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Angriff der Gleitflugzeuge
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Fallschirmjäger im Sturmangriff, mit DFS-230 Gleitflugzeug im Hintergrund, 1943


In der Geschichtsschreibung finden sich viele Geschichten, in denen der Drang nach Rache den Ausübenden mehr schädigte als dessen Ziel. Der Vertrag von Versailles ist dafür ein perfektes Beispiel, denn er wurde zum Vater der Entwicklung der Angriffs-Gleitsegler und sorgte damit für einen der unerwartetsten Siege der Geschichte.

Deutsche Luftfahrtpionierin Marga von Etzdorf
erhält ihre Pilotenlizenz, 1927

Der Vertrag von Versailles von 1919 verbat Deutschland die Aufstellung einer Luftwaffe, doch Flugzeuge ohne Motor (Gleitsegler, Segelflugzeuge) waren nicht explizit erwähnt worden. Da sich die deutsche Regierung der Wichtigkeit der Beherrschung der Luftfahrt bewusst war, wurde um 1922 - schon lange, bevor Hitler die Macht in Deutschland übernahm - eine geheime Basis in Lipetsk, Russland, zur Ausbildung von Piloten errichtet. Diese einzelne Basis konnte den Bedarf an Ausbildungsgrund jedoch nicht ansatzweise decken, daher wurden im ganzen Reich Segelflug-Clubs gegründet, wie die Rhön-Rossitten-Gesellschaft (RRG) als weltweit erster Club seiner Art, um Jung und Alt in der Kunst des Fliegens zu unterrichten. Das Gleitflugprogramm wurde ausgeweitet und brachte Anfang der 1930er Jahre zehntausenden Deutschen das Fliegen bei.

Ein Nebeneffekt der gemeinsamen deutsch-russischen Ausbildung war Luftwaffenoberst Kurt Students Möglichkeit, die sowjetischen Experimente mit Gleitflugzeugen als militärisches Werkzeug Mitte der 1930er Jahre zu beobachten. Die Sowjets fürchteten sich nicht, wilde und gefährliche Ideen in der Luftfahrt auszuprobieren und erreichten damit einige Ergebnisse. Während der primäre Ansatz der sowjetischen Experimente die Verbringung von Nachschubgütern und Material an die Front war, war Student vor allem von der Präzision der Gleitereinsätze beeindruckt.

DFS-230 Gleitflugzeug im Landemanöver

Die deutsche Politik änderte sich rapide, als in Deutschland 1933 Adolf Hitler an die Macht kam. Die über die Jahre nach dem Krieg besser gewordenen Außenbeziehungen des Reiches verschlechterten sich schnell und Spannungen zwischen den europäischen Mächten entstanden. Viele Nationen kämpften allerdings noch immer mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und waren eher daran interessiert, die Auswirkungen der Krise einzudämmen, statt in massive Befestigungsanlagen zu investieren, die eine Offensive möglicherweise im Keim hätten ersticken können. Die Erfahrungen, die z.B. in der befestigten Stadt Verdun während des Ersten Weltkriegs gemacht wurden, hatten den Wert von Bestigungsanlagen bestätigt und man fühlte sich sicher.

Der Vertrag von München, der im September 1939 verabschiedet wurde, war ein Wendepunkt in der Geschichte. Neben den Ressourcen Tschechiens erhielt Hitler auch einen Einblick in ein modernes Festungssystem, das die Tschechen getreu den Vorgaben der Westalliierten, wie Frankreich und Belgien, errichtet hatten. Nach nur wenigen Tagen hatten die Deutschen bereits detaillierte Pläne ausgearbeitet, um Festungsanlangen wie jene im Sudetenland auszuheben. Ein Werkzeug, dass aus diesen Untersuchungen entstand, war eine Hohlladung, die als Festungsbrecher eingesetzt werden sollte. Diese war jedoch groß und schwer und es stand die Frage im Raum, wie diese Waffe an den Verteidigungsanlagen vorbei gebracht werden konnte.

Die Festung Eben-Emael in Belgien wurde als die stärkste und strategisch wichtigste Festung in Belgien eingestuft und stellte damit ein massives Hindernis in den deutschen Kriegsplänen dar, das als unüberwindbar galt. Die massive Festung verfügte jedoch über ein großes, flaches Dach und bot damit eine ideale Angriffsfläche für Kurt Students Plan. Obwohl die Idee zuerst als verrückt eingestuft und abgelehnt wurde, war Student mittlerweile in einer Position, um seine Idee eines Gleitflugangriffs auf die Festung in die Tat umzusetzen. Er bildete eine Elitetruppe aus handverlesenen Soldaten der Wehrmacht aus und beorderte sie zu intensivem Training an den Festungsanlagen in Tschechien. Perfektioniert wurde seine Truppe mit dem experimentellen Forschungsgleiter DFS-230, der nach einigen Anpassungen zum ersten Angriffs-Gleitflugzeug der Weltgeschichte wurde.

Fallschirmjäger nach der Eroberung der
belgischen Festung Eben Emael, 12. Mai 1940

 

Die Operation, die als Teil des deutschen Westfeldzugs 1940 ausgetragen wurde, war ein überragender Erfolg. 78 Fallschirmjäger in neun Gleitfliegern überraschten und neutralisierten die mächtigste Festung Europas und nahmen dabei 650 belgische Soldaten bei einem Verlust von nur sechs eigenen Männern gefangen. Für das Deutsche Reich war es eine äußerst prestigevolle Operation und für Hitler ein einzigartiges Propagandawerkzeug.

Nur Tage später begann auch England mit dem Entwurf eines eigenen Angriffs-Gleiters, dem General Aircraft GAL.48 Hotspur und alle Nationen begannen mit der Ausweitung der Fallschirmjägertruppen. Es wurde offensichtlich, dass die Möglichkeit des schnellen Einsatzes von Truppen hinter den feindlichen Linien den statischen und tödlichen Grabenkrieg als überholt markiert hatte. Mit dem Aufstieg der Fallschirmjägertruppen erreichten die Armeen eine nie zuvor gesehene Mobilität - und das war erst der Anfang!


Euer War Thunder Team

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