Nelson Stepanyan, ein Soviet-Armenier, Sturmovik-Pilot und zweifacher Held der Sowjetunion wurde am 28.März 1913 im Shushi Elisabethpol Verwaltungsbereich geboren. Im Jahr 1930 erhielt er seinen Aschluss an der Transkaukasischen Vorbereitenden Militärschule und wechselte danach an die militärische Flugschule von Bataysk, in der er 1935 seinen Abschluss machte und dort bis 1938 als Fluglehrer arbeitete.

 

Von 1939 bis 1941 ging er dann in die Stadt Mineralnie und bildete dort Piloten für zivile Luftfahrtgesellschaften aus, für die er auch selbst als Pilot flog. Hauptsächlich transportierte er während seiner Flüge Personen und Fracht. Zu einer Zeit während der technische Probleme und kleine "Überraschungen" völlig normal waren, verlieh man Nelson eine Sondermedaillie mit einer eingravierten 300.000 für die von ihm geflogene Gesamtflugstrecke von 300.000 Kilometern. Es war sehr erstaunlich, dass er es geschafft hatte, so viele Flugkilometer ohne einen einzigen Unfall zurückzulegen. 

 

Während der deutschen Invasion der Sowjetunion im Juni 1941 meldete sich Nelson freiwillig zum Kampf, und durfte aufgrund seiner Ausbildung die Il-2 Sturmovik fliegen, den legendären fliegenden Panzer. Sein Kampfeinsatz startete direkt am zweiten Tag des Großen Vaterländischen Krieges, mit seiner Einberufung zur Baltischen Flotte. Er nahm teil an den Abwehrkämpfen um Poltava, Zaporozhye, Odessa, Kakhovka und Nikolaev. Dabei lernte er sein Flugzeug kennen: die Ilyushin Il-2. Während seines 20.Einsatzfluges verwundeten ihn einige Flaksplitter.

 

Ab August 1941 nahm er mit dem 57. Angriffs Luft Regiment der Baltischen Flotte (später 7.Wachregiment der Bodenangriffswaffen) an der Verteidigung Leningrads teil. Am 23.Oktober 1942 verlieh ihm das Präsidium des obersten Rates der Sowjetunion seinen 1.Titel: "Held der Sowjetunion". Im November des gleichen Jahres wurde er zum Hauptmann und Geschwaderkommandanten des 57.Angriffs Regiments befördert, und zerstörte in der Nähe von Leningrad bei etwas mehr als 60 Einsatzflügen: 1 Brücke, 8 Panzer, cira 90 leichte Fahrzeuge, mehr als 60 Flak- und MG-Stellungen, sowie viele weitere Ziele. Kurz danach wurde Stepanyan dem Befehlshaber der Flugausbildung der Baltischen Flotte zugewiesen, worauf die Versetzung zur höheren Marine-Luftflotten Offiziersschule folgte, während der er an der Ausbildung von neuen Piloten und Offizieren teilnahm.

Nach zahllosen Bitten seinerseits, wieder an die Front versetzt zu werden, erfolgte im April 1944 seine Beförderung zum Major sowie seine Ernennung zum Befehlshaber der 47. ShAP (später "Feodosia"), die am Himmel von Crimea und Kuban kämpfte. Unter seinem Befehl nahm das Regiment an den Schlachten von Sevastopol, Feodosia und Sudak teil.

 

Im Mai 1944 kehrten Stepanyan und sein 47.Jäger-Regiment an die Ostsee zurück, wo es an verschiedenen Kämpfen im Raum des Finnischen Meerbusens teilnahm. 

 

Am 22.Juli wurde ihm hierfür der Rotbanner-Orden verliehen.

 

Stepanyan flog seine letzte Mission am 14.Dezember in Liepāja, Litauen, als seine Gruppe von deutschen Jägern angegriffen, und seine Maschine von Flakfeuer getroffen wurde.  Hierbei fing sein Flugzeug Feuer und stürzte ab. Er starb gemeinsam mit seinem Navigator, Hauptmann der 47.Angriffsdivision, Alexander Rumyantsev.

 

Am 6.März 1945 wurde ihm posthum zum zweiten Mal der Titel "Held der Sowjetunion" verliehen. Zahllose Straßen und Schulen sind heute stolz darauf seinen Namen zu tragen.

 

Nelson Stepanyan flog 259 Kampfeinsätze, versenkte 13 Schiffe eigenhändig, sowie diverse gemeinsam mit anderen Piloten. Er zerstörte 80 Panzer, 600 Fahrzeuge, 27 Flugzeuge am Boden und in Luftkämpfen, so wie weitere 100 Artillerie und Flak-Stellungen, 130 MG-Nester, 40 Schienenautos, 4 Brücken und ungefähr 5000 Soldaten.