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Die Luftschlacht um England, Teil IV: The Blitz
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Die Dinge standen nicht gut um die Royal Air Force. Der Einfluss ausländischer Piloten gab zwar der Moral und Mannstärke einen willkommenen Aufschwung, doch die Zermürbung der eigenen Streitkräfte war noch immer deutlich höher als die der Luftwaffe, die ihre Verluste besser verkraften konnte. Als die RAF einen Bombenangriff auf die deutsche Hauptstadt Berlin unternahm, erzeugte das einen überraschend positiven Nachhall - und die daraus resultierenden Angriffe brachte die starke Seite des britischen Volks zum Vorschein.

Piloten des No. 310 (Czechoslovak)
Squadron RAF vor einer Hawker
Hurricane Mk I, 1940


Sogar die besten Pläne können scheitern. Ein Fehler, eine falsche Beleidigung - ein Tyrann, der Worte von Hass und Krieg schreit und am Ende doch nur seinen eigenen Nachruf schreibt. Auch seine beflügelten Krieger, die am Himmel über den Städten des Feindes voller Tatendrang und Eifer um den Sieg kämpfen, müssen feststellen, dass die gesamte Arbeit ultimativ zum Scheitern verurteilt ist.

 

Zerstörte Häuser in London


Nach über einem Monat intensiver Kämpfe und schweren Verlusten war Hitler wütend, während Göring verärgert, gedemütigt und frustriert war. Für die Luftwaffe bedeutete jeder Verlust eines Flugzeugs auf der anderen Seite des Ärmelkanals einen Totalverlust - denn selbst wenn sich die Mannschaft retten konnte, gab es kaum eine Möglichkeit das englische Territorium zu verlassen. Während die abgestürtzten Deutschen in Kriegsgefangenschaft gingen, konnten die Mannschaften der Royal Airforce meist schon am nächsten Tag wieder in das nächste Flugzeug springen. Um die Zermürbungseffekte so gering wie möglich zu halten, verlagerte die Luftwaffe ihre Angriffe zunehmend in die Nachtstunden, was sich wiederum negativ auf die Effektivität der Einsätze auswirkte. Zwangsweise mussten also die Angriffe bei Tag auf das Territorium der RAF fortgesetzt werden.

London wurde versehentlich von einem Bomberangriff getroffen, obwohl Hitler den Angriff auf die britische Hauptstadt per Dekret untersagt hatte, wobei zivile Einrichtungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Premierminister Churchill befahl daraufhin die Bombardierung von Fabriken in Berlin - doch auch hier sorgten die große Reichweite des Einsatzes, schlechtes Wetter und Navigationsfehler für die Bombardierung von Zivilgebieten. Görings Versprechen eines sicheren Berlins war in den Wind gesprochen und Hitler befahl die sofortige Vergeltung an, die auch zivile Gebiete zu Zielen werden ließ. Am 3. September begann Göring mit den Planungen größerer Bombenangriffe auf London und Hitler versprach am nächsten Tag die Auslöschung englischer Städte. Die erste Mission mit diesem Ziel startete am 7. September und ist im deutschen Sprachgebrauch als Operation Loge, im Angelsächsischen als “The Blitz” bekannt.

Aldwych U-Bahnstation, als Schutz-
bunker genutzt, 1940


Da nun keine Notwendigkeit mehr bestand, zivilen Zielen auszuweichen, war die Präzision der Bombenangriffe keine Notwendigkeit mehr. Im Gegenteil: Die Zerstörung willkürlicher Ziele war nun zum effektiven Mittel geworden, Angst und Schrecken unter der Zivilbevölkerung des Feindes zu verbreiten. Gebiete, die vorher als sicher galten, wurden über Nacht zu Zielpunkten deutscher Angriffe. Die Tagangriffe wurden zugunsten von Nachteangriffen zurückgefahren und die Operation sollte insgesamt 57 Tage dauern. Durch die Flüge bei Nacht konnten die Zermürbungseffekte gemindert werden, doch die feindliche Flugabwehr sorgte noch immer für Verluste.

Für die Royal Air Force war das neue Kriegsziel der Deutschen ein Erfolg. Nun, da die Angriffe nicht mehr ausschließlich den Basen und der Ausrüstung der RAF galten, konnte sich diese schnell auf maximale Stärke erholen und die erlittenen Schäden reparieren, die vor allem die Basen im Süden und Osten von London betrafen. Die RAF entwickelte überdies mit hoher Geschwindigkeit eigene Nachtjäger, während die eigenen Bomberverbände die nächtlichen Angriffe auf deutsche Industriegebiete verstärkten. Die Bevölkerung Englands litt am meisten unter der Operation, doch unter der Führungsstärke Churchills hielten die Briten trotz dem nächtlichen Bombenhagel zusammen.


In der Nacht des 27. Septembers machte eine zerschossene Ju 88 eine Bauchlandung unweit der Ortschaft Whitstable. Als die örtliche Landwehr den Absturz untersuchen und die Mannschaft stellen wollte, wurde sie zu ihrem Überraschen von Maschinengewehrfeuer begrüßt. Ein Scharmützel entstand, bei dem es den Briten gelang, die Ju 88 zu umstellen und die Deutschen zur Kapitulation zu bewegen. Ein Besatzungsmitglied wurde am Fuß verletzt und vor Ort bandagiert, ehe die Männer zum Hauptquartier der Landwehr, dem ‘Sportsman Inn Pub’, geführt wurden. Dort genossen sie angeregte Konversation und ein paar Pints Bier, ehe sie von der angerückten Militärpolizei in ein Kriegsgefangenenlager überführt wurden. Der Zwischenfall wurde als die Schlacht um Graveny Marsh bekannt, die erste und letzte Landschlacht auf englischem Boden seit 723 Jahren.


In Berlin war Hitler von der Erfolglosigkeit seiner Luftwaffe schockiert. Unfähig die RAF zu übervorteilen, wollte er dennoch ein Ende des Krieges gegen Großbritannien. Eine Invasion der Insel, geplant unter dem Namen Unternehmen Seelöwe, erschien ihm als nicht zweckdienlich, vor allem hinsichtlich der mageren Erfolgsaussichten einer amphibischen Landung in diesem Ausmaß. Am 17. September 1940 schob er alle Planungen diesbezüglich daher auf unbeschränkte Zeit auf. Ein viel größeres Ziel war in seinen Fokus gerückt: Die Sowjetunion

Joe 'Pony51' Kudrna
 

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