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Die SchWAK-Maschinenkanone
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Sergei Dolgushin's La-7, ein Premium-Flugzeug mit zwei 20-mm-ShVAK-Maschinenkanonen.
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Leichter Panzer T-60 im
Kubinka-Museum.

In unserem heutigen Artikel wollen wir euch die Geschichte und Funktionsweise der SchWAK-Maschinenkanone (Abkürzung für Schpitalny-Wladimirow Aviatsionnyj Krupnokaliberny bzw.  “Schpitalny-Wladimirow Großkaliber für Flugzeuge”) näher bringen, da sie die am meisten von der Sowjetunion genutzte 20-mm-Kanone des Zweiten Weltkrieges war. Ihre Wurzeln reichen bis in das Jahr 1931 zurück, als die sowjetische Regierung die Order heraus gab, dass man ein im eigenen Land entwickeltes, großkalibriges Geschütz für Flugzeuge herstellen wolle, dass das neue 12,7 x 108mm Geschoss verschießen können sollte. Boris Schpitalny und Semjon Wladimirow stellten sich der Aufgabe und modifizierten dafür das bewährte SchKAS 7,62mm Maschinengewehr. Sie veränderten den Feuermechanismus um das größere Geschoss aufnehmen zu können, letzten Endes verwendete die 12,7mm SchWAK aber nicht das standardisierte 12,7 x 108mm Geschoss. Da der Feuermechanismus nicht darauf angepasst worden war, Munition ohne Auswurfnut am Hülsenboden zu verschießen, musste eine spezielle Version der Patrone hergestellt werden, die 12,7 x 108R mit einem Rand am Hülsenboden.

Das Resultat wurde akzeptiert und ging 1935 in Massenproduktion, doch schon bald wurden diverse Mängel offenbart. Die Konstruktion war sehr komplex und bestand aus vielen beweglichen Teilen, was die Massenproduktion teuer machte und sie anfällig gegenüber mechanischem Versagen machte. Das größte Problem war aber die erwähnte Sondermunition, durch die Probleme bei der Logistik entstanden. Weniger als 100 Kanonen wurden hergestellt und im Jahre 1935 wurde die Produktion gänzlich gestoppt. Nur ein Jahr später wurde das Konzept aber wieder aufgegriffen für eine noch größere Version der SchWAK für den Gebrauch mit dem 20 x 99R Geschoss.

Die neue 20mm SchWAK war eine mit Gasdruck betriebene Maschinenkanone, deren Munition mit sich selbst zerlegenden Gurten zugeführt wurde. Sie besaß denselben einzigartigen Lademechanismus, den auch schon das SchKAS verwendete; er war so aufgebaut, dass die Patronen aus dem Gurt in ein Trommelmagazin (ähnlich dem eines Revolvers) überführt und dann von dort verschossen wurden. Die Trommel war in der Lage bis zu 11 Patronen zu halten und diente dem Zweck die Patronen gleichmäßig aus dem Gurt zu nehmen und ihn sauber von ihnen zu trennen. Dadurch vermied man das rabiate reißen anderer Konstruktionen, was die Feuerrate beeinträchtigen konnte. Je nach Variante lag die Feuerrate so bei 700-800 Geschossen pro Minute, bei einer Mündungsgeschwindigkeit von bis zu 790 m/s. Normalerweise wurden Gurte verwendet, die 120 bis 180 Patronen halten konnten. 

Flügel einer Bf 109 nach mehreren
SHVAK-Treffern.

Es wurden vier Versionen der Kanone produziert, MP, KP, TP und SP und unterschieden sich Feuerrate und der Lauflänge. Die MP (oder TNSch) war die Bezeichnung für die Panzerkanone, in den leichten Panzern vom Typ T-38 und T-60 genutzt (der T-60 ist auch in War Thunder spielbar). Die KP bezeichnete die Flügeversion, die zum Beispiel in der Polikarpow I-16 und den frühen Varianten der Iljuschin Il-2 Schturmowik eingesetzt wurde (beide Flugzeuge sind auch in War Thunder verfügbar). Die flexible Variante, die in Kanzeln zur Verteidigung von Bombern genutzt wurde, wurde als TP bezeichnet - späte Versionen des schweren Bombers Jermolajew Jer-2 nutzten diese. Jedoch war die synchronisiert SP die meist anzutreffende Version. Diese wurde als Offensivbewaffnung für Jagdflugzeuge verwendet und war entweder in der Flugzeugnase untergebracht und feuerte durch den Propeller (zB. bei der La-5 und La-7) oder war im Motorblock verbaut und feuerte durch die Flugzeugnabe wie bei den Jagdflugzeugen von Jakolew.

Eine ganze Anzahl von Munitionstypen war für die SchWAK im Zweiten Weltkrieg verfügbar. Die Standardhochexplosivmunition (HEI) wurde als OZ bezeichnet, OZT war die Selbe Munition mit Leuchtspur. Alternativ waren die Splittersprenggranaten OF (HE-FRAG) und OFZ (HEI-FRAG) verfügbar. Als panzerbrechende Munition war standardmäßig die BZ mit Brandwirkung (API) verfügbar (oder BZT für die API-T-Version mit Leuchtspur), die bis zu 24 mm Panzerung auf 100 m durchschlagen konnte. Einige Quellen berichten sogar, dass eine Hartkernmunition (APCR) für die TNSch Panzervariante entwickelt wurde. Diese Munition mit Wolframkern war angeblich fähig die Seitenpanzerung von Pz.Kpfw. III und IV seitlich auf bis zu 350 m zu durchschlagen.

Die SchWAK bewährte sich als kompakte, effektive Waffe und wurde in 100.000 Exemplaren hergestellt und im Zweiten Weltkrieg durchgängig genutzt. Auch nach dem Krieg lief die Produktion kurzzeitig weiter, bis sie von der Beresin B-20 Kanone ersetzt wurde. Diese hatte die selbe Kadenz und Mündungsgeschwindigkeit, aber ein sehr viel niedrigeres Gewicht.

Autor: Jan “RayPall” Kozák



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