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Wing Commander Robert 'Bob' Stanford Tuck
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Robert Stanford-Tucks Spitfire Mk.I K9906 'FZ-L' - 65. Squadron, Hornchurch 1939, Tarnanstrich von LNSE492hier herunterladen


Robert Stanford Tuck wurde am 1. Juli 1916 in London geboren und verließ im Alter von 16 Jahren die Schule um der Handelsmarine beizutreten. Tuck erwarb während seiner zwei Jahre auf See ein Lee-Enfield-Gewehr im Kaliber 0.303 und machte damit Zielübungen auf Haie. Damit legte er den Grundstein für seine Zielsicherheit, die ihn später berühmt machen sollte.

R. S. Tuck als Kommandant des No. 257
Squadron an Bord seiner Hurricane,
Martelsham Heath, Nov. 1940

Während eines Landgangs im September des Jahres 1935 fühlte er sich durch ein Rekrutierungsplakat der Royal Airforce angesprochen und entschloss sich zu einem Beitritt. Seine Grundausbildung begann er noch im September in Uxbridge und wurde anschließend an die 3. Flugschule in Grantham beordert, wo er am Avro-Schulflugzeug ausgebildet wurde. Tucks frühe Tage als Pilot waren allerdings wenig erfolgreich; so lag sein erster Einzelflug weit hinter dem Zeitplan und fand erst im Oktober statt. Dennoch absolvierte er seine Pilotenausbildung erfolgreich und wurde nach der Verleihung seiner Schwingen im August des Jahres 1936 dem 65. Schwadron, zugeteilt wo er in Hornchurch Gloster Gladitors flog.

Am 18. Januar 1938 war Tuck in einen schweren Unfall verwickelt, als seine Gruppe aus drei Gladiatoren in schwere Turbulenzen geriet. Sein Flugzeug stieß dabei mit der Maschine von Flight-Sergeant Gaskell zusammen. Während Gaskell bei dem Aufprall getötet wurde, konnte sich Tuck mit dem Fallschirm retten - dabei wurde sein Gesicht jedoch von einem Spanndraht verletzt und er behielt eine Narbe zurück. Tuck wurde von jeglicher Schuld freigesprochen und durfte bereits neun Tage später wieder fliegen.

Im Mai 1940 wurde Tuck in die 92. Staffel in Croydon unter dem Kommando von Squadron Leader Roger Bushell versetzt. Bushell wurde später als einer der führenden Köpfe des “Great Escape” bekannt. Am 23. Mai wurde er während einer Patrouille über Dünkirchen von einer Staffel Bf 109 angegriffen. Im anschließenden Luftkampf erzielte er seinen ersten Luftsieg. Am Nachmittag stieg die 92. Staffel wieder in den Himmel und dieses Mal konnte Tuck zwei Bf 110 vom Himmel holen. Allerdings wurde Sqn Ldr Bushell ebenfalls abgeschossen und Tuck wurde vorübergehend das Kommando über das Schwadron übertragen. Während des restlichen Monats flog die 92. immer wieder Einsätze und Tuck erzielte weitere Abschüsse, die ihm die Verleihung des Distinguished Flying Cross einbrachten.

Wartungsarbeiten an einer Maschine der RAF

Im Juni 1940 wurde er nach Farnborough beordert um an Untersuchungen an erbeuteten Bf 109E und der neuen Spitfire Mk.IIa teilzunehmen. Er bezeichnete die Bf 109 als reizvolles Flugzeug, bevorzugte aber die Überlegenheit der Spitfire im Kurvenkampf. Ende Juli und Anfang August kehrte er an die Front zurück und flog weitere Patrouillen von Pembrey in Süd-Wales aus bevor er in der heißen Phase der Schlacht um England in die 11. Gruppe in Süd-Ost England versetzt wurde. Er schoss innerhalb von zwei Tagen drei deutsche Bomber ab, wurde selbst abgeschossen, konnte sich aber mit dem Fallschirm retten.

Am 11. September wurde Tuck zum Staffelkommandant befördert und erhielt das Kommando über das 257. Schwadron in Martlesham. Der Umzug war ihm nicht unbedingt willkommen und nach über 1000 Flugstunden auf der Spitfire fiel ihm der Umstieg auf die Hurricane auch etwas schwer. Anfänglich hielt er nicht viel von dieser Maschine, erkannte aber später ihre Vorzüge: Robustheit und Stabilität. Er übernahm die überlegene Taktik der Deutschen und brachte seiner Staffel bei, in lockeren Paaren statt in der der engen V-Formation der RAF zu fliegen . Bis zum Ende des Monats führte Tuck auf diese Weise drei Schwadrone Hurricanes. Nach seiner erfolgreichen Führung während des Höhepunkts der Schlacht um England erhielt Tuck im Oktober eine Spange zu seinem Distinguished Flying Cross, worauf er im Januar mit dem Distinguished Flying Order ausgezeichnet wurde. Er selbst bezeichnete seine Erfolge jedoch als reines Glück.

RAF-Piloten winken König George V bei
einer Ansprache zu, 27. Juni 1940

Das 257. Schwadron wurde mit den neuen 20-mm-Kanonen ausgestattet und die Hurricane damit in die Version Mk.IIc umgewandelt. Dies war eine Änderung die Tuck begrüßte. Er führte seine Einheit Tag und Nacht in Einsätze gegen die Deutschen. Dies führte auch zu seiner zweiten Spange zum DFC. Am 21. Juni 1941 flog er alleine vor der Küste von England als er von drei Bf 109 angegriffen wurde. Er schoss zwei davon ab und beschädigte die dritte so weit, dass diese gezwungen war den Kampf abzubrechen. Er flog seine verkrüppelte Hurricane in Richtung Heimat, war aber bald gezwungen auszusteigen, da sein Motor Feuer fing.

Im Juli wurde er zum Geschwaderkommandant befördert und übernahm das Kommando des Duxford Geschwaders. Dieses war mit Typhoons, P-39 und Spitfires ausgerüstet. Obwohl er die Typhoon mochte, war die Spitfire Mk.V sein Lieblingsflugzeug. Nachdem er seine Einheit mehrere Monate auf Einsätze über das besetzte Frankreich führte, wurde er anschließend in die USA beordert um seine Erfahrungen mit Großbritanniens Verbündeten zu teilen. Am Ende des Jahres kehrte er zurück um das Kommando über das Biggin Hill Geschwader zu übernehmen.

Am 28. Januar 1942 führte Tuck Leutnant Bob Harley mit ihren beiden Spitfires in einen Angriff auf die Schnapsbrennerei Hesdin in Nordfrankreich. Nach ihrem erfolgreichen Angriff sahen sich die beiden nach witeren Zielen um. Sie stießen auf einen deutschen LKW und eine Dampfmaschine, Tuck wurde jedoch von Beschuss am Boden getroffen und musste notlanden. Dabei wurde er weiter beschossen und konnte vor seiner Bruchlandung auf einem Feld noch ein deutsches, auf einem LKW montiertes Flugabwehrgeschütz zerstören. Nach der Landung wurde er gefangen genommen.

Kriegsveteranen bei einem Treffen

Oberst Adolf Galland erfuhr von seiner Gefangennahme und lud Tuck zu einem Essen mit ihm und seinen Piloten ein. Nach diesem Essen wurde er zum Strafgefangenenlager Stalag Luft III transportiert wo er auf seinen ehemaligen CO Roger Bushell traf. Truck war im Stalag Luft III an mehreren Fluchtversuchen beteiligt, wurde vor dem “Great Escape” aber in ein anderes Lager überführt. Im Januar 1945 gelang es ihm und einem polnischen Piloten, Zbishek Kustrzynski, während eines Gefangenentransport zu entkommen. Sie konnten mit den vorrückenden russischen Truppen Kontakt aufnehmen und kehrten im März 1945 nach Großbritannien zurück.

Truck blieb bis 1949 in der RAF und wurde anschließend in Kent zu einem Bauern. Bevor er mit 70 Jahren im Mai 1987 starb, unterhielt er enge Freundschaften mit mehreren ehemaligen deutschen Gegnern wie zum Beispiel Gunther Rall und Adolf Galland. Diese Beziehungen förderten nach dem Krieg enge Bindungen zwischen den Luftfahrtgemeinschaften von Deutschland und Großbritannien. Mit 29 bestätigten und 8 möglichen Luftsiegen war er ein erfolgreicher Kampfpilot. Nachforschungen nach dem Krieg deckten auch noch einen wahrscheinlichen 30. Luftsieg auf. Seine Kameraden, sowohl die Piloten, als auch das Bodenpersonal erinnern sich liebevoll als einen bodenständigen und zugänglichen Anführer.

Die Flugzeugmarkierung des No. 257 Squadron, dem Tuck zugehörig war, wird mit einem kommenden Update in War Thunder verfügbar sein:


Über den Autor

     

Mark Barber, historischer Berater bei War Thunder

Mark Barber ist Pilot bei den Luftwaffenverbänden der Royal Navy des Vereinigten Königreichs. Sein erstes Buch wurde von Osprey Publishing 2008 verlegt. In der Zwischenzeit hat er einige weitere Tite für Osprey geschrieben und auch Artikel in verschiedenen Magazinen, z.B. im Luftfahrtmagazin "Flypast", veröffentlicht.  Sein Hauptinteresse gilt der britischen Marinefliegerei im Ersten und Zweiten Weltkrieg und der Geschichte des RAF Fighter Command im Zweiten Weltkrieg. Für Gaijin Entertainment ist er als historischer Berater tätig und darüber hinaus in den historischen Bereichen des War Thunder Forums aktiv. Regelmäßig schreibt er die Artikel zum "Ass des Monats".

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