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Operation Frantic
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2. Juni, 1944. Etwa 200 B-17 Bomber der Amerikaner starteten von Flugplätzen in Süditalien mit dem Auftrag, militärische Einrichtungen in Ungarn zu bombardieren. Deutsche Maschinen wurden in Alarmbereitschaft versetzt und 17 von ihnen begaben sich auf Abfangkurs, doch es konnte keine Feindmaschine ausfindig gemacht werden. Das Oberkommando der Luftwaffe konnte sich das Verschwinden der Flugzeuge nicht erklären. Wütend gab Reichsmarschall Göring die Weisung, den Flughafen, auf dem die Amerikaner verschwunden sein mussten, mit allen Mitteln ausfindig zu machen. Tatsächlich waren die amerikanischen Flugzeuge in die ‘falsche Richtung’ geflogen und ihre Route war für die Deutschen damit unerwartet gewesen.

Einige Stunden zuvor: Die amerikanischen Bomberbesatzungen waren verwirrt. Der Flugplan zeigte eine Route, die nicht - wie bei gewöhnlichen Bombenangriffen - einen Rückflugpfad anzeigte, sondern stattdessen gen Osten führte…

Während einer Konferenz der Regierungschefs der alliierten Nationen zwischen dem 14. und 24. Januar 1943 in Casablanca, Marokko, wurde die Direktive beschlossen, durch anhaltende Zerstörung und die Desorganisation des deutschen Militärs, der Industrie und der Wirtschaft die Moral des deutschen Volkes zu unterminieren, um damit die Fähigkeit des bewaffneten Widerstands entscheidend zu schwächen.

Diese Direktive bestimmte die Bedeutung des Einsatzes von strategischen Bombern im Zweiten Weltkrieg. Nach ihrer Verabschiedung erreichte die Anzahl an Bombern, die an strategischen Operationen teilnahmen, nie gesehene Höhen. Doch nicht alle wichtigen, deutschen Einrichtungen konnten von den amerikanischen und britischen Flugzeugen erreicht werden, da die Basen der 8. und 15. Luftarmeen in England und Italien oft zu abgelegen waren. Bis zum Ende 1943 hatte das deutsche Oberkommando zudem einen effizienten Weg gefunden, um mit den strategischen Bombenangriffen umzugehen. Damit konnten den alliierten Bombern vor allem auf dem Rückweg massive Verluste zugeführt werden.

1944 wurde mit einem kurzen, aber bedeutenden Schriftstück Geschichte geschrieben. Die US-Luftwaffe richtete eine Bitte an das diplomatische Korps der Sowietunion zur Bereitstellung von Flugfeldern in der Sowjetunion als Operationsbasen für US-Flugzeuge.

Die Sowjetarmee schuf daraufhin in befreitem Territorium behelfsmäßige Flugfelder, die den alliierten Jägern und Bombern als Basis dienen konnten. Sämtliche Vorkehrungen wurden dafür in vollständiger Geheimhaltung getroffen. Die drei Stützpunkte Poltava, Mirgorod und Piryatin begannen mit der Schaffung von Flugfeldern und die neuen Basen wurden unter Decknamen als Stationen 560, 559 und 561 der 169. Sonderdienst-Flugbasis bekannt. Die letztliche Wahl für Poltava wurde allerdings nicht zufällig getroffen - denn die Basis befand sich in gleicher Entfernung sowohl zu England als auch Italien.

Ein sogenannter “Special Purpose Airfield (SPA) Convoy” wurde am 5. April von Liverpool aus gestartet und enthiellt etwa 50 Tonnen an Materialien zum Aufbau der Basis. Am 14. April wurde die erste Gruppe von 46 Offizieren der USA nach Poltava geschickt. Bis zum 15. Mai wurde waren die Arbeiten durch die sowjetische Armee nahezu vollständig abgeschlossen worden.

Ab dem ersten Tag erwies sich der Stützpunkt als äußerst effektiv. Die Verluste amerikanischer Flugzeuge sanken und - was noch bedeutender war - es kamen weitere Ziele im Deutschen Reich in Einsatzreichweite, die vorher unerreichbar waren.

Bei der gemeinsamen Arbeit begann das gegenseitige Misstrauen zwischen sowjetischen und amerikanischen Truppen langsam zu verschwinden. Die gemeinsamen Bemühungen vereinten die beiden Alliierten und beide Kulturen tauschten Fähigkeiten und Erfahrungen aus. Fortschritt im gegenseitigen Verständnis brachten auch die gemeinsamen Kampfeinsätze, so zum Beispiel am 6. Juni 1944, wo amerikanische Bomber und sowjetische Flugzeuge den Flugplatz und Hafen von Galati in Rumänien angriffen.

Die Position des gemeinsamen Stützpunktes wurde dem deutschen Oberkommando  am 21. Juni 1944 bekannt.  Noch in der selben Nacht brach in Poltava die Hölle los, als 150 deutsche Bomber im Nachtangriff ‘Ne. 111’ über dem Gebiet auftauchten.

Der Angriff dauerte eine Stunde und 40 Minuten. Die Deutschen warfen etwa 100 Tonnen an Bomben auf den Stützpunkt ab und zerstörten dabei 44 der 78 Flugzeuge und beschädigten 25 weitere schwer. Auch wurden 360 Tonnen Treibstoff und der gesamte Bombenvorrat zerstört. Drei Amerikaner wurden getötet, während fünfzehn verwundet wurden. Die Russen verloren 30 Männer und hatten 88 Verwundete zu beklagen.

Erst nach einem Monat konnten die Operationen von Poltava aus fortgesetzt werden. Über die Flugfelder von Poltava allein starteten zwischen Juni und Oktober 1944 7 Luftgruppen 18 Kampfoperationen, die 1030 Flugzeuge involvierten, darunter 529 B-17. Es wurden über 2000 Tonnen an Bomben auf feindliche Ziele abgeworfen und insgesamt 230 feindliche Flugzeuge zerstört, während die Amerikaner 68 eigene Verluste an Flugzeugen zu beklagen hatten.

Der aufkommende Winter führte zu einer temporären Einstellung der gemeinsamen Angriffe über sowjetische Flugfelder, die aber aufgrund des hohen taktischen Werts ab Frühjahr 1945 fortgesetzt werden sollten. Bis dato hatte das Flugfeld bei Poltava allerdings aufgrund des Kriegsfortschritts seine Wichtigkeit verloren. Die letzten US-Truppen verließen Poltava im Juni 1945. Jeder Soldat, der Poltava verließ, bekam vom U.S. Eastern Air Command die folgende Nachricht mit auf den Weg:

"Denkt daran:
1. Der Ort, von dem ihr operiertet, war einst vom Feind besetzt.
2. Die Russen haben alle Bomben und Minen, die von den Deutschen am 21. Juni 1944 abgeworfen wurden, unter hohen eigenen Verlusten beseitigt. Diese Bomben waren für US-Flugzeuge und US-Soldaten bestimmt.
3. Die Russen haben den Großteil der physischen Arbeit für uns übernommen und uns gute Unterkunften geschaffen. Sie haben Fahrzeuge abgeladen, Löcher gegraben und uns mit Wasser und Energie versorgt. Keine andere Nation hat so viel für uns getan wie die Russen.

Sei in deinen Kommentaren über Russland ehrlich und bleibe bei der Wahrheit. Bitte kritisiere keine Individuen. Denke daran, dass deine Kommentare die Arbeit der alliierten Kommandeure der letzten Monate zunichte machen können. Bleibe immer bei der Wahrheit.”
Euer War Thunder Team
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