu, um so den Gefechtswert der SVZ zu erhöhen. 19 Piloten wurden ausgewählt für die Ausbildung auf die moderne Messerschmitt Bf 109 E in Grøve (Dänemark) im Zeitraum zwischen Februar und Juli 1942. Die slowakische Luftwaffe erwarb daraufhin Bf 109 E, welche an die 13. Staffel ausgegeben wurden um direkt an der Front genutzt werden zu können.
 

Ende August 1942 kehrten die slowakischen Bf 109 Piloten an die Front zurück. Ihr erster Stationierungsort war das Flugfeld Maykop im Gebiet des Kuban. Die 13. Staffel wurde der JG 52 unterstellt und umbenannt in 13.(slowak.)/JG52. Mitte Dezember erhielt die slowakische Luftwaffe Bf 109 F-4 als Leihgabe aus Deutschland. In diesen erlangten slowakische Piloten erstmals wirkliche Erfolge. Anfang März 1943 wurde die 13.(slowak.)/JG52 weiter modernisiert und mit Bf 109 G-2 ausgestattet, kurz darauf sogar mit Bf 109 G-4. Mit diesen großartigen Maschinen, welche den Vorgänger Bf 109 E in allen Belangen überlegen war, gelang es den slowakischen Piloten ihre Abschusszahlen zu erhöhen und die eigenen Verluste im Gegenzug zu verringern. Mit hart verdientem guten Ansehen kehrte die 1. Garnitur im Juli 1943 zurück in die Slowakei. Der erfolgreichste Pilot unter ihnen war das Ass Ján Režňák mit insgesamt 32 bestätigten Abschüssen sowjetischer Flugzeuge.
 

Im Juni 1943 löste die 2. Garnitur der 13. Staffel die 1. Garnitur an der Ostfront auf dem Flugfeld Anapa ab. Auch diese Piloten hatten viele Erfolge zu verbuchen, doch ließ das anhaltende Vordringen der sowjetischen Kräfte nach Westen die Moral merklich sinken. Viele Piloten waren nun unwillig weiter auf deutscher Seite zu kämpfen, dies gipfelte in der Fahnenflucht dreier slowakischer Piloten, welche mit samt ihrer Flugzeuge zu den Sowjets überliefen. Alarmiert durch dieses Ereignis wurden die slowakischen Truppen in ihrer Gänze abgezogen und zurück in die Slowakei beordert.
 

Avia Bk.534

Das 13.(slowak.)/JG52 flog über 2600 Kampfeinsätze über dem Kuban und der Krim und verbuchte 215 zerstörte sowjetische Flugzeuge. Siebzehn slowakische Piloten erreichten den Status des Asses, alle von ihnen waren Teil dieser Einheit im Zeitraum 1942-1943. Im Verlauf des Krieges und durch die zunehmende Bedrohung durch Alliierte Bomberstaffeln wurde eine spezielle Einsatztruppe im August 1943 auf dem Flugfeld Vajnory gebildet. Nach der Rückkehr der 13. Staffel in die Slowakei, beauftragte man diese mit dem Schutz des slowakischen Luftraumes. Die neu gegründete Einsatztruppe war ursprünglich mit Bf 109 E und Avia B.534 ausgerüstet (welche selbstverständlich technisch komplett überholt waren zu dieser Zeit). Einmal schlug das Schicksal zu – zwei eingesetzte Bf 109 schossen versehentlich einen deutschen schweren Jäger des Typs Bf 110 G-2 ab, nachdem dieser (ebenfalls versehentlich) das Feuer auf die Slowaken eröffnete.
 

Ab April 1944 erhielten die Einheiten Bf 109 G-6, doch aufgrund eines mündlichen Befehls des slowakischen Verteidigungsministers, Ferdinand Čatloš, vermieden slowakische Piloten absichtlich jeglichen Kontakt mit amerikanischen Flugzeugen. Am 16. Juli 1944 wurde Bratislava (Preßburg), die slowakische Hauptstadt, schwer durch ein amerikanisches Bombardement beschädigt. Nach diesem Ereignis wurden die Mitglieder der speziellen Einsatztruppe als Feiglinge bezeichnet, weil sie das Abfangen der amerikanischen Bomber unterließen. Am 26. Juni führten diese Anschuldigungen dazu, dass Oberleutnant Juraj Puškár mit acht weiteren Bf 109 G gegen die amerikanischen Bomber vorging. Puškár sah seine persönliche Ehre durch die Vorwürfe angegriffen und befahl seinen Piloten die amerikanische Bomberformation anzugreifen. Sogleich fanden sie sich von einer überwältigenden Masse an amerikanischen Eskortjägern umgeben, und die gesamte slowakische Staffel wurde aufgerieben. Von den acht Bf 109 gingen sechs verloren. Drei Piloten starben und einer wurde schwer verwundet.
 

Nach dieser Tragödie hörte die 13. Staffel auf als kämpfende Gruppe zu existieren. Am 31. August 1944 begann die Einheit mit der Bezeichnung "Luftwaffengruppe", bestehend aus den besten Flugzeugen der slowakischen Luftwaffe, Fahnenflucht und landete in von der Roten Armee besetztem Gebiet. Der Grund dafür war, dass die Deutschen ihre an die Slowakei geliehenen Rüstungsgüter zurück nach Deutschland überführten. Doch durch ihre Flucht konnten sie den anstehenden slowakischen Volksaufstand nicht unterstützen, welcher am 29. August ausbrach. Durch das Überlaufen und das Aufkommen einer antideutschen Bewegung in der Slowakei, hörte die slowakische Luftwaffe praktisch auf zu existieren.
 

Autor: Petr Žižka

 


Zu Ehren der Slowakischen Luftwaffe und den slowakischen Piloten werden wir mit einem kommenden Update die Flugzeugmarkierung der Slowakei zu War Thunder hinzufügen:

 

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